Die Niederlande gehören zu den erfolgreichsten Nationen in der Geschichte des World Cup of Darts – nur England war bislang noch erfolgreicher. Doch seit 2018 warten die „Oranjes“ auf ihren nächsten Titel. Damals triumphierten Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld als vermeintliches Traumduo – eine Partnerschaft, die in der Rückschau nicht nur von goldenen Momenten, sondern auch von Konflikten geprägt war.
Vincent van der Voort erinnerte sich in der aktuellen Folge des Podcasts "Darts Draait Door" an das Jahr 2013, als van Gerwen und van Barneveld erstmals gemeinsam für die Niederlande antraten – und krachend scheiterten. In der ersten K.o.-Runde war überraschend gegen Finnland Schluss. Van der Voort zufolge lag der Grund vor allem im Machtkampf der beiden Stars: „Michael wollte nichts davon wissen“, schildert er die Szene, als van Barneveld versuchte, sich als erfahrener Mann in die Führungsrolle einzubringen.
„Raymond hatte gehofft, das Team zu führen, aber Michael unterbrach ihn sofort: ‚Ich bin die Nummer eins, Punkt‘“, so van der Voort. „Das kam bei Raymond gar nicht gut an. Es funktionierte einfach nicht. Er wollte Michael einbeziehen, aber bei Michael ist das Gegenteil der Fall – man muss ihn laufen lassen.“ Erst als sich van Barneveld im Folgejahr in die Rolle des zweiten Mannes fügte, harmonierte das Duo. Der Erfolg stellte sich prompt ein.
Liebe auf den zweiten Blick: Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld
Van der Voort ist überzeugt: „Michael ist wie ein hüpfender Ball – ihn muss man einfach machen lassen. Raymond hat das später perfekt umgesetzt. Es hat eine Weile gedauert, aber dann hat es gepasst.“
Van Veen ersetzt van Gerwen – England mit neuem Power-Duo
In diesem Jahr verzichtet Michael van Gerwen auf die Teilnahme am World Cup of Darts (12.–15. Juni). Schon vor der öffentlichen Trennung von seiner Partnerin Daphne hatte er seinen Verzicht angekündigt. Für ihn rückt Gian van Veen ins niederländische Team und feiert an der Seite von Danny Noppert sein Debüt.
Im Fokus steht in Frankfurt allerdings ein anderes Team: England schickt mit Weltmeister Luke Littler und dem Weltranglistenersten Luke Humphries ein neues Traumduo ins Rennen – ein Gespann, das Dartsfans auf der ganzen Welt elektrisiert.