Mike De Decker musste sich am Montagabend in der zweiten Runde des
World Matchplay 2025 mit 8:11 gegen
Jonny Clayton geschlagen geben. Der Belgier verpasste damit den Einzug ins Viertelfinale, zeigte sich im Anschluss jedoch bemerkenswert selbstkritisch – und nahm die Niederlage ohne Ausflüchte auf seine Kappe.
Im Interview mit Sportnieuws.nl sprach De Decker offen über seine Leistung. „Nicht konstant genug, was ich auch vor dem Turnier gesagt habe“, so der Belgier. „Man kann nicht erwarten, dass man konstant gut ist, wenn man nicht viel dafür tut. Das war in den letzten Wochen der Fall.“
Trotz der Niederlage zeigte der 28-Jährige phasenweise seine Klasse – etwa mit einem beinahe perfekten Leg. „Zeitweise waren meine Legs wirklich gut. Irgendwann konnte ich das Triple nicht mehr verfehlen. Dann habe ich auch noch meinen achten Dart für einen Neun-Darter verworfen“, ärgerte sich De Decker. „Am Ende war ich einfach nicht konstant genug. Er hat es in den richtigen Momenten getan, in denen er es tun musste.“
Besonders der erste Durchgang nagte an ihm – dort ließ er einige klare Chancen liegen. „Ich verpasse diese 140 und hätte eigentlich 4:1 vor der ersten Pause führen können. Ich habe zweimal einen Pfeil verfehlt, auch bei der 130“, so De Decker. Mit einem Anflug von Galgenhumor fügte er hinzu: „Ich hätte genauso gut die 140 nach Mechelen werfen können.“
Anders als viele Kollegen sprach der Belgier nicht von Pech, sondern übernahm die Verantwortung. „Ich gebe mir keine Schuld an irgendetwas. Ich schließe immer noch mit einem Average von 93 Punkten ab, was bei 17 Legs gar nicht so schlecht ist. Aber das ist einfach die Konstante, die mir fehlt, und das wird schon.“
Im weiteren Saisonverlauf stehen nun die World Series Turniere in Australien und Neuseeland an. De Decker zeigt sich entschlossen: „Die großen Majors stehen an. Dann habe ich Australien und Neuseeland, und von nun an werden wir wieder jeden Tag ein paar Stunden trainieren.“
Ein Grund für das zuletzt nachlassende Training war sein privater Umzug. Auch darüber sprach De Decker offen. „Man kann viel dagegen tun. Man kann einfach jeden Tag ein paar Stunden trainieren. Das habe ich aber nicht getan. Ich habe einen Umzug hinter mir. Ich musste alles Mögliche arrangieren, musste alles Mögliche bestellen, abholen und war einfach mit allen möglichen anderen Dingen beschäftigt.“ Doch dieses Kapitel sei nun abgeschlossen: „Ja, denn der Umzug ist abgeschlossen. Normalerweise wird alles bestellt und alles geliefert. Das haben wir hinter uns gelassen.“
Trotz des frühen Ausscheidens blickt der Belgier optimistisch nach vorn. Die Einladung zur World Series betrachtet er als verdiente Anerkennung seiner Leistungen in den vergangenen Monaten. „Okay, ich habe verloren, aber nicht vergessen: Jonny ist auch nur ein Top-10-Spieler der Welt. Also entweder er oder ich, so einfach ist das. Heute war er es, und in ein paar Wochen könnte ich es sein.“
Seine Teilnahme an der World Series verdankt er vor allem einem großen Erfolg: dem Titelgewinn beim World Grand Prix 2024. „Ja, sicher. Das stimmt. Wenn ich den World Grand Prix nicht gewonnen hätte, hätte ich diese Einladung zu meinen Lebzeiten nicht erhalten“, sagte De Decker mit einem Lächeln – selbstbewusst und realistisch zugleich.