„Ich hätte es schlimmer treffen können“ – Niederländer reagieren optimistisch und kämpferisch auf ihre WM-Auslosung

Mit der Veröffentlichung der Auslosung für die Darts-WM 2026 steigt bei den niederländischen Spielern die Spannung spürbar. Für Richard Veenstra, Kevin Doets, Chris Landman und Debütant Jamai van den Herik steht nun fest, welches erste Hindernis sie im Alexandra Palace überwinden müssen. Viaplay sprach direkt nach der Auslosung mit allen vier Niederländern.

Richard Veenstra erwischte mit Nitin Kumar einen Gegner, der ihm deutlich lieber ist als der Vorjahresgegner Alexis Toylo. „Letztes Jahr hatte ich so ziemlich die schlechteste Auslosung von allen“, sagte er rückblickend. „Zum Glück nicht noch einmal.“

Kumar gilt als erfahrener WM-Teilnehmer, konnte aber selten überzeugen. „Er hat viele Weltmeisterschaften gespielt, aber nicht viel gewonnen“, erklärte das Studio schmunzelnd. Veenstra konterte entspannt: „Dann belassen wir es dabei, eh.“

Der 43-Jährige bereitet sich konzentriert, aber ohne Hektik vor. „Ich trainiere so viel wie möglich, bleibe ruhig und plane, sobald ich meinen Spieltermin kenne.“ Dank eines verständnisvollen Arbeitgebers lässt sich sein Alltag problemlos organisieren. „Mein Chef gibt mir den Freiraum, den ich brauche.“

Im Studio klang Zuversicht mit: Veenstra könne „ein paar Runden drehen“. Er selbst bleibt vorsichtig. „Ich hoffe, dass ich gut und frisch am Oche stehe. Letztes Jahr war ich nicht komplett fit – das soll sich nicht wiederholen.“

Kevin Doets trifft zum Auftakt auf den Engländer Matthew Dennant – und zeigte sich sichtlich erleichtert. „Letztes Jahr Noa-Lynn (Van Leuven) und davor Stowe Buntz… ja, dann bin ich diesmal zufriedener.“

Während viele Dennant nicht kennen, warnte Analyst Jacques Nieuwlaat davor, ihn zu unterschätzen. „Ein typischer britischer County-Spieler, der zu Hause fast alles gewonnen hat – und das in der Q-School bestätigt hat.“ Dennoch fügte er hinzu: „Normalerweise sollte Doets das gewinnen.“

Doets selbst glaubt fest an seine Chancen. „Ich bin auf der Bühne besser als auf dem Floor. Die WM hat etwas Besonderes, und das Bühnenformat liegt mir. Ich denke, ich habe gute Chancen.“ Sein Ziel formulierte er klar: „Weiter kommen als letztes Jahr.“ Damals erreichte er Runde vier.

Chris Landman erwischte mit Ryan Searle einen physisch starken und formstarken Gegner – und reagierte ehrlich. „Ich dachte schon: oje. Er ist nicht einer der Einfachsten.“ Doch Landman sieht auch Vorteile: „Er wirft schnell und gut, egal was ich mache. Einerseits nervig, andererseits weiß ich genau, was ich an ihm habe.“

Für ihn steht viel auf dem Spiel: Er muss seine Tourkarte verteidigen. „Die WM musste ich erreichen. Das habe ich geschafft. Jetzt geht es darum, so weit wie möglich zu kommen. Ich denke, ich muss zwei Runden gewinnen, um die Tourkarte zu behalten.“

Dass er im Duell als Außenseiter gilt, stört ihn nicht. „Damit kann ich leben. Lasst mich einfach gut werfen, dann kommt der Rest von selbst.“

Für Jamai van den Herik wird sein erstes WM-Match ein besonderes Erlebnis. Er trifft auf Madars Razma – einen erfahrenen, unorthodoxen Gegner, der gerne die Triple 19 sucht. „Ich hätte es schlechter treffen können, aber er ist gefährlich. Er kann extrem gut auf die 19 spielen“, sagte Van den Herik vorsichtig.

Die Studioexperten sind dennoch optimistisch. „Razma ist erfahren, aber Jamai hat schon gezeigt, dass er richtig gute Matches spielen kann. Wenn er eines davon gegen Razma erwischt, kann er gewinnen. Und danach hat er weitere Chancen – zwei, drei Runden sind möglich.“

Van den Herik blieb bescheiden und stolz. „Es ist der Anfang eines Traums, der wahr wird. Aber ich werde konzentriert am Oche stehen, auch wenn es mein erstes Mal ist. Ich will einfach so weit kommen, wie ich kann.“