Michael van Gerwen hat den Alexandra Palace fest im Blick. Der Niederländer will das Jahr 2026 mit seinem vierten Weltmeistertitel eröffnen und damit eine Phase beenden, die er selbst als das schwierigste Jahr seiner Karriere bezeichnet. „Ich habe ein hartes Jahr hinter mir, wahrscheinlich mein schlechtestes überhaupt“,
sagt er gegenüber Sky Sports.
Zu Van Gerwens positiven Momenten zählte der Triumph bei den World Series Finals, wo er nacheinander Luke Humphries, Josh Rock und im Finale Luke Littler bezwang. Doch 2025 war vor allem emotional belastend: Die Trennung von seiner Ehefrau hinterließ tiefe Spuren. Diese Situation wirkte sich spürbar auf seine Saison aus und führte unter anderem dazu, dass er den World Cup of Darts verpasste.
Der 36-Jährige gibt offen zu, dass die privaten Umstände seine Stabilität beeinträchtigten – auf der Bühne und daneben. „Die Dinge sind passiert, das kannst du nicht mehr ändern. Das Einzige, was du ändern kannst, ist die Zukunft.“ Van Gerwen muss seine Prioritäten neu sortieren. „Früher hatte ich eine Frau, die mir bei allem geholfen hat. Jetzt, wo ich die Kinder habe, muss ich mich um alles kümmern. Ich muss mich also anpassen. Meine Kinder stehen immer an erster Stelle.“
Aktuell rangiert van Gerwen hinter Luke Humphries und Luke Littler auf Platz drei der Weltrangliste. Doch er sieht keinen Nachteil darin, nicht mehr der Spieler zu sein, den es zu schlagen gilt. Im Gegenteil. „Natürlich ist es schön, jemanden zu jagen. Das ist einfacher, als selbst gejagt zu werden“, erklärt er. „Es macht mir nichts aus, wenn die Leute über mich reden. Andere mögen diesen Druck nicht. Ich habe ihn seit 20 Jahren – er hat mir geholfen, mein bestes Spiel zu spielen. Und das wird er auch wieder tun.“
Zu lange ohne Weltmeistertitel
Van Gerwens letzter Titel bei der
Darts WM liegt inzwischen sieben Jahre zurück. 2014, 2017 und 2019 krönte er sich bereits zum Champion. Seitdem erreichte er drei Finals, verlor jedoch gegen Peter Wright, Michael Smith und zuletzt gegen Luke Littler. „Ja, dazwischen ist viel passiert“, sagt er. „Wir hatten Corona, wir hatten andere starke Spieler, ein paar Fehler von mir. Solche Dinge passieren. Man muss wach bleiben und darf keine Fehler machen. That’s how it is.“
Wohin sein aktuelles Niveau genau einzuordnen ist, überlässt er anderen – Zweifel an sich selbst kennt er aber nicht. „Es liegt an den Leuten, das zu beurteilen. Ich weiß, wozu ich fähig bin. Wenn ich gut drauf bin, kann ich dieses Niveau immer noch erreichen – das weiß ich. Bei der WM muss man einfach das Richtige zur richtigen Zeit tun.“
Zum Start ins Jahr 2026 will van Gerwen erneut beweisen, dass er weiterhin zur absoluten Weltspitze gehört. Seine Formkurve zeigt aus seiner Sicht nach oben. „Letztes Jahr war meine Form schlechter als jetzt – und ich habe sie noch nicht einmal richtig gefunden“, sagt er abschließend.