Es sollte gestern einfach nicht sein für die ehemalige Nummer 1 Deutschlands, Gabriel Clemens. Der „German Giant“ verlor seine Auftaktpartie gegen Robert Owen mit 3-1. Er lag mit 2-0 in Sätzen zurück, bevor Clemens eine Aufholjagd startete. Spätestens bei einem 143er Checkout zum 1-0 im vierten Satz dachte man, dass Gabriel Clemens das Spiel drehen könnte. Doch der Saarländer unterlag am Ende verdient mit 3-1 dem Waliser.
Heute Morgen meldete sich Gabriel Clemens auf Instagram zu Wort. Er schrieb: „Ja, es war nicht die WM, die ich mir erhofft habe und für die ich die letzten Wochen sehr viel gearbeitet habe!“ Danach erklärte er, dass Robert Owen der bessere Spieler gewesen sei. Wenn man auf die Statistiken schaut sieht man, dass Gabriel Clemens mit dieser Aussage absolut recht hat. Clemens spielte nur einen 92er Average, während sein walisischer Konkurrent einen 98er Average spielte. Er kam einfach nie in sein Spiel, schrieb Clemens weiter.
Er sei komplett unzufrieden mit seiner derzeitigen Situation, kritisiere sich auch selber und werde ebenfalls von anderen zu Recht kritisiert. Er mache das selbst im Fußball ja auch, fuhr Clemens fort. Diese Kritik sollte jedoch immer sachlich und fair sein.
„Es ist unglaublich, wie viel Hass, Beleidigungen und noch schlimmere Dinge mir in den letzten Stunden entgegengebracht werden … Besonders schlimm finde ich es, wenn man dann in den Profilbildern Kinder sieht. Ich hoffe, eure Kinder suchen sich andere Vorbilder“, so Gabriel Clemens. Hass und Beleidigungen sind im Dartsport ein immer wieder aufkommendes Thema. Manche Spieler (z. B. Joe Cullen) posten solche Nachrichten auf ihren Social-Media-Accounts, damit andere sehen, wie heftig diese Beleidigungen teilweise sind.
Er wisse selbst, dass er das Spiel verloren habe und nicht gut gespielt habe. Das müssten ihm andere Leute nicht mit beleidigenden Worten sagen. „Es gibt so viele Menschen auf der Welt, die viel schlimmere Sorgen haben als ich – sei es wegen eines Krieges, gesundheitlich, finanziell usw.“ Gerade in der Weihnachtszeit solle man sich mehr Gedanken über diese Themen machen als sonst.
Er bedankte sich aber auch für den ganzen Support und die aufmunternden Nachrichten, die er erhalten hat. Diesen wünschte er schöne Weihnachten. Er beendete seinen Post mit: „Ich stehe einmal mehr auf, als ich falle.“
Gabriel Clemens muss jetzt wieder auf den aufsteigenden Ast kommen. Schließlich muss er 63 % seines Preisgeldes im Jahr 2025 verteidigen – knapp 140.000 Pfund. 2023 war Gabriel Clemens beim World Matchplay und Grand Prix dabei, für diese Turniere muss er sich erst noch qualifizieren.