''Ich stand mit offenem Mund da'' - Van Barneveld nach chaotischer Vorbereitung perplex über Niveau Kuivenhovens

Raymond van Barneveld spielte am letzten Wochenende bei den Czech Darts Open ein besonderes Spiel. Nachdem der 57-Jährige aus Den Haag in der ersten Runde mit 6-0 gegen Daryl Gurney gewonnen hatte, stand er in der zweiten Runde am Samstag plötzlich einem neuen Gegner gegenüber.

Van Barneveld sollte ursprünglich gegen Gerwyn Price antreten. The Iceman sagte jedoch in letzter Minute wegen eines eingeklemmten Nervs in seinem Nacken ab. Als er am Samstagmorgen beim Frühstück saß, erhielt van Barnevelds Frau Julia plötzlich einen Anruf aus den Niederlanden. "Eine sehr verrückte Geschichte", begann der Niederländer im Sportnieuws.nl Podcast "Darts Draait Door", in dem auch sein Kollege Vincent van der Voort zu Gast ist.

"Ich wurde plötzlich von Alex aus dem In De Kleine Eik (einer Dartkneipe in Den Haag, Anm. d. Red.) angerufen. 'In welchem Hotel bist du?', fragte er. Maik (Kuivenhoven, Anm. d. Red.) bekam den Anruf, dass er heute Abend in Prag werfen kann. Gerwyn Price ist krank und wird nicht kommen.''

Dann wurde van Barneveld klar, dass er bei den Czech Darts Open auf einen anderen Gegner treffen würde. "Das wusste ich also nicht einmal durch die Organisation", sagte ein überraschter van Barneveld. Dabei hatte Kuivenhoven keineswegs eine ideale Vorbereitung. "Er landete erst um 17.50 Uhr, während unser Match um 20 Uhr stattfinden sollte. Um halb acht war er immer noch nicht da."

In der Zwischenzeit hatte der fünffache Weltmeister am Abend mit seinen Vorbereitungen begonnen, ohne zu wissen, ob Kuivenhoven rechtzeitig zum Spiel da sein würde. "Michael van Gerwen sagte mir, dass sein (Kuivenhovens, Anm. d. Red.) Koffer mit Darts und Kleidung ebenfalls in Frankfurt zurückgelassen worden war. Um 19.40 Uhr kam er herein. In weißen Turnschuhen, Jeans und einem PDC-Poloshirt."

Sobald Kuivenhoven den Trainingsraum betrat, musste er sofort mit van Barneveld zum Ausbullen, um zu entscheiden, wer das Spiel beginnen durfte. "Ich habe das Ausbullen auch verloren", lachte van Barneveld. "Er warf auch mit geliehenen Darts. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es auch meine Darts waren. Er hat dann einfach fantastisch geworfen und ich stand mit offenem Mund da. Was zum Teufel passiert mit mir!"

Nach Ansicht von van Barneveld und van der Voort hätte Kuivenhoven in der Vergangenheit niemals ein Spiel unter diesen Bedingungen bestreiten dürfen. "In der Vergangenheit hätte das Spiel nicht stattgefunden, vor allem nicht in der Kleidung, die er trug", argumentierte Barney. "So sah es auch nicht aus", stimmte van der Voort zu.