Kritik an Littlers Äußerung nach dem Sieg im Ally Pally: „Er ist die Nummer eins der Welt, dann verhalte dich auch so“

PDC
Mittwoch, 31 Dezember 2025 um 15:00
Luke Littler (2)
Luke Littler zog am Montagabend ins Viertelfinale der Darts WM 2026 ein, jedoch nicht ohne Kontroverse. Nach seinem 4:2 gegen Rob Cross äußerte sich der 18-jährige Weltmeister auf der Bühne kritisch über das Publikum im Alexandra Palace, das ihn während des Matches wiederholt auspfiff. Die Bemerkung kam schlecht an, auch innerhalb der Dartswelt.
Littler reagierte unmittelbar danach vor der Kamera von Sky Sports und ließ seinen Emotionen freien Lauf. „Ich bin nicht betroffen, mich juckt das wirklich nicht. Darf ich eines sagen? Ihr bezahlt für Tickets, die mein Preisgeld finanzieren – also danke. Danke für mein Geld. Danke, dass ihr mich ausbuht“
Die Aussage löste viel Diskussion aus, zumal Littler inzwischen die Nummer eins der Welt ist und als Aushängeschild des Sports gilt. Ex-Profi James Hubbard äußerte sich offen dazu und fand deutliche Worte.
Hubbard reagierte in den sozialen Medien und betonte, dass es Grenzen dafür gibt, was sich ein Spieler erlauben kann, ungeachtet seines Alters oder seiner Erfolge. „Jesus, wie viele Luke-Littler-Fans sind hier aus dem Häuschen“, schrieb er. „Ich wiederhole es: Du kannst nicht auf die Bühne gehen und dem Publikum sagen: ‚Ihr bezahlt mein Preisgeld‘.“
Laut Hubbard bringt Littlers Position zusätzliche Verantwortung mit sich. „Er ist die Nummer eins der Welt. Dann verhalte dich auch so und vertrete den Sport auf die richtige Weise, Punkt. Würde ein Fußballer so etwas sagen, stünde das ganze Land Kopf.“
Zugleich zeigte Hubbard Verständnis für den Kontext. „Er ist jung, es ist ein Lernprozess. Aber ich kann garantieren, dass er den Rat bekommt, das nicht noch einmal zu tun.“

Großer Favorit auf den WM-Titel

Dass die Äußerung losgelöst von der sportlichen Leistung zu sehen ist, steht kaum zur Debatte. Gegen Rob Cross zeigte Littler erneut, warum er als Topfavorit auf den Titel gilt. Der Engländer spielte einen Average von über 106 und warf ganze siebzehn maximale Aufnahmen. Cross, selbst mit einem Average von knapp 99, hielt stark dagegen, reichte aber nicht heran.
Littler ging im Match mit 3:1 in Führung, sah Cross noch auf 3:2 verkürzen, entschied die Partie jedoch in Satz sechs für sich. Damit qualifizierte er sich für die letzten Acht des Turniers.
Nach dem Spiel erklärte Littler selbst, seine Reaktion sei vor allem aus der Anspannung und der Stimmung in der Halle entstanden. „Es war ein hartes Match“, sagte er. „Ein schwieriger Test. Im ersten Satz war das Publikum sofort auf mir drauf. Ich habe etwas zurückgegeben, und das merken sie sich dann das ganze Spiel. Ich musste einfach meinen Job machen.“
Littler zufolge war es für ihn nötig, seine Emotionen rauszulassen. „Ich musste alles rauslassen. Ich war voll bereit. Ich weiß nicht einmal, wer es genau war, Leute auf den Rängen, ein paar Tische vorne. Ich musste einfach weitermachen.“
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