Martin Schindler hat in den vergangenen
Jahren einen rasanten Aufstieg hingelegt. Drei Jahre nach Rückgewinn seiner
Tour Card steht der 27-Jährige auf Rang 23 der PDC
Order of Merit. Eine weniger
erfreuliche Entwicklung musste The Wall in der jüngeren Vergangenheit bei
seinem Herzensverein aus Berlin beobachten – den Fußball-Zweitligisten Hertha
BSC begleitet Schindler bereits seit seiner Kindheit.
„Hertha war einmal bei uns in Strausberg zu
Gast. Dort habe ich dann unter anderem Spieler Artur Wichniarek aus nächster
Nähe erlebt“, erzählt Schindler im Interview auf der Vereinswebsite
herthabsc.com. The Wall, der in jungen Jahren als eines der größten deutschen
Darts-Talente galt, hatte schon immer ein Auge für begabte Akteure: „Ich fands
toll, Marcelinho und Baştürk zusammen spielen zu sehen. Im FIFA-Karrieremodus
habe ich immer Hertha genommen und so den gesamten Kader richtig kennengelernt.“
Die glorreichen Zeiten seines
Lieblingsvereins behält sich Schindler in besonderer Erinnerung. „Die Saison
2008/09 war wahrscheinlich mit die schönste Phase. Hertha war drauf und dran,
Meister zu werden – leider sind die Jungs dann noch auf Platz 4 abgerutscht“,
erinnert sich die deutsche Nummer zwei. Nach ihrem Absturz ins
Fußball-Unterhaus ist die alte Dame derzeit bemüht, über den „Berliner Weg“
wieder an frühere Erfolge anzuknüpfen – keine schlechte Idee, findet Schindler:
„Der Verein hat immer wieder tolle Talente und Spieler hervorgebracht. Damit
konnte ich mich immer sehr gut identifizieren.“
Es ist also kein Zufall, dass wir den
geborenen Strausberger meist mit einer Kombination aus blauen Flights und
Schäften auf den Bühnen der PDC erleben. Obwohl Schindler mittlerweile den
Fokus auf die eigene Sport-Karriere richtet, behält er die Leistungen seiner
Hertha immer im Auge: „Natürlich schaue ich nach den Ergebnissen, wer getroffen
hat und wie Hertha gerade dasteht. Aktuell ist noch Luft nach oben, aber
man hofft natürlich immer nur das Beste und dass es wieder hochgeht!“
Luft nach oben bleibt nach einem
enttäuschenden Saisonstart und nur drei Siegen bei den ersten vier
Players Championship-Turnieren
auch mit Blick auf Schindlers aktuelle Form. Am vergangenen Wochenende
präsentierte sich The Wall bei den
UK Open allerdings in einer starken
Verfassung, setzte sich zunächst mit 10-9 gegen
Gerwyn Price durch und verlor
in einem hochklassigen Match mit 10-8 gegen
Luke Littler. Beim ersten European
Tour-Event in Wieze wird der Schinder am Freitag in Aktion sein.