Michael Smith musste sich am Freitagabend im Viertelfinale des
Grand Slam of Darts mit 16:8
Luke Humphries geschlagen geben. Doch nicht nur das klare Ergebnis sorgte für Gesprächsstoff. In der Halbzeit des Duells zeigte Smith offen, wie tief seine Frustration saß – und fügte sich dabei sogar selbst Schmerzen zu.
Der Engländer präsentierte in Wolverhampton endlich wieder Ansätze seiner früheren Topform. In der Anfangsphase hielt er mit der aktuellen Nummer eins der Welt gut mit, setzte mit hohen Scores Akzente und lieferte spektakuläre Momente. Doch sobald Humphries die Kontrolle übernahm, wurde Smith zunehmend nervös und verlor immer mehr die Lockerheit, die ihn sonst auszeichnet.
Blutige Stirn: Smiths ungewöhnliche Stressreaktion
In einem der späteren Legs griff der 35-Jährige zu einer drastischen Maßnahme. Fernsehbilder zeigten, wie er sich mit der Spitze seines Darts über die Stirn kratzte. Dabei fügte er sich mehrere kleine Schnitte zu – sogar Blut war sichtbar.
Wayne Mardle, ehemaliger Profi und mittlerweile TV-Experte, reagierte überrascht, aber nicht völlig fassungslos. „Das macht er schon seit Jahren“, erklärte er. „Ich weiß nicht, warum er das macht.“ Während Humphries dem Sieg immer näher kam, wurden die roten Striemen auf Smiths Stirn deutlicher und zu einem sichtbaren Symbol seines inneren Kampfes.
Kommentator Dan Dawson fasste die Szene eindrücklich zusammen: „Er kam buchstäblich blutverschmiert von der Bühne. Wenn Michael Smith frustriert ist oder versucht, seine Gedanken zu ordnen, kratzt er sich manchmal mit der Spitze seines Darts über die Stirn. Diesmal hat er das so oft getan, dass er Blut vergossen hat.“
Humphries bemerkt die Wunden erst nach dem Match
Auch Luke Humphries äußerte sich nach der Partie zu dem Vorfall. Der amtierende Weltmeister räumte ein, dass ihm Smiths Verletzungen erst nach dem letzten Dart auffielen. „Ich habe es erst am Ende gesehen, als ich ihm die Hand geschüttelt habe“, sagte Humphries. „Ich fragte ihn: ‘Was hast du mit deinem Kopf gemacht?’ Er hatte ein paar Schnitte. Wahrscheinlich aus Frustration, ich weiß es nicht. Aber fair ist fair, er hat ein gutes Spiel gemacht.“
Der Zwischenfall hielt Humphries jedoch nicht davon ab, seinen Job mit beeindruckender Ruhe zu erledigen. Er zog souverän ins Halbfinale ein, wo er auf Gerwyn Price trifft, der zuvor Ricky Evans bezwungen hatte.