Russ Bray über McDonald und Noble: „Sie hören auf dem absoluten Höhepunkt auf“

Eine Ära des Dartsports geht zu Ende. Russ Bray, weltweit bekannt als „The Voice of Darts“, hat seine Weggefährten John McDonald und George Noble gewürdigt, die nach dieser Saison ihren Abschied von der großen Bühne nehmen. Für Bray steht fest: Beide treten „auf dem absoluten Höhepunkt“ ab – und nun sei es an der „jüngeren Generation“, das Erbe weiterzutragen.

Der 68-Jährige selbst beendete seine beeindruckende Karriere bereits zu Beginn des vergangenen Jahres nach der PDC World Darts Championship. Fast drei Jahrzehnte lang war seine raue, markante Stimme – besonders beim legendären Ruf „One hundred and eightyyy!“ – das akustische Herz des modernen Dartsports.

Im Gespräch mit DartStream LIVE stellte Bray klar, dass er die Entscheidung seiner langjährigen Kollegen voll und ganz unterstützt. „Es kann nicht schaden, ab und zu neues Blut zuzulassen – schließlich ist es ein Sport für junge Leute“, sagte er. „Schauen Sie sich Spieler wie Luke Littler, Luke Humphries oder Michael van Gerwen an. Diese Jungs sind noch jung. Es ist nur natürlich, dass auch wir irgendwann unser Verfallsdatum erreichen.“

Seinen eigenen Rücktritt habe Bray frühzeitig geplant. „Mir war schon zwei Jahre vor dem Rücktritt klar, dass der Moment kommen würde. Im Jahr 2022 erzählte ich Matt Porter, dass ich ans Aufhören dachte. Er bat mich, noch ein Jahr weiterzumachen und 2024 als Zeitpunkt zu betrachten. Das war für mich in Ordnung – und so blieb ich bis zur Weltmeisterschaft 2024 dabei.“

Bray zollte McDonald und Noble großen Respekt für ihre Verdienste um den Sport. „George und John hören auf dem absoluten Höhepunkt auf“, sagte er. „Die Darts WM ist das größte und schönste Turnier, das es gibt. Es gibt keinen besseren Ort, um sich zu verabschieden. Ich habe dasselbe getan: Ich höre auf dem höchsten Niveau auf und mache Platz für die jungen Leute.“

Der ehemalige Schiedsrichter betonte zugleich, dass die PDC in besten Händen sei. „Diese Jungs machen keine Fehler, sie sind erstklassig. Und was sie gut macht, ist, dass sie alle unterschiedlich sind. Diese Vielfalt hält sie frisch. Am Anfang mag niemand Veränderungen, aber irgendwann wird die neue Normalität von selbst akzeptiert.“

Bray sprach auch über die Nachfolger, die nun das neue Gesicht der PDC prägen. „Leute wie Charlie Corstorphine, der meinen Platz eingenommen hat, aber auch Huw Ware und Kirk Bevins – das sind die Jungs, die jetzt das Gesicht des modernen Dartsports sind“, sagte er. „Sie werden der neue Standard sein, bis wir uns in 20 Jahren wieder erneuern.“

Trotz des Abschieds von drei prägenden Figuren zeigt sich Bray optimistisch. Der Dartsport, so The Voice of Darts, sei heute stärker denn je. „Der Sport wächst weiter, die Spieler werden jünger, fitter und professioneller“, betonte er. „Und solange das so bleibt, weiß ich, dass der Sport in guten Händen ist.“