Dirk van Duijvenbode hat seit einiger Zeit mit einer Schulterverletzung zu kämpfen, wie der Titan am Freitagabend nach seiner Niederlage gegen James Wade bei der European Darts Championship in Dortmund verriet.
Der Dartspieler aus 's Gravenzande hatte in letzter Zeit bereits vier Pro Tour Turniere ausgelassen, aber der Freitag zeigte, dass die European Darts Championship für van Duijvenbode zu früh kam. Mit einem Average von nur 75 unterlag der Niederländer mit 3-6 gegen Wade, der ebenfalls nur einen Average von 80 hatte.
Es liegt am Gelenk in meinem Schulterblatt", sagte van Duijvenbode gegenüber De Telegraaf. ''Wenn mein Arm nach vorne ging, ging meine Schulter nach hinten. Vor drei Wochen konnte ich keinen Wurf aus 90 Grad machen, ohne den Arm zu strecken. Ich konnte nicht einmal den Arm heben, alles war sehr schnell blockiert. Jetzt kann ich das Ding mit einem Schlag wieder hochwerfen. Nur der Muskel, der alles kompensiert hat, was im Schulterblatt nicht stimmte, in dem spüre ich jetzt bei jedem Wurf eine Art Messerwunde (vom Gefühl her, Anm. d. Red.). Schau mal, wenn man den Spielverlauf betrachtet, wäre das bei normalem Spielverlauf ein 6-1 oder 6-0 für mich gewesen. Das geht dann auch in den Kopf und hilft auch nicht, die Energie zu haben, das alles in den Griff zu bekommen.''
Van Duijvenbode gestand, dass er im Vorfeld der European Championship eine Zeit lang daran gezweifelt hatte, ob er nach Dortmund reisen würde. ''Am Montag bin ich noch gefahren, aber nicht mehr am Dienstag, weil es wirklich viel besser gelaufen ist. Der Physio hat mir gesagt, dass ich in meiner Genesung vier bis sechs Wochen weiter bin als erwartet. Ich habe mir gesagt: Ich klebe ein Pflaster auf die geschundene Stelle, mache ein Spray drauf und dann sehe ich eine Chance, mindestens zwei Runden zu gewinnen. Wenn ich gesagt hätte: Die erste Runde gewinne ich sowieso nicht, hätte ich nicht mitgemacht. Es fühlt sich alles besser an, aber es ist einfach noch nicht so weit."
Da er noch einige Turniere bis zur
Darts WM im Dezember vor sich hat, stellt sich die Frage, ob es nicht besser wäre, wenn van Duijvenbode eine Pause einlegt und dann auf das prestigeträchtige Event im Alexandra Palace hinarbeitet.
''Sorgen habe ich nicht, aber ich hoffe, dass das innerhalb von zwei Wochen erledigt ist'', erklärte van Duijvenbode. ''Wenn ich so werfen muss, wird es für den Rest des Jahres nicht mehr so viel sein. Davon gehe ich nicht aus, denn ich verbessere mich so schnell und ich tue wirklich alles, was ich kann. Alles ist perfekt, von der Ernährung bis zu den Nahrungsergänzungsmitteln und der Erholung. Dass ich jetzt früher zu dem Kleinen zurückkehren kann? Das ist gut für den Gemütszustand, denn ich muss ehrlich sein: Ich bin nicht oft in der Flaute, aber als sie diese Diagnosen stellten und sagten, dass es mir im Dezember gut gehen würde, wenn alles klappt, war ich eine Zeit lang in der Flaute. Aber jetzt bin ich dem Zeitplan um Wochen voraus. Wahrscheinlich verliere ich, weil ich drei bis vier Wochen lang nicht trainieren konnte und an der Seitenlinie gestanden habe."
Van Duijvenbode sagt, er tue alles, um beim letzten Turnier vor der Darts WM (Ende November) wieder fit zu sein. ''Diese
Players Championship Finals vor der Weltmeisterschaft, da muss ich einfach fit sein. Mein ganzes Leben geht dafür zur Seite. Meine Arbeit, mein Kind - natürlich kümmere ich mich gut um ihn -, wirklich alles wird beiseite geschoben, um das so schnell wie möglich zu lösen. Auch mental ist es hart, das muss ich zugeben.''
Der 31-jährige Niederländer rätselt noch über die Ursache seiner Schulterverletzung. Van Duijvenbode hat den Verdacht, dass es an seinem Bett liegt und hat deshalb eine rigorose Maßnahme ergriffen.
''Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass mein Bett nichts taugt'', sagt van Duijvenbode, der jetzt sogar allein auf dem Dachboden schläft. ''Ich mag es nicht, allein auf dem Dachboden in der Kälte. Wahrscheinlich erkälte ich mich dann auch. Dass es auch nicht gut für den Muskel ist? Es ist nur das, was man geben kann. Ich muss das loswerden."