Deutschland steht nach einem dramatischen 8-7-Sieg über Australien im Halbfinale des
World Cup of Darts 2025. In einem nervenaufreibenden Viertelfinale behielten
Martin Schindler und
Ricardo Pietreczko im Entscheidungsleg die Nerven – und machten das Unmögliche möglich.
„Ich glaube, da haben wir beide ziemlich den gleichen Gedanken – das war ein Kampf bis zum Gehtnichtmehr“, beschrieb Pietreczko die Emotionen in einem
Interview gegenüber der PDC Europe. „Die Erleichterung war riesig, dass wir das Spiel noch gewinnen konnten.“
Besonders spannend wurde es, als Pietreczko im finalen Leg mit einem cleveren Setup den Weg für Schindler ebnete. „Ricardo hat mich gefragt, ob er auf Bull oder 14 gehen soll – ich habe ihm gesagt, spiel die 14, das lässt mir entweder Doppel-12 oder 52 Rest. Er trifft die Triple-14 und ich mache die Doppel-12 direkt weg“, schilderte Schindler den Matchplan – und seine Entschlossenheit. „Man denkt sich in dem Moment einfach: Ich mache das jetzt aus, ich hole uns das Spiel nach Hause – erster Dart, Doppel-12, und das Ding ist durch.“
Mit Gebrüll ins World-Cup-Halbfinale: Nach einem spannenden Decider ließ Martin Schindler seinen Emotionen freien Lauf
Dabei hätten die Deutschen die Partie vielleicht schon früher entscheiden können. „Wir haben viele Darts auf Doppel vergeben – aber im Doppel ist das egal, da gibt es kein ‘Martin’ oder ‘Ricardo’, das tragen wir gemeinsam“, erklärte Pietreczko selbstkritisch. Umso wichtiger war das Break zum 7-7, das den Weg in den Decider ebnete. „Das war sehr, sehr wichtig – vor allem, weil Australien dann auch nicht gut reingekommen ist.“
Zum insgesamt dritten Mal in der World-Cup-Geschichte ist das deutsche Team nun ins Halbfinale eingezogen - allerdings zum ersten Mal mit dem Duo aus Martin Schindler und Ricardo Pietreczko. Für beide Spieler ein Meilenstein: „Allein das Finale zu erreichen würde mir sehr viel bedeuten“, sagte Schindler, „aber wir wissen auch: Nordirland wird ein richtig starker Gegner. Wir müssen noch eine Schippe drauflegen – das Halbfinale wird kein Selbstläufer.“
Trotzdem genießen die beiden den Moment. „Als wir die Gruppenauslosung gesehen haben, war das Halbfinale sicher nicht unser erster Gedanke. Auch nicht nach dem England-Los. Und jetzt stehen wir hier – und jetzt geht’s weiter.“
Für Pietreczko, der seinen ersten World Cup spielt, war das Viertelfinale auch ein Beweis der Teamchemie. „Ich hätte mir keinen besseren Partner wünschen können als Martin“, schwärmte er. „Wenn wir lachen, lachen wir zusammen. Wenn wir ernst sind, sind wir zusammen ernst – das ergänzt sich einfach perfekt.“