Vorschau auf den Samstagabend bei der Darts WM 2026: Gabriel Clemens startet in die Weltmeisterschaft – 71-jähriger Paul Lim kehrt in den Ally Pally zurück

PDC
durch Nic Gayer
Samstag, 13 Dezember 2025 um 18:00
Gabriel Clemens
Der zweite deutsche Auftritt bei der Darts WM 2026 steht an – und er bringt direkt besondere Spannung mit sich. Nach dem Überraschungssieg von Arno Merk gegen Kim Huybrechts am Eröffnungsabend steigt nun auch Gabriel Clemens in das Turnier ein. Der Saarländer beschließt am Samstagabend das Programm im Alexandra Palace und steht dabei sofort unter Zugzwang.
Doch bevor Clemens die Bühne betritt, wartet auf die Fans ein hochklassig besetzter Abend mit großen Namen, viel Erfahrung und sportlicher Brisanz. Eine lebende Legende aus Singapur, ein Weltmeister und ein Geheimfavorit auf den Titel greifen erstmals bei der WM 2026 ein – ein Programm, das dem Ally Pally alle Ehre macht.

Spielplan Darts WM 2026

Samstag, 13.12.2026

Abendsession (ab 20:00 Uhr)
20:10 UhrJeffrey de GraafvPaul LimR1
21:10 UhrWessel NijmanKarel SedlacekR1
22:10 UhrLuke HumphriesTed EvettsR1
23:10 UhrGabriel ClemensvAlex SpellmanR1

Jeffrey de Graaf gegen Paul Lim

Es ist eines jener Spiele, auf das sich Dart-Fans bereits seit Wochen freuen. Paul Lim kehrt nach drei Jahren Pause zurück auf die große WM-Bühne im Alexandra Palace – und das mit 71 Jahren. Damit ist „The Singapore Slinger“ der älteste Teilnehmer einer Darts-Weltmeisterschaft überhaupt.
Sein Gegner Jeffrey de Graaf dürfte mit dieser Auslosung dennoch nicht zufrieden sein. Das Publikum wird mit großer Wahrscheinlichkeit auf der Seite der Legende stehen, was die Aufgabe für den in Schweden lebenden De Graaf zusätzlich erschwert. Auf dem Papier gilt der 35-Jährige jedoch als Favorit. Er blickt auf ein starkes Jahr zurück und feierte seinen ersten PDC-Titel. Bei Players Championship 24 marschierte er durch das Feld und bezwang im Finale Stephen Bunting mit 8:7. Zuvor hatte er bereits ein weiteres Finale erreicht, unterlag dort allerdings Martin Schindler.
Und dann ist da eben Paul Lim. Auch wenn er in diesem Alter naturgemäß weniger Turniere spielt, qualifizierte er sich beachtlich über die PDC Asian Tour für den Ally Pally. Im vergangenen Jahr sorgte er bei der WDF-WM im Lakeside fast für eine Sensation: Mit 70 Jahren erreichte er das Finale und musste sich dort erst Shane McGuirk geschlagen geben. Lim – und mit ihm viele Fans – hoffen nun auf ein weiteres Märchen. Chancen wird er bekommen, auch wenn de Graaf als Favorit in das Match starten wird.

Wessel Nijman gegen Karel Sedlacek

Danach folgt eines der auf dem Papier spannendsten Duelle der ersten Runde. Wessel Nijman zählt für viele Fans und Experten zu den Geheimfavoriten dieser Weltmeisterschaft. Der aufstrebende Youngster trifft jedoch direkt auf einen erfahrenen und unangenehmen Gegner: Karel „Evil Charlie“ Sedlacek.
Nijman reist mit viel Selbstvertrauen nach London. Zwar schied er im vergangenen Jahr in Runde zwei glatt mit 0:3 gegen Joe Cullen aus, doch seine Entwicklung seither ist deutlich sichtbar. Zwei Titel auf dem Floor, regelmäßige starke Auftritte auf der European Tour und zwei Halbfinalteilnahmen unterstreichen seinen Aufwärtstrend. Lediglich bei den großen Majors bleibt bislang noch Luft nach oben – etwas, das er bei dieser WM ändern will.
Zunächst gilt es jedoch, Sedlacek zu überwinden. Der Tscheche spielte kein herausragendes Jahr, präsentierte sich auf den Floor-Turnieren jedoch konstant und erreichte mehrfach das Viertelfinale. Besonders interessant: In den vergangenen zwei Jahren trafen beide fünfmal aufeinander, dreimal ging Sedlacek als Sieger hervor. Auch ihr jüngstes TV-Duell auf der European Tour endete mit einem knappen 6:5 für den Tschechen. Nijman weiß also, was ihn erwartet – geht nach seinem starken Jahr aber dennoch als Favorit in die Partie.
Nijman wurde sowohl von Price als auch von Bunting als Außenseiter für den WM-Titel genannt
Nijman wurde sowohl von Price als auch von Bunting als Außenseiter für den WM-Titel genannt

Luke Humphries gegen Ted Evetts

Luke Humphries ist vielleicht der einzige Mann, der Luke Littler in diesem Jahr stoppen kann. „Cool Hand Luke“ musste kürzlich seine Position als Nummer 1 der Welt an den 18-Jährigen abgeben und wird darauf brennen, sie zurückzuerobern und sich zum zweiten Mal in seiner Karriere zum Weltmeister zu krönen. Humphries war in diesem Jahr meist der Spieler, der die Majors einsammelte, wenn Littler ausgeschieden war. Er gewann sowohl das World Masters als auch die Premier League, wobei er Letztere im Finale gegen seinen großen Rivalen entschied. Neben diesen beiden Majors holte er auch das U.S. Darts Masters und die Czech Darts Open. Vielleicht nicht das ertragreichste Jahr in Sachen Trophäen für den 30-Jährigen, aber dennoch absolut respektabel. Die Chance, dass beide Lukes erneut im Finale aufeinandertreffen, ist daher beträchtlich, wenngleich Humphries die schwerere Auslosung hat als sein Namensvetter.
Er muss in der ersten Runde also zunächst mit seinem Landsmann Ted Evetts abrechnen. Von ihm haben wir dieses Jahr wenig gesehen oder gehört. Der 28-Jährige bestritt 29 der 34 Players Championship-Turniere, ohne dabei groß aufzufallen. „SuperTed“ sicherte sich dennoch ein WM-Ticket – über die Challenge Tour. Dort wurde er dank eines Turniersiegs starker Dritter und löste so das WM-Ticket. Auf dem Papier hätte die Auslosung für Evetts kaum unglücklicher laufen können. Blicken wir jedoch auf die direkten Duelle, ergeben sich überraschende Zahlen. Die beiden trafen 11 Mal aufeinander, und Humphries führt nur knapp mit 6:5. Hier ist allerdings eine kleine Anmerkung nötig, denn all diese Begegnungen fanden zwischen 2017 und 2023 statt. Damals war Humphries noch nicht auf dem Niveau, auf dem er jetzt spielt, weshalb sich aus diesen Zahlen nur bedingt etwas ableiten lässt.

Gabriel Clemens gegen Alex Spellman

Zum Schluss treffen Gabriel Clemens und Alex Spellman aufeinander. Eine Partie, die in beide Richtungen kippen kann. Obwohl Clemens der größere Name der beiden ist, befindet sich der Deutsche schon länger nicht in Topform. „The German Giant“ konnte auf dem Floor noch einigermaßen stabile Ergebnisse erzielen, unter anderem ein Viertelfinale und ein Halbfinale, darüber hinaus sprang in diesem Jahr jedoch wenig heraus.
Spellman qualifizierte sich für die WM, indem er die CDC Continental Cup gewann. Im Finale setzte er sich dort mit 8:5 gegen Dave Cameron durch. Ansonsten war der Amerikaner vor allem auf der CDC Pro Tour aktiv. Zudem trat er jüngst beim Grand Slam of Darts an, wo er in einer knüppelharten Gruppe mit Luke Humphries, Nathan Aspinall und Michael Smith landete. Dort gewann er kein einziges Match und wurde folglich Letzter der Gruppe mit 0 Punkten.
Kehrt heute Abend auf die Bühne seines größten Erfolgs zurück: Gabriel Clemens
Kehrt heute Abend auf die Bühne seines größten Erfolgs zurück: Gabriel Clemens
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