Vorschau auf den Sonntagnachmittag bei der Darts WM 2026: Kracher-Duell zwischen Joe Cullen und Bradley Brooks

PDC
durch Nic Gayer
Sonntag, 14 Dezember 2025 um 6:00
joe cullen 1
Der Sonntagnachmittag bei der Darts WM 2026 verspricht eine abwechslungsreiche Session mit spannenden Kontrasten. Gleich mehrere Spieler betreten erstmals die große WM-Bühne, dazu greift ein früherer Major-Sieger ins Geschehen ein – eine Mischung aus Neugier, Nervosität und Erfahrung.
Den Auftakt macht der Überraschungs-Europameister aus dem Jahr 2024, Ritchie Edhouse, der auf den neuseeländischen Debütanten Jonny Tata trifft. Danach stehen zwei weitere WM-Neulinge im Fokus, wenn Dom Taylor und Oskar Lukasiak erstmals im Ally Pally gegeneinander antreten. In der dritten Partie folgt das Duell zwischen Richard Veenstra und dem Inder Nitin Kumar, ehe zum Abschluss mit Joe „Rockstar“ Cullen und Bradley Brooks Erfahrung und Ambition aufeinandertreffen.

Spielplan Darts WM 2026

Sonntag, 14. Dezember

Nachmittagssession (ab 13:30 Uhr)
13:40 UhrRitchie EdhousevJonny TataR1
14:40 UhrDom TaylorOskar LukasiakR1
15:40 UhrRichard VeenstraNitin KumarR1
16:40 UhrJoe CullenvBradley BrooksR1

Ritchie Edhouse gegen Jonny Tata

Den Auftakt der Session bestreiten der frühere Europameister Ritchie Edhouse und der neuseeländische Debütant Jonny Tata. Edhouse sorgte im vergangenen Jahr für eine der größten Überraschungen im PDC-Kalender, als er bei der Europameisterschaft aus dem Nichts seinen ersten Major-Titel gewann. „Madhouse“ nahm auf dem Weg ins Finale prominente Namen wie Gian van Veen, Michael Smith, Gary Anderson und Luke Woodhouse aus dem Turnier und krönte seinen Lauf schließlich mit einem Finalsieg gegen Jermaine Wattimena.
In diesem Jahr tat sich der Engländer jedoch deutlich schwerer. Sowohl auf der European Tour als auch bei den Floor-Turnieren blieb er hinter den Erwartungen zurück. Auch bei seinen beiden Major-Auftritten – den UK Open und den Players Championship Finals – kam Edhouse nicht über die erste Runde hinaus.
Genau das könnte Jonny Tata in die Karten spielen. Der Neuseeländer qualifizierte sich als Sieger der DPNZ Pro Tour für die Weltmeisterschaft und dominierte die nationale Tour mit fünf Turniersiegen. Damit führte er die Rangliste souverän an und löste sein Ticket für den Alexandra Palace. Zudem sammelte Tata im September internationale Erfahrung bei den World Series of Darts Finals, wo er seine Auftaktpartie nur knapp mit 4:6 gegen Ross Smith verlor. „JT“ hat in diesem Jahr mehrfach unter Beweis gestellt, welches Potenzial in ihm steckt – und geht angesichts der aktuellen Form von Edhouse womöglich sogar als leichter Favorit in dieses Duell.
Edhouse gewann im vergangenen Jahr überraschend die Darts-Europameisterschaft
Edhouse gewann im vergangenen Jahr überraschend die Darts-Europameisterschaft

Dom Taylor gegen Oskar Lukasiak

Zwei Debütanten, ein gemeinsamer Traum: Dom Taylor und Oskar Lukasiak treffen in der ersten Runde der Darts-Weltmeisterschaft erstmals auf der großen Bühne im Alexandra Palace aufeinander. Vor allem Taylor ist dabei ein Name, der in den vergangenen Monaten für Aufmerksamkeit gesorgt hat.
Ende 2024 wurde der Engländer bei einer Dopingprobe positiv getestet und zunächst gesperrt, sodass er sein WM-Debüt im Dezember verpasste. Der Fall klärte sich jedoch vergleichsweise glimpflich, sodass Taylor Anfang 2025 auf die Pro Tour zurückkehren durfte. In diesem Jahr trat er vor allem bei den Floor-Turnieren in Erscheinung und erreichte dort zweimal das Halbfinale. Abseits dieser Erfolge blieb er in den vergangenen zwölf Monaten allerdings weitgehend unter dem Radar.
Oskar Lukasiak sammelte seine Spielpraxis überwiegend auf der PDC Nordic & Baltic Tour. Zwar nahm er auch an einem Großteil der Players Championship-Turniere teil, kam dort jedoch meist nicht über die ersten ein oder zwei Runden hinaus. Sein WM-Ticket löste der Schwede über die Nordic & Baltic Tour, auf der er ein Turnier gewann und Platz drei in der Order of Merit belegte. Die beiden Erstplatzierten der Rangliste qualifizierten sich eigentlich direkt für die WM, doch Ranglistenzweiter Teemu Harju sicherte sich seinen Startplatz zusätzlich über den Sieg bei der PDC Nordic & Baltic Championship. Dadurch rückte der WM-Startplatz aus der Order of Merit an Position drei – und damit an Oskar Lukasiak.
Taylor wurde Ende 2024 aufgrund eines positiven Dopingtests für einige Monate gesperrt
Taylor wurde Ende 2024 aufgrund eines positiven Dopingtests für einige Monate gesperrt

Richard Veenstra gegen Nitin Kumar

Für Richard Veenstra dürfte die Auslosung dieser Runde eine willkommene Gelegenheit sein. Im vergangenen Jahr hatte der Niederländer wenig Glück, als er auf Alexis Toylo traf, dessen langsamer Rhythmus Veenstra zum Verhängnis wurde. Rückblickend bezeichnete Veenstra dies als „die denkbar schlechteste Auslosung“.
In diesem Jahr trifft er auf Nitin Kumar aus Indien. Veenstra, aktuell auf Rang 48 der Weltrangliste, ist seinem Anspruch nach verpflichtet, diese Partie zu gewinnen und in die zweite Runde einzuziehen. Bei den Players Championship-Turnieren 2025 erreichte er dreimal das Viertelfinale und zudem die Runde der letzten 32 bei den Players Championship Finals – ein solides Jahr, das ihn selbstbewusst auf die WM blicken lässt.
Für Kumar ist es bereits die fünfte WM-Teilnahme, doch bislang blieb der Erfolg im Alexandra Palace aus. Der Inder qualifizierte sich über den IDC Indian Qualifier, bei dem er von drei Turnieren zweimal das Finale erreichte und eines gewann. Auf dem Papier ist Veenstra der klare Favorit. Mit seiner Erfahrung auf der großen Bühne sollte er „The Royal Bengal“ überlegen sein und als Favorit in die zweite Runde einziehen.
Geht als haushoher Favorit in seine Auftaktpartie: Richard Veenstra
Geht als haushoher Favorit in seine Auftaktpartie: Richard Veenstra

Joe Cullen gegen Bradley Brooks

Den Abschluss der Nachmittagssession bildet das Duell zwischen Joe Cullen und Bradley Brooks – eine Partie mit absolutem Thriller-Potenzial. Beide Spieler lieben das hohe Tempo, und wenn sie ihr bestes Niveau abrufen, kann es im Alexandra Palace spektakulär werden. Allerdings befindet sich Cullen aktuell nicht in Topform, und auch Brooks zeigte im Verlauf des Jahres wechselhafte Leistungen.
Cullen, bekannt als „Rockstar“, verbindet eine Hassliebe mit der WM-Bühne. Hier liefert er bisweilen seine besten Matches ab, erlebt aber auch schmerzhafte Niederlagen. 2020 verlor er trotz 3:1-Führung gegen Michael van Gerwen mit 3:4, drei Jahre später verlor er hauchdünn gegen Luke Humphries: Beim Stand von 3:3 in Sätzen führte Cullen 2:0 in Legs, doch eine Serie verpasster Doppel brachte ihm erneut das Aus in einem Sudden-Death-Leg. Auch im Vorjahr erwischte es ihn wieder in Runde zwei, diesmal gegen Gerwyn Price. Cullen kämpfte sich nach einem 0:3-Rückstand sensationell auf 3:3 heran, doch Price entschied das Sudden-Death-Leg für sich.
Bradley Brooks könnte der Herausforderer sein, der für neues Drama sorgt. Anfang des Jahres sicherte er sich über die Q-School seine Tour Card mit beeindruckenden 16 Punkten – sieben mehr als der Zweitplatzierte Darryl Pilgrim – und bewies anschließend mit einem Sieg bei einem Players Championship-Turnier sein Talent. Auf der großen Bühne blieb Brooks 2025 noch hinter den Erwartungen zurück, doch sollte er seine Form vom Januar mitbringen, könnte er Joe Cullen in diesem Jahr im Alexandra Palace eine neue, bittere Erfahrung bereiten.
Bringt das Drama auf die WM-Bühne: Joe Cullen
Bringt das Drama auf die WM-Bühne: Joe Cullen
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