Rob Cross, Weltmeister von 2018, findet deutliche Worte für das Ausnahmetalent
Luke Littler. Der 18-Jährige begeistere nicht nur mit seinem Spiel, sondern auch mit seiner einzigartigen Bühnenpräsenz – und genau die solle er sich unbedingt bewahren, meint Cross.
„Luke wird manchmal von den Fans wegen seiner Eskapaden zurückgestoßen, aber ich denke, jeder sollte ihn in Ruhe lassen und ihn hauptsächlich sein Ding machen lassen“, erklärt Cross. „Er hat das Potenzial, eine Ikone wie
Eric Bristow oder Ronnie O’Sullivan zu werden. Er lässt sich nicht verrückt machen, liebt den Scherz und weiß genau, wie man mit dem Publikum spielt.“
Littler, bekannt für seine ausdrucksstarke Mimik und seine direkte Interaktion mit den Fans, sorgte jüngst in Leeds für Schlagzeilen. Als er mit Buhrufen konfrontiert wurde, konterte er provokant mit ironischen Gesten wie demonstrativem Gähnen oder dem „Heulsusen“-Signal – ganz zur Freude vieler Zuschauer.
Rob Cross schätzt genau diese Art von Präsenz: „Wir brauchen solche Persönlichkeiten. Sie erzeugen Spannung, heben die Atmosphäre und begeistern die Leute.“ Für ihn sei Littler nicht abgehoben, sondern ein junger Spieler, der das Rampenlicht auf seine Weise genießt: „Luke ist nicht arrogant, er genießt einfach das Spiel und die Show drum herum, auf seine eigene Art und Weise.“
Interessant: Abseits der Bühne zeigt sich Littler laut Cross von einer ganz anderen Seite. „Im Practiceroom ist er eher ruhig“, sagt er mit einem Schmunzeln. „Aber wenn er auf der Bühne steht, wird er lebendig.“ Die Entwicklung des Youngsters in den vergangenen eineinhalb Jahren – besonders im Umgang mit Medien und Öffentlichkeit – beeindruckt den Routinier.
Am kommenden Donnerstag steht Littler vor einer seiner bisher größten Herausforderungen: Im Halbfinale der
Premier League Darts trifft er auf Gerwyn Price. Sollte er gewinnen, wartet im Endspiel der Sieger aus dem Duell zwischen Luke Humphries und Nathan Aspinall. Der Schauplatz dieser Finalnacht ist kein Geringerer als die ausverkaufte O2 Arena in London – Bühne frei für den nächsten großen Auftritt eines Teenagers, der gekommen ist, um zu bleiben.