Die Australian Darts Masters und die New Zealand Darts Masters sind Geschichte. Luke Littler krönte seine Reise nach Down Under mit gleich zwei Turniersiegen und zeigte einmal mehr, warum er die Schlagzeilen im Darts derzeit dominiert. Doch nicht immer verliefen die Veranstaltungen in Ozeanien so reibungslos. Vor genau zehn Jahren erlebte der Sport in Melbourne einen Abend, der für Chaos und Negativschlagzeilen sorgte.
Ein Finale außer Kontrolle
Im Jahr 2015 fand im Etihad Stadium von Melbourne die Darts Invitational Challenge statt. Im Endspiel standen sich Michael van Gerwen, damals die Nummer eins der Welt, und Lokalmatador Simon Whitlock gegenüber. Was zunächst nach einem stimmungsvollen Highlight aussah, entwickelte sich binnen Minuten zum Skandal. Fans gerieten aneinander, Stühle flogen durch die Halle, und ganze Tischreihen wurden verwüstet.
Die Polizei musste eingreifen, konnte die Lage aber erst nach einer längeren Unterbrechung beruhigen. Augenzeugen berichteten, dass eine Gruppe von Zuschauern damit begonnen hatte, Stühle übereinanderzustapeln und eine Pyramide zu bauen. Als das Sicherheitspersonal eingreifen wollte, eskalierte die Situation.
„Ein einziges großes Chaos“
„Ganze Reihen wurden demoliert, Stühle aufgetürmt, und die Leute stürzten sich massenhaft auf die Tische“, schilderte ein Augenzeuge im australischen Fernsehen. „Innerhalb von Minuten war es ein einziges großes Chaos.“ Ein anderer sprach sogar von „einem echten Aufstand“, ausgelöst durch betrunkene Fans, die Langeweile mit Randale vertauschten.
Stadionsprecher Bill Lane erklärte später, dass 40 Personen aus der Arena entfernt wurden. Drei Zuschauer erlitten leichte Verletzungen. „Der Abend hat fantastisch begonnen, aber eine kleine Minderheit hat ihn ruiniert“, so Lane. „Wir werden nicht um den heißen Brei herumreden: Wir müssen daraus lernen.“
Auf der Bühne ließ sich Michael van Gerwen nicht aus dem Konzept bringen. Trotz eines 1:5- und 4:8-Rückstands kämpfte sich „Mighty Mike“ zurück ins Match. Nach der Unterbrechung zeigte er Nervenstärke und drehte die Partie zu einem 9:8-Sieg.
So bleibt der Abend von Melbourne zweigeteilt in Erinnerung: sportlich mit einem beeindruckenden Comeback des Weltranglistenersten – und organisatorisch als mahnendes Beispiel dafür, wie schnell ein Dartsabend aus dem Ruder laufen kann.