Zwischen Ehrlichkeit und Erwartungsdruck: Luke Humphries spricht über mentale Belastung und Rückzug

PDC
durch Nic Gayer
Dienstag, 29 April 2025 um 15:00
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Luke Humphries, die Nummer eins der Welt, sorgte zu Beginn des Monats bei den International Darts Open für Aufsehen – nicht durch seine Leistung, sondern durch seine Worte. In einem ungewöhnlich offenen Interview sprach der amtierende Weltmeister über emotionale Erschöpfung und den Wunsch nach einer Pause vom Dauerstress im Turnierkalender.
„Wenn ich auf der Bühne stehe, bin ich einfach emotionslos. Es ist seltsam, und ich bin ehrlich zu allen Fans“, erklärte Humphries Anfang April auf der European Tour-Bühne. „Meine Emotionen sind durcheinander. Es ist nicht so, dass ich nicht hier sein möchte – aber im Moment fühlt es sich eher wie eine Belastung an. Es ist einfach zu viel Dart. Ich glaube, ich brauche eine Pause.“
Die Reaktionen auf diese Offenheit fielen gemischt aus. Während viele Fans Verständnis zeigten, erntete der 29-Jährige im Netz auch Kritik. Bereits einen Tag später reagierte Humphries via X (ehemals Twitter) mit einem deutlichen Statement: „Alles, was ich sage oder tue, scheint für niemanden gut genug zu sein. Vielleicht wollen die Leute, dass wir in Interviews nur noch wie Roboter antworten – ohne echte Gefühle. Wenn das alle glücklich macht, bitte.“
Nach dieser Kontroverse zog sich Humphries für einige Wochen von mehreren Turnieren der European Tour und Players Championship-Serie zurück, um seinen Kalender auszudünnen. In einem Gespräch mit Sky Sports-Reporter Stuart Pyke und Moderatorin Polly James sprach er nun erneut über die turbulente Phase.
„Egal, in welcher Branche man arbeitet – man kann müde werden. Wir sind alle Menschen“, so Humphries. „Ich hatte einfach eine Schwächephase. Und manchmal tut es gut, wenn man in solchen Momenten Mitgefühl erfährt.“
Inzwischen gehe es ihm wieder deutlich besser. „Mental fühle ich mich wieder gut. Ich war nur müde. Jetzt bin ich froh, wieder dabei zu sein“, sagt Humphries – auch wenn ihn die Reaktionen auf seine Ehrlichkeit weiterhin beschäftigen: „Manchmal sagt man Dinge, die einem nicht guttun. Dann denkt man, man sollte lieber gar nichts sagen. Aber gleichzeitig will man den Fans zeigen, wie es einem geht. Ich hatte das Gefühl, dass es richtig war, offen zu sein – auch wenn es am Ende nach hinten losging. Das war schade.“
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