„Eigentlich bin ich nur gekommen, um Taschen zu tragen" - Neuseeländer Caleb Hope verblüfft sich selbst bei WDF WM

WDF
Montag, 01 Dezember 2025 um 10:30
Caleb Hope
Caleb Hope verblüfft bei der WDF Weltmeisterschaft weiterhin Freund und Feind. Der Neuseeländer, der ursprünglich gar nicht selbst spielen wollte – er scherzte im Vorfeld, er sei „eigentlich nur gekommen, um Taschen zu tragen“ –, hat sich nun seinen zweiten 3:0-Sieg in Serie gesichert. Nach einer bereits starken ersten Runde legte Hope nach und beendete auch sein Match gegen Liam Maendl-Lawrance mit eindrucksvollen Zahlen. In einem entspannten, aber entschlossenen Nachsatz blickte der Australier auf seinen Auftritt zurück.
„Ich bin absolut froh, dass ich es geschafft habe“, sagte Hope mit einem breiten Grinsen. „Es fühlte sich alles viel angenehmer an als gestern. Mein Spiel war stabiler, mein Rhythmus besser. Damit bin ich sehr zufrieden.“

Stärker im Scoring – und weiterhin gefährlich auf den Doppeln

In seinem ersten Match musste sich Hope vor allem auf seine starke Doppelquote verlassen. Gegen Maendl-Lawrance zeigte er ein anderes Gesicht. „Gestern habe ich mich mit den Doppeln gerettet. Ich habe die Legs schnell beendet, sobald ich ein Doppel getroffen habe, aber dazwischen gab es viele Aufnahmen ohne ein Triple. Heute hat sich mein Scoring viel besser angefühlt. Ich habe die Triple 20 öfter getroffen und war trotzdem solide bei den Doppeln. Das gab mir Selbstvertrauen.“
Dieses wachsende Selbstvertrauen trug er sichtbar auf die Bühne. Besonders im letzten Satz ließ Hope seinen Emotionen freien Lauf, sobald er ein schweres Scoring-Inning hinlegte. „Ein paar kleine Feiern, ja“, lachte er. „Ich glaube, ich fühle mich auf der Bühne mehr und mehr zu Hause. Man will zeigen, dass man da ist, dass man Spaß hat und dass man wirklich auf den Sieg aus ist.“

Vertrauter Gegner, neue Ebene

Hope kennt Maendl-Lawrance seit Jahren vom Vorbeigehen auf Turnieren. „Ich bin noch nicht so lange im Profi-Dartsport aktiv, aber Liam ist ein Name, der mir regelmäßig begegnet. Also wusste ich, dass ich mein Spiel wirklich verbessern musste. Nachdem ich die ersten beiden Sätze gewonnen hatte, fing er plötzlich an, 140 nach 140 nach 140 zu werfen. Da weiß man: Jede Chance muss rein. Ich habe ein paar verpasst, aber ich bin vor allem froh, dass ich es rechtzeitig geschafft habe.“
Diese neue Reife kommt zu einem idealen Zeitpunkt. In der nächsten Runde wartet James Beeton – eine klare Messlatte, vor der sich Hope jedoch nicht fürchtet. „Ich habe es meiner Familie zu Hause gesagt: In jedem Spiel muss man sich steigern. Gegen Beeton wird es nicht anders sein. Wenn ich 20 Prozent besser spiele als heute, werde ich mehr als zufrieden sein. Solange ich mein Niveau erreiche, egal wie das Ergebnis ausfällt, werde ich stolz sein.“

Das Publikum trägt ihn

Immer wieder suchte Hope auch den Blickkontakt zu einer kleinen Gruppe Unterstützer im Saal. „Ich hörte meinen Namen ein paar Mal von einem Tisch am Rand. Wenn die Dinge gut liefen, habe ich ihnen zugenickt. Sie haben mir in schwierigen Momenten wirklich geholfen. Dieses bisschen Unterstützung kann den Unterschied ausmachen. Ich weiß das sehr zu schätzen.“
Mit zwei klaren 3:0-Siegen und wachsendem Selbstvertrauen erlebt Caleb Hope derzeit einen unerwarteten, aber beeindruckenden Aufstieg. Vom selbsternannten „Sackträger“ zum Publikumsliebling zeigt er, dass er mehr ist als eine Nebenfigur. Wie weit dieser überraschende Lauf führt, wird die nächste Runde zeigen – doch eines ist jetzt schon sicher: Mit Caleb Hope muss man rechnen.
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