„Dann habe ich einen Schlaganfall auf die Doppel bekommen“ – Florian Hempel hadert mit dem fehlenden Glück

PDC
Mittwoch, 16 April 2025 um 13:15
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Florian Hempel war stark ins Jahr 2025 gestartet. Der 33-jährige Kölner qualifizierte sich souverän für das Hauptfeld des traditionsreichen Winmau World Masters und erreichte bei einem Players Championship sogar das Viertelfinale. Doch seitdem läuft es sportlich nicht mehr rund – die Ergebnisse bleiben aus, obwohl die Leistung auf dem Board stimmt.
Im Podcast Game On, den Hempel gemeinsam mit Kommentatorenlegende Elmar Paulke moderiert, sprach der deutsche offen über die aktuelle sportliche Durststrecke – insbesondere über das bittere Erstrundenaus bei Players Championship 11 gegen Peter Wright.
„Mein Spiel fühlt sich eigentlich gut an. Der Average spricht eine gute Sprache“, erklärte Hempel. Doch die guten Ergebnisse bleiben aktuell aus. Besonders die Partie gegen Wright schmerzt ihn noch immer: „Wenn man mich direkt nach dem Spiel gefragt hätte, ob ich weiterspiele – ich hätte gesagt: 'Nein, dieses Jahr nicht mehr.' Ich war wirklich down.“
Und tatsächlich: Hempel zeigte gegen den zweifachen Weltmeister über weite Strecken eine Top-Leistung. Er führte bereits mit 5:1, hatte zwischenzeitlich eine 100%-Quote auf die Doppel und spielte einen Average von über 100 Punkten. Doch dann kam es zum dramatischen Einbruch. „Ich habe, salopp gesagt, einen Schlaganfall auf Doppel bekommen“, scherzte Hempel mit Galgenhumor. Er vergab sieben Matchdarts und musste sich am Ende mit ansehen, wie Wright das Spiel noch drehte.
„Das Spiel so aus der Hand zu geben, tut enorm weh“, sagte er weiter. „Besonders, wenn man sieht, dass Peter danach mit einem 83er Average gegen jemanden mit 73 gewinnt. Wenn ich die Matchdarts mache, hole ich wahrscheinlich mindestens 1.500 Pfund Preisgeld. Und wer weiß, was im weiteren Turnierverlauf noch möglich gewesen wäre. Auch wie die ersten drei oder vier Matchdarts am Doppel vorbeigehen, ist eigentlich nicht akzeptabel"
Auch die darauffolgenden Turniere verliefen enttäuschend: Bei Players Championship 13 und 14 unterlag Hempel jeweils in Runde eins – gegen Daryl Gurney und Andrew Gilding. Trotzdem bleibt der Rheinländer kämpferisch.
„Solche Dinge wie Auslosung, Matchglück oder ob der Gegner gerade einen Lauf hat – das kann ich nicht beeinflussen. Ich habe Lust zu spielen. Wenn es klappt, klappt es. Wenn nicht, dann greife ich eben in Hildesheim wieder an."
Hempel zeigt sich aber auch reflektiert: „Es gibt Spieler, die trifft es noch härter. Schau dir mal Jules van Dongen an – der kämpft mit Dartitis und trainiert seit fünf Wochen mit links. Oder Glen Durrant: Der hat die Premier League gewonnen und danach nichts mehr getroffen. Der hat mit echten Dämonen gekämpft."
Sein Fazit: „Eine schlechte Phase hat jeder mal. Da muss man sich durchkämpfen – wenn man die Geduld und die Kraft dafür hat."
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