Der große Tag ist endlich gekommen: Die
Darts WM 2026 beginnt – und was könnte es für einen besseren Anlass geben, als unseren
Darts WM Guide mit dem besten deutschen Dartspieler abzuschließen?
Martin Schindler hat ein Jahr hinter sich, das den deutschen Dartsport nachhaltig geprägt hat. Nun richtet sich der Blick auf sein
WM-Abenteuer und die Frage, wie weit „The Wall“ in diesem Winter kommen kann.
Eine historische Saison für den deutschen Dartsport
2025 war für Martin Schindler ein weiteres Jahr voller Meilensteine und historischer Momente. Zwei große Sternstunden stachen heraus – und beide unterstrichen einmal mehr, welch unfassbare Entwicklung der 29-Jährige in den vergangenen Jahren genommen hat.
Der erste große Knall erfolgte Mitte März: Beim 8.
Players Championship Event gewann Schindler den erst zweiten Floor-Titel der deutschen Darts-Geschichte.
Im Finale ließ er Jeffrey de Graaf beim 8:1 nicht den Hauch einer Chance und feierte seinen dritten PDC-Titel im Seniorenbereich.
Mit dem Pokal der Austrian Darts Open 2025 in den Händen: Martin Schindler krönt in Graz eine Saison voller Meilensteine und schreibt weiter deutsche Darts-Geschichte
Nur sechs Wochen später folgte der nächste große Triumph.
Ende April stemmte Schindler bei den Austrian Darts Open seinen dritten European-Tour-Titel in den Grazer Nachthimmel – und das nach einer beeindruckenden Siegesserie über Matthew Dennant, Kevin Doets, Chris Dobey, Josh Rock und Ross Smith.
Doch selbst abseits seiner Titelgewinne zeigte „The Wall“ ein bärenstarkes Jahr. Die Konstanz, mit der Schindler inzwischen Woche für Woche agiert, sucht im deutschen Darts ihresgleichen. Auf der Pro Tour spielte er 60.500 Pfund ein, erreichte neben seinem Titel noch ein Halbfinale und zwei Viertelfinals. Auf der
European Tour gelang Schindler ein wahres Kunststück: Nur einmal in 14 Turnieren verpasste er den Finaltag. Am Ende stand er mit 84.500 Pfund Preisgeld auf Rang zwei der European Tour Order of Merit.
Ordentliche Major-Bilanz – und das Warten auf den Durchbruch
Zwar wartet
Schindler noch auf den ganz großen Major-Coup, doch auch auf den großen TV-Bühnen war 2025 ein Schritt nach vorne zu erkennen. Beim Masters eröffnete der Rodgauer die Saison mit einem 105-Average gegen Jonny Clayton – musste sich aber dennoch zum Auftakt geschlagen geben. Die UK Open schloss Schindler unter den letzten 16 ab, und beim Grand Slam of Darts überstand er erstmals die Gruppenphase, ehe er im Achtelfinale an Gerwyn Price scheiterte.
Ein besonderes Highlight erlebte „The Wall“ im Juni: Beim World Cup of Darts führte Schindler gemeinsam mit Ricardo Pietreczko Team Deutschland bis ins Halbfinale.
Der historische 8:4-Sieg über England – erstmals mit Luke Littler und Luke Humphries – markierte einen der größten Momente des deutschen Dartsjahres.
Bei der European Championship gelang Schindler im sechsten Anlauf endlich der erste Sieg, bei den Players Championship Finals stand er nur wenige Wochen vor der Darts WM erneut im Achtelfinale.
Und wie fasst der 29-Jährige selbst diese Saison zusammen?
„Mit dem gesamten Jahr 2025 bin ich sehr zufrieden.“
Top-16 der Welt
In der Weltrangliste steht Schindler mittlerweile auf Platz 13 – der höchsten Platzierung, die ein deutscher Spieler jemals erreicht hat. Als fester Bestandteil der Top-32 ist er bei der WM gesetzt und reist mit der besten Ausgangslage seiner Karriere nach London.
Auffällig in diesem Jahr: Schindler geht mit einem deutlich gereifteren Mindset in die Weltmeisterschaft.
Er sagt rückblickend:
„Ich habe mir in diesem Jahr vorgenommen, im Hier und Jetzt, im Moment zu sein. Im letzten Jahr habe ich – weil die Saison so gut lief – zu sehr vorausgeblickt und mir Gedanken gemacht, was danach passieren könnte. Das hat meinem Spiel überhaupt nicht gutgetan und dafür gesorgt, dass ich mich ein bisschen verloren habe.“
Darts WM 2026: Eine vielversprechende Auslosung
Sein WM-Abenteuer beginnt am Mittwoch, den 17. Dezember, in der Abendsession gegen den Engländer Stephen Burton. Im Turnierbaum ist Schindler in der oberen Hälfte platziert, im Viertel von Stephen Bunting. Ein Aufeinandertreffen mit „The Bullet“ wäre frühestens im Achtelfinale möglich – vorher könnten Gegner wie Ryan Searle oder Brendan Dolan warten.
Vor seinem WM-Auftakt warnt Schindler vor seinem Erstrundenlos: „Stephen ist ein Spieler, der schon viele Jahre mit dabei ist und die Tour kennt. Er ist nicht zu unterschätzen – das wird eine knifflige erste Aufgabe.“
Detailarbeit – wie Schindler sich auf die WM vorbereitet
Wie er Dartsnews.de und anderen Medienvertretern
im Rahmen einer Pressekonferenz vor der WM verriet, überlässt Schindler in den Tagen vor der Weltmeisterschaft nichts dem Zufall:
„Ich habe mich bislang sehr auf das Checkout-Training konzentriert. So versuche ich, das Momentum aufzubauen, das man braucht, um Sätze zu entscheiden.“
Auch an seiner Boardanlage hat der 29-Jährige Anpassungen vorgenommen, um die Lichtverhältnisse im Ally Pally möglichst exakt zu simulieren:
„Ich habe den Lichtring an meinem Board ausgemacht, da er die Scheibe ziemlich perfekt ausleuchtet. Ich bin tatsächlich auf eine LED-Lampe und eine Softbox umgestiegen, um ungefähr die Lichtverhältnisse zu simulieren, die auch auf der Sky-Bühne herrschen.“
Und auch sein bevorzugtes Doppelfeld steht bereits fest:
„Ich habe mich in den vergangenen Monaten auf die Doppel-20 festgelegt und denke, dass es dabei bleiben wird.“