„Das macht den Sport unecht“ – Nathan Aspinall lehnt Premier-League-Idee klar ab

PDC
Donnerstag, 02 Oktober 2025 um 15:00
Nathan Aspinall (2)
Bei der Präsentation der neuen Target-Linie im Herzen von Manchester sprach Nathan Aspinall offen über seine aktuelle Form, seine Ausrüstung und seine sportlichen Ambitionen. Besonders freute ihn der Standort des Pop-up-Shops: „Normalerweise gehen wir immer nach London, aber das zeigt, wie sehr Manchester im Moment boomt. Oasis geht wieder auf Tournee, Luke Littler und ich kommen von hier. Es ist fantastisch, dass das jetzt hier organisiert wird.“

Umstellung mit Problemen

Aspinall präsentierte in Manchester sein neues Dart-Set, musste aber eingestehen, dass die Anpassung noch nicht abgeschlossen ist. „Ich habe diese Darts im Januar bekommen, aber wegen meiner siebenwöchigen Pause hatte ich kaum Zeit, sie einzuwerfen. Sie sind schlanker und haben ein anderes Griffprofil – ich fühle mich gut mit ihnen, aber das volle Vertrauen fehlt noch.“ Daher griff der Engländer zuletzt wieder zu seinen bewährten Darts. „Jetzt ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt, um zu experimentieren. Mit den großen TV-Turnieren vor der Tür brauche ich Sicherheit.“

Mentale Stärke als Schlüssel

Für Aspinall entscheidet vor allem der Kopf über Erfolg oder Misserfolg. „Verpasst man mit neuen Darts ein Doppel, denkt man sofort: Mit den alten hätte ich das getroffen. Das sitzt dann im Kopf. Wir Profis sollten eigentlich mit allem werfen können, aber Vertrauen kommt nur durch Siege.“ Deshalb bleibt er vorerst bei seinem alten Set, will aber später in der Saison erneut prüfen, ob ein Wechsel möglich ist.

Kampf um Minehead

Der ehemalige UK Open Champion ist aktuell nicht in den Top 16 der Weltrangliste und muss hart arbeiten, um sich für die Players Championship Finals zu qualifizieren. „Ich bin jemand, der für Dinge kämpft“, sagte Aspinall. „Wenn mir alles zu leicht gemacht wird, werde ich faul. Jetzt weiß ich genau, was ich tun muss, um wieder unter die besten 16 zu kommen.“ Noch acht Pro Tour-Turniere stehen aus, der Rückstand beträgt nur wenige tausend Pfund.

Blick auf die Premier League

Immer wieder fällt Aspinalls Name im Zusammenhang mit der Premier League. Doch er selbst sieht die Chancen nüchtern. „Um reinzukommen, muss ich ein TV-Turnier gewinnen oder mindestens in die Top 10. Das ist die Realität.“ Gleichzeitig denkt er über eine andere Strategie nach: „Vielleicht ist es besser, sich voll auf die Ranglistenturniere zu konzentrieren, so wie Chris Dobey es getan hat. Auf lange Sicht könnte mir das mehr helfen.“

Kritik am Ranglistensystem

Auch das aktuelle Preisgeldsystem sieht Aspinall kritisch. „Ich wusste schon vor zwei Jahren, dass mein Preisgeld irgendwann weg sein wird, wenn ich es nicht verteidige. Das ist fair. Aber ich würde es lieber durch ein Punktesystem ersetzen. So würde man nicht mehr so extrem abrutschen wie nach einem WM-Sieg.“

Gegen Experimente in der Premier League

Zum Schluss bezog Aspinall Stellung zur Diskussion, ob Spieler ihre Gegner in der Premier League selbst wählen sollten. Für ihn ist das keine Option. „Aus Mediensicht mag das interessant sein, aber für uns Spieler wäre es schrecklich. Es würde nur für Negativität sorgen und Freundschaften gefährden. Das macht unseren Sport unecht.“

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