Luke Littler befürchtet das Schlimmste gegen Mensur Suljovic: „Wenn es am Ende harmloser ist als erwartet, bin ich darüber nur froh“

PDC
Samstag, 27 Dezember 2025 um 7:30
Luke Littler (1)
Luke Littler geht mit klarem Kopf in seine Drittrundenpartie der Darts WM. Am Samstagabend trifft der amtierende Champion im Alexandra Palace auf Mensur Suljovic – und erwartet ein Duell, das mentale Stärke ebenso fordert wie Qualität am Board. Der Österreicher ist bekannt für sein bedächtiges Tempo und seine auffällige Art auf der Bühne. Genau darauf bereitet sich Littler bewusst vor.
„Ob es der Gegner ist oder das Publikum, du musst immer vom Schlimmsten ausgehen“, erklärt Littler im Gespräch mit Sky Sports. Der 18-Jährige weiß, dass gerade bei einer WM nicht alles nach Plan läuft. „Wenn es am Ende harmloser ist als erwartet, bin ich darüber nur froh.“ Für Littler zählt vor allem, vorbereitet zu sein – unabhängig davon, wie sich das Match entwickelt.

Littler bleibt bei seinem Spiel

Suljovic machte bereits in der vorherigen Runde Schlagzeilen. Gegen Joe Cullen fiel er durch lange Pausen zwischen den Würfen auf und zog damit nicht nur den Unmut des Publikums, sondern auch eine Verwarnung von Schiedsrichter Kirk Bevins auf sich. Zudem feierte der Wiener seine Scores mehrfach seitlich der Bühne, was die Atmosphäre zusätzlich auflud.
Luke Littler ballt auf der Bühne die Faust
Luke Littler fürchtet das langsame Spiel seines kommenden Gegners nicht.
Littler lässt sich davon nicht beirren. Er betont, dass er seinen eigenen Rhythmus nicht verändern wird. „Ich werde mein Spiel nicht anpassen“, sagt er. „Ich werde nicht langsamer werfen oder anders zum Board gehen. Ich trainiere und spiele so weiter wie immer.“
Das Duell zwischen Littler und Suljovic ist ihr erstes direktes Aufeinandertreffen auf der großen Bühne. Die Rollen scheinen klar verteilt, doch Littler warnt vor zu viel Selbstverständlichkeit. „Auf dem Papier erwarten alle, dass der Gesetzte gewinnt“, erklärt er. „Du bist nicht ohne Grund so weit oben in der Rangliste, aber diese Spiele musst du trotzdem erst spielen und gewinnen.“
Entscheidend sei vor allem die innere Haltung. Littler zeigt Respekt vor seinem Kontrahenten und macht deutlich, dass beide Spieler bereit sind. „Wir haben miteinander gesprochen, und ich glaube, er ist komplett fokussiert. Das gilt für mich genauso.“

Suljovic kennt die große Bühne

Für Mensur Suljovic ist die dritte Runde im Ally Pally kein Neuland. Vor drei Jahren sorgte er dort für einen der denkwürdigsten Momente des Turniers, als er Michael van Gerwen mit einem spektakulären 161-Finish kalt erwischte, nachdem der Niederländer sich entschied bei 121 Rest auf ein Doppel zu stellen. Zwar verlor Suljovic die Partie am Ende mit 2:4, doch er zeigte eindrucksvoll, wozu er auf der WM-Bühne fähig ist.
‚The Gentle‘ gibt sich auch diesmal selbstbewusst. Bereits vor Turnierbeginn ließ er durchblicken, dass er ein Duell mit Littler erwartet. „Mein Gefühl ist gut, ich spiele gut“, sagte Suljovic. „Jedes Turnier ist anders, aber die WM ist etwas ganz Besonderes.“ Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: „Und ich bin größer als Luke Littler.“

Titelverteidigung ohne große Worte

Für Littler steht viel auf dem Spiel. Er kann der erste Spieler seit Gary Anderson im Jahr 2016 werden, der seinen WM-Titel erfolgreich verteidigt. Trotzdem vermeidet er große Ankündigungen oder historische Vergleiche. In seinen bisherigen beiden WM-Teilnahmen erreichte er jeweils das Finale: zunächst die Niederlage gegen Luke Humphries, ein Jahr später der Titelgewinn gegen Michael van Gerwen.
Anfang des Jahres sprach Littler noch davon, dass er „die Qualitäten“ habe, um Phil Taylors Rekorde anzugreifen. Inzwischen klingt er deutlich nüchterner. Auf die Frage nach konkreten Titelzielen antwortet er offen: „Nicht wirklich. Es geht immer darum, ob jemand Phil Taylors Rekord brechen kann. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das jemals passiert.“
Taylor gewann insgesamt 16 Weltmeistertitel, davon 14 bei der PDC. „Ich habe mir selbst nie eine Zahl gesetzt“, sagt Littler. „Vielleicht kommt irgendwann der Moment, an dem ich so denke. Aber aktuell ist das nicht in meinem Kopf.“
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