Nachdem Martin Schindler am Mittwochabend im Duell gegen Rob Cross aus dem PDC
World Grand Prix 2024 ausgeschieden war, ruhten die Hoffnungen der deutschen Dart-Fans auf den Schultern des Debütanten
Ricardo Pietreczko. Der 29-Jährige bekam es im Achtelfinale mit einem Rivalen der letzten Monate zu tun: Gegen
Luke Humphries erlebte Pikachu bereits bei der letztjährigen Darts WM und beim vergangenen World Matchplay epische Duelle.
Das erste Leg der Partie sicherte sich der amtierende Weltmeister im eigenen Anwurf problemlos in 18 Darts. Obwohl sich Pietreczko im Leg darauf einen großen Vorsprung gesichert hatte, kassierte der Deutsche nach drei Fehlern auf dem äußeren Ring das erste Break der Partie. Mit dem Selbstverständnis des besten Dartspielers der Welt marschierte Humphries im dritten Leg des ersten Durchgangs zum ersten Satzgewinn in 17 Darts.
Obwohl Humphries auch nach der Pause auf Weltklasse-Niveau weiterspielte, erarbeitete sich Pietreczko mit starken Scores Chancen auf die Doppel-16. Der 29-Jährige verwandelte seinen ersten Dart auf den äußeren Ring und ging im zweiten Satz mit 1-0 in Führung. Doch Humphries überragte zu Beginn der Partie vor allem in einer Statistik: Nach fünf gespielten Legs benötigte Cool Hand Luke nie mehr als zwei Darts, um in ein Leg zu starten. Beflügelt von einem perfekten 152er-Start glich der Engländer nach 14 Darts zum 1-1 aus.
Doch Pietreczko ließ sich in dieser Phase nicht abschütteln. Mit Back-to-Back 140ern behielt er in seinem Anwurf-Leg die Oberhand und stellte nach 17 Darts auf 2-1. Mit einer weiteren 180 zu einem perfekten Zeitpunkt stellte sich der Deutsche 124 Punkte Rest zum Break. Nachdem Pikachu das Highfinish noch denkbar knapp auf der Doppel-11 verpasst hatte, nutzte er seine zweite Chance und räumte 11 Punkte zum 3-1 in den Legs und 1-1-Ausgleich in den Sätzen.
Pietreczko kam mit 160, 140 und 134 Punkten schwungvoll aus der Pause und hatte bei 67 Punkten Rest eine Chance auf Tops, um seinen Gegner direkt zu breaken. Pikachu ließ die Gelegenheit aus und kassierte postwendend ein 112er-Finish des Weltranglistenersten. Pietreczko hielt sein hohes Niveau aufrecht und schlug anschließend mit einem überragenden 13-Darter zurück. Nachdem sich Humphries sein Anwurf-Leg in 14 Darts gesichert hatte, spielte Pietreczko ein weiteres dominantes Anwurfleg. Zur Hälfte des dritten Satzes lag der Deutsche im Average sogar drei Punkte vor seinem Gegner und stellte sich nach einem verpassten Doppel-Dart 32 Punkte Rest. Gerade als das Match den Anschein machte, jeden Moment zu Gunsten des Deutschen kippen zu können, stellte Humphries unter Beweis, warum er der amtierende Weltmeister ist: Mit zwei Treffern im Triple-20-Segment und einem abschließenden Dart auf der Doppel-5 breakte der Engländer aus dem Nichts zum Satzgewinn und eroberte das Momentum zurück.
Jetzt war der Humphries-Express nicht mehr aufzuhalten: In 14 Darts stürmte Cool Hand Luke zum nächsten Break und bog im vierten Satz der Partie auf die Siegerstraße ein. Ähnlich problemlos bestätigte der Engländer sein eben erzieltes Break im darauffolgenden Leg und war nach einem 17-Darter nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Dennoch präsentierte sich Pietreczko weiterhin in einer bärenstarken Verfassung und stellte sein Können mit einem weiteren 15-Darter erneut unter Beweis. Humphries ließ sich davon allerdings nicht mehr aus der Ruhe bringen und machte seinen Einzug ins Viertelfinale mit einem ansehnlichen 90er-Finish auf Bull zum 3-1-Sieg perfekt.