"Deutschland kam mit dem Druck viel besser zurecht als England" - Wayne Mardle beeindruckt von Deutschen

PDC
Montag, 16 Juni 2025 um 10:30
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Luke Littler und Luke Humphries bildeten auf dem Papier das Dreamteam dieses World Cup of Darts. Der amtierende Weltmeister und der frischgebackene Premier League-Sieger waren die absoluten Top-Favoriten auf den Titel. Doch im Viertelfinale lief es für England völlig schief. In der Frankfurter Eissporthalle unterlagen die "Lukes" überraschend mit 8-4 gegen ein entfesselt aufspielendes Deutschland.
Martin Schindler und Ricardo Pietreczko, die von einem lauten und parteiischen Heimpublikum unterstützt wurden, ließen sich nicht beirren und lieferten eine Leistung von Format ab. Von dem Moment an, als das englische Duo die Bühne betrat und beim kultigen "Vindaloo" lautstark ausgebuht wurde, sah es schon so aus, als würde es ein harter Abend werden.
Littler wirkte in der Anfangsphase nervös. Die Deutschen gingen sofort mit 2-0 in Führung. Ein 123er-Checkout von The Nuke brachte England zurück ins Spiel, und ein 64er-Finish brachte sogar den Ausgleich zum 2-2. Doch dann ging alles schief.
Im fünften Leg vergab Littler drei Darts auf die Doppel, bevor Pietreczko mit einem 106er-Finish gnadenlos zuschlug, und gleich danach noch einmal. Deutschland zog zur Pause auf 5-2 davon, auch weil Humphries im entscheidenden Moment versagte und die 25 statt des Bullseye für ein 122er Finish traf.
Nach der Pause dominierte Deutschland weiter. Pietreczko warf 101 aus und baute die Führung auf 7-2 aus. England schaffte es, zwei weitere Legs zu holen, aber es war nur ein Aufschub der Ausführung. Mit nur 4 von 11 auf den Doppeln und einem bescheidenen Average von 93 war England einfach zu schwach.
Glänzend
Analyst Wayne Mardle zeigte sich anschließend auf Sky Sports beeindruckt von der deutschen Leistung. Er lobte besonders die Entschlossenheit von Schindler und Pietreczko. "Es war erstaunlich, was Martin und Ricardo gezeigt haben", sagte Mardle, auch bekannt als 'Hawaii 501'. "Sie waren nicht spektakulär mit 11- oder 12-Dartern, aber sobald sie eine Chance bekamen, haben sie sie ergriffen. Sie waren von Anfang bis Ende auf Zack."
"England hat den Druck der Favoritenrolle deutlich gespürt. Das weckt Erinnerungen daran, wie reibungslos ein Paar wie Phil Taylor und Adrian Lewis einst spielte - aber Turniere wie dieses sind knallhart."
Laut Mardle lag der Schlüssel dazu in der mangelnden Teamchemie der Engländer: "Für sein Land zu spielen ist etwas anderes als individuell zu spielen. Und als Team muss man einen Rhythmus finden. Humphries hat erst letztes Jahr mit Michael Smith gewonnen, man sollte also meinen, dass er das gewohnt ist. Aber unter Druck gelten andere Gesetze."
"Du kannst nicht denken: 'Ich war schon mal hier, also wird es schon gut gehen. So funktioniert das nicht. Der Druck war da, und Deutschland hat ihn viel besser gemeistert als England. Punkt."
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