„Diese fiese Krankheit…“ – Raymond van Barneveld spricht berührend über die schwere Zeit seiner Mutter

PDC
Dienstag, 09 Dezember 2025 um 19:00
Raymond van Barneveld (3)
Raymond van Barneveld gilt bis heute als der Begründer des niederländischen Dartsports. Fünf Weltmeistertitel formen seine beeindruckende Karriere, doch auch für den inzwischen 58-Jährigen verlief nicht immer alles nach Wunsch. Besonders die schwere Erkrankung seiner Mutter traf „Barney“ tief und prägt ihn bis heute.
Im Jahr 2019 wurde bei seiner Mutter Kieferkrebs diagnostiziert. Es folgten zahlreiche Bestrahlungen sowie mehrere Operationen im Gesicht und am Kiefer – Eingriffe, die ihr Leben stark beeinträchtigten und ihr gewohntes soziales Umfeld schmerzhaft veränderten. In Viaplays neuer Dokumentation „Van Barneveld: Trapped by Darts“ spricht der Niederländer offen über diese Zeit und zeigt sich dabei ungewohnt verletzlich.
Die Interviewer Jacques Nieuwlaat und Koert Westerman halten ihm ein Foto seiner Eltern vor – ein Moment, der sofort Emotionen auslöst. „Leider geht es meiner Mutter nicht so gut. Diese fiese Krankheit in ihrem Gesicht… Sie wurde schon ein paar Mal im Krankenhaus operiert. Darüber mache ich mir wirklich Sorgen. Aber sie ist eine sehr starke Person“, sagt Van Barneveld stolz.
Er beschreibt eindringlich, wie schwer ihn die Krankenhausbesuche belasteten. „Wir waren schon ein paar Mal dort, und dann liegt sie da mit so einem dicken Gesicht. Da kommen einem die Tränen. Dann wird man sehr emotional.“ Gleichzeitig erkennt er eigene Wesenszüge in ihr wieder: „Sie ist sehr auf sich allein gestellt. Das erkenne ich. Sie lässt immer den Käse das Brot fressen.“
Sein Vater sei dagegen das genaue Gegenteil gewesen. „Der hat sich durchgesetzt. Zusammen sind sie ein feiner Haufen, und ich liebe sie sehr“, sagt Van Barneveld. Ohne es damals zu wissen, legte sein Vater sogar den Grundstein für seine spätere Darts-Karriere. Wenn Van Barneveld senior in der Entertainer Darts Bar in Den Haag sein Geld abholte, griff der junge Raymond zwischendurch zu den Pfeilen. „Einen Speer zu werfen… Was wusste ich schon, dass man das Dart nennt“, erinnert er sich mit einem Lächeln.
Von dort aus nahm alles seinen Lauf. „Zu meinem siebzehnten Geburtstag bat ich um eine Dartscheibe. Es war keine offizielle, sie war grün mit roten Quadraten. Ich habe sie nie wieder gesehen.“ Sein Vater – gelernter Schreiner – baute ihm anschließend ein Brett mit kleinen Säulen, auf denen „Barney“ seine gewonnenen Pokale präsentieren konnte. „Ich erinnere mich genau daran, wie ich meine erste Tasse meinem Großvater zeigte. Er weinte nur. Das war etwas ganz Besonderes.“
Schon kurz darauf verbrachte Van Barneveld seine Samstagabende im „The Entertainer“. Mit dem Moped fuhr er zum Lokal, warf den Helm hinter die Theke und organisierte kleine Turniere. „Aber es gab keinen Gipfel zu verdienen“, sagt er rückblickend.
In diesem Monat startet die niederländische Darts-Legende bereits zu ihrer 19. Teilnahme bei der PDC Darts WM. Auch wenn er nicht mehr an die Dominanz seiner Glanzjahre anknüpft, bleibt Raymond van Barneveld ein Phänomen – ein Spieler, der den niederländischen Dartsport geprägt und international auf die Landkarte gesetzt hat.
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Aktuelle Kommentare

Loading