„Er brauchte nur hinzuschauen – und die Darts waren drin“ - van Gerwen lässt bei Exhibition in Finnland seine Top-Form aufblitzen

PDC
durch Nic Gayer
Donnerstag, 10 Juli 2025 um 11:00
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Michael van Gerwen hat am vergangenen Wochenende einen kleinen, aber wichtigen Schritt zurück in Richtung Topform gemacht. Nicht auf der großen PDC-Bühne, sondern bei einem Einladungsturnier in Finnland zeigte der dreifache Weltmeister, was in ihm steckt – und überzeugte mit einem Auftritt, der selbst enge Weggefährten ins Staunen versetzte.
„Michael hat den Abend gewonnen und wirklich außergewöhnlich gut gepitcht“, sagte Vincent van der Voort im Podcast Darts Draits Door. Der langjährige Freund und Landsmann van Gerwens war selbst vor Ort – und deutlich beeindruckter als noch eine Woche zuvor. „Es war viel besser als in Polen, was wirklich ein Tiefpunkt war.“

Starke Reaktion nach schwachem Polen-Auftritt

Tatsächlich hatte van Gerwen in Gliwice beim Poland Darts Masters enttäuscht. Zwar gewann er zum Auftakt noch knapp gegen Pero Ljubic, doch in Runde zwei unterlag er chancenlos Rob Cross – sein Spiel wirkte fahrig, der Rhythmus fehlte.
Ganz anders dann sein Auftritt in Finnland: Im Finale fertigte Mighty Mike keinen Geringeren als Gerwyn Price mit 5-1 ab. Dabei glänzte van Gerwen mit einem Average von 108 Punkten und veredelte seinen Abend unter anderem mit einem spektakulären 132er-Finish über Bullseye, Bullseye und Doppel-16. „Er brauchte nur hinzuschauen – und die Darts waren drin“, schwärmte van der Voort.

Ein anderer MvG vor Kameras?

Doch van der Voort sieht auch die Diskrepanz: Van Gerwen ohne Kameras sei momentan ein ganz anderer Spieler als auf der großen Bühne. „Vielleicht ist es der Druck oder ein Mangel an Selbstvertrauen, wer weiß? Beim Einwerfen sieht es gut aus, aber im TV kommt es einfach nicht zum Vorschein.“
Van Gerwen hatte sich zuletzt für rund einen Monat zurückgezogen, um private Probleme zu verarbeiten. Ende Mai wurde die Trennung von seiner Ehefrau Daphne öffentlich. Seitdem läuft es sportlich noch nicht wieder rund – bei beiden World Series-Turnieren seit seiner Rückkehr schied er jeweils in Runde zwei aus.
Für Vincent van der Voort selbst verlief der Abend in Finnland wenig erfolgreich. Er verlor sein Match gegen Robert Owen mit 4-5. „Ich war nicht gut“, gestand der Niederländer offen. „Ich war müde, hatte keinen Match-Rhythmus – dann ist es eben schnell vorbei. Ich dachte, das ist vielleicht auch besser so.“
Trotzdem dürfte vor allem van Gerwen aus diesem Wochenende neue Motivation geschöpft haben. Die Form – sie ist offenbar noch da. Nun gilt es, sie auch wieder auf den großen Bühnen der PDC unter Beweis zu stellen.
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