Martin Schindler spielt sein bislang bestes Jahr auf dem PDC-Circuit. Und laut
Glen Durrant, dem ehemaligen Premier League-Sieger, ist der Deutsche „sehr nahe an seinem ersten Major-Titel“. Der Engländer sieht heute einen komplett anderen Spieler als die talentierte, aber oft nervöse Version von früher.
Der 28-jährige Schindler, aktuell die Nummer 18 der Welt, spielt 2025 bereits ein herausragendes Jahr. Ein Titel auf der European Tour, ein Sieg bei einem Players Championship – der Weg führte ihn erstmals in die Top 20 der Weltrangliste und ist der höchste deutsche jemals in der PDC Order of Merit.
Für Durrant liegt der Unterschied zum früheren Schindler auf der Hand. „Vor vier Jahren habe ich ihn als ‘geistig zerbrechlich’ bezeichnet“, erinnert sich der dreifache Lakeside-Champion. „Er war oft in guten Positionen, aber ich hatte nie das Gefühl, dass er es zu Ende bringt. Ich stand hinter ihm und dachte mir: Das wird er nicht mehr sein.“
Doch genau das hat sich geändert. „Er ist jetzt ein ganz anderes Biest“, sagt Durrant anerkennend. Vor allem die Leistungen auf der European Tour hätten Schindler laut Durrant geprägt. „Das war wie in der Schule. Da gab es Probeklausuren – und die Euro Tour war sein Prüfungsfeld. Und er hat mit A+ bestanden. Er ist bereit für ein Major.“
Beim World Matchplay trifft Schindler am Wochenende auf Jonny Clayton – einen Gegner, dem er 2025 bereits fünfmal gegenüberstand. Für Durrant sorgt das für eine besondere Konstellation.
„Sie kennen sich in- und auswendig. Jonny ist auch in starker Form. Das wird ein spannendes Duell. Aber wenn man sieht, wo Schindler heute steht, ist es absolut vorstellbar, dass er bald einen großen Titel holt. Er hat alles, was es dazu braucht.“
Bisher verlief das World Matchplay für den Deutschen wenig erfolgreich. Dreimal war er dabei – dreimal verlor er sein Auftaktspiel in den legendären Winter Gardens. Doch mit der aktuellen Form, wachsendem Selbstvertrauen und starken Ergebnissen scheint es Zeit, diese Serie zu beenden.
Für Glen Durrant steht fest: Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Schindler einen Major gewinnt. „Ein Major zu gewinnen ist schwer“, so Durrant abschließend. „Aber Schindler ist wirklich sehr nah dran.“