„Es gibt keine Obergrenze für das, was er erreichen kann“ – Wayne Mardle schwärmt von Luke Littler

PDC
Dienstag, 14 Oktober 2025 um 12:00
Wayne Mardle (2)
Luke Littler verblüfft die Dartswelt weiter. Die 18-jährige Sensation aus Warrington fügte am Sonntagabend seiner beeindruckenden Titelsammlung einen weiteren großen Erfolg hinzu: Mit einem überragenden 6:1-Sieg gegen den Weltranglistenersten Luke Humphries sicherte sich der junge Engländer den World Grand Prix. Es ist bereits Littlers siebter Major-Titel seit seinem explosiven Durchbruch bei der Weltmeisterschaft 2024.

„Er hat alles – und er weiß es auch“

Wayne Mardle, ehemaliger Profi und Sky Sports-Experte, kam aus dem Schwärmen kaum heraus. Für ihn ist Littler längst mehr als nur ein Ausnahmetalent. „Er hat alles“, sagte Mardle. „Wir alle wissen es. Er weiß es selbst. Und die Nummer eins der Welt weiß es auch.“
Mardle lobte vor allem die Coolness des Teenagers. Littler kommentierte seinen Triumph fast beiläufig als „ein weiterer Titel“, den er abhaken könne. „Was ich an ihm so bewundere, ist seine Selbstverständlichkeit“, so Mardle weiter. „Wenn er sagt, dass er die Nummer eins der Welt werden will, dann meint er das. Ohne Zweifel. Er glaubt daran – und genau das ist der Unterschied.“

Ein Teenager im Double-in-Double-out-Labyrinth

Der World Grand Prix gilt mit seinem besonderen Double-in-Double-out-Format als einer der schwierigsten Wettbewerbe im PDC-Kalender. Doch Littler ließ sich davon nicht beirren. Gegen Humphries, der zum zweiten Mal in Folge das Finale verlor, dominierte der 18-Jährige nahezu nach Belieben. Mit dem Sieg verkürzt Littler den Rückstand auf Humphries in der Weltrangliste auf nur noch 70.000 Pfund.

„Vergiss sein Alter – sieh dir seine Leistungen an“

Für Mardle ist das Alter des Youngsters längst kein Thema mehr. „Ja, er ist erst 18, aber das spielt keine Rolle. Man vergisst es fast. Er ist jung an Jahren, aber reif in seiner Leistung“, betonte der TV-Experte.
Mardle, der selbst einst zu den Top Fünf der Welt gehörte, sieht in Littler ein einmaliges Talent: „Es gibt Spieler, die seit 40 Jahren auf der Tour sind und nicht ansatzweise das erreicht haben, was er in weniger als zwei Jahren geschafft hat. Er ist ein Generationstalent. Fantastisch. Und er hat die Nummer eins der Welt deklassiert – das zeigt alles.“

Humphries zeigt Größe in der Niederlage

Trotz des klaren Resultats bewies Luke Humphries Größe. In seinem Interview nach dem Finale zeigte sich der Weltmeister als fairer Sportsmann. „Ich muss besser werden. Ich muss noch härter arbeiten. Sonst wird er bald alles gewinnen“, sagte Humphries offen.
Mardle lobte diese Reaktion ausdrücklich: „Das war eines der besten Interviews nach einer Niederlage, die ich je gesehen habe – nicht nur im Darts, sondern im gesamten Sport. Humphries erkennt Littlers Klasse an, zeigt aber auch Entschlossenheit. Das ist echter Charakter.“
Obwohl das 6:1-Ergebnis deutlich ausfiel, sah Mardle den Unterschied im Detail: „Humphries hat kein schlechtes Spiel gemacht, er hat nur die entscheidenden Legs verloren. Das war der Unterschied.“

Zwei Lukes, eine Ära?

Es war bereits das sechste TV-Finale zwischen Littler und Humphries – ein weiteres Kapitel in einer sich rasant entwickelnden Rivalität. Für Mardle steht fest, dass diese beiden Namen den modernen Dartsport prägen werden.
„Vor zwei Jahren hatte keiner von ihnen etwas gewonnen. Littler war noch nicht einmal auf der Tour. Jetzt dominieren sie alles. Wenn sie dieses Niveau halten, können sie den Dartsport für Jahre beherrschen“, so Mardle.
Doch er warnt auch vor voreiligen Schlüssen: „Neue Stars wie Josh Rock klopfen an, Gerwyn Price ist noch nicht abgeschrieben, und Michael van Gerwen kann jederzeit zurückschlagen. Aber Champions finden immer einen Weg – und das gilt ganz besonders für diese beiden.“
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