Beau Greaves hat sich zu den jüngsten Lobeshymnen von Darts-Legende
Raymond van Barneveld geäußert, der sie kürzlich als mögliche Kandidatin für die
Premier League Darts ins Gespräch gebracht hatte. Die 21-jährige Engländerin zeigte sich geehrt über die Worte des fünfmaligen Weltmeisters, machte aber zugleich deutlich, wie hart der Weg dorthin wäre.
Greaves hat in den vergangenen Jahren die Dartswelt mit ihrer Dominanz aufgemischt. Auf der Women’s Series ist sie derzeit unglaubliche 86 Spiele ungeschlagen, während ihr zweiter Platz in der Development Tour Order of Merit ihr eine Tour Card für 2026 sowie einen Startplatz bei der PDC
Darts WM eingebracht hat. Zuvor steht jedoch der
Grand Slam of Darts an, bevor sie im Finale der Jugend-WM auf Gian van Veen trifft. Auf dem Weg dorthin besiegte sie unter anderem Luke Littler, der bei seiner 5:6-Niederlage gegen „Beau ’n’ Arrow“ einen beeindruckenden Average von über 107 Punkten spielte.
„Ich bin wirklich stolz auf mich“
„Ich bin wirklich stolz auf mich – natürlich darauf, dass ich meine Tour Card bekommen habe und weiterhin gut spiele“, sagte Greaves im Gespräch mit Online Darts. „Ich fühle mich momentan glücklich und zuversichtlich. Es war also ein sehr positives Jahresende.“
Auch van Barneveld zeigte sich beeindruckt von ihrer Entwicklung und meinte, dass ein starkes Abschneiden im Ally Pally reichen könnte, um sie in die Premier League zu bringen. Greaves reagierte bescheiden, aber dankbar: „Ja, es ist großartig – einfach schön, oder? Sie müssen so etwas ja nicht sagen. Das bedeutet mir sehr viel. Ich bin mit diesen Spielern aufgewachsen.“
Die Engländerin betonte, dass sie eine Einladung zur Premier League niemals ablehnen würde: „Ich kann mir zwar kaum vorstellen, dass ich in die Premier League komme – außer ich hätte einen verrückten Lauf“, sagte sie lachend. „Aber ich würde sicher nicht nein sagen! Im Moment wäre es vielleicht etwas viel für mich, aber es würde die Dinge auf jeden Fall spannend machen.“
„Ich glaube nicht, dass ich es schon verdient hätte“
Trotz ihrer Erfolge bleibt Greaves realistisch. „Die Leute sagen, dass die Premier League manchmal etwas langweilig werden kann – ich schaue sie mir aber trotzdem jede Woche an“, sagte sie. „Es wäre toll, dort zu spielen, aber ich glaube nicht, dass ich es schon verdient hätte, wenn man die anderen Spieler betrachtet. Trotzdem ist es wirklich süß, dass die Leute gute Dinge über mich sagen – ich weiß das sehr zu schätzen.“
„Es war einfach ein gutes Spiel“ – Der Sieg gegen Littler
Ihr Erfolg gegen Luke Littler sorgte für große Aufmerksamkeit. Doch Greaves spielte den Sieg selbst herunter: „Ja, es war toll – ein richtig gutes Spiel. Aber für mich ist es nur ein weiteres Dartspiel, weißt du? Luke hat nicht viel verfehlt, ich habe nicht viel verfehlt – wir waren beide in der Zone. Es war einfach ein gutes Spiel.“
Nach dem Duell ging sie im Internet viral. „Natürlich habe ich danach alles online gesehen, und ja, ich habe davon profitiert – sogar nur von diesem einen Spiel. Der Sieg gegen Luke hat mir definitiv mehr Aufmerksamkeit gebracht und geholfen, meine Anhängerschaft aufzubauen“, erzählte sie. „Ich habe das Spiel genossen und mir den Einzug ins Finale ausgemalt, weil ich den ganzen Tag gut gespielt habe. Ich dachte, ich hätte eine gute Chance – und irgendwie habe ich es einfach geschafft. Du spielst – und du gewinnst.“
Der Grand Slam of Darts steht vor der Tür
Nach zwei enttäuschenden Teilnahmen beim Grand Slam will Greaves in diesem Jahr unbedingt weiterkommen. „Ich habe das Gefühl, dass ich mich beim Grand Slam ein bisschen hängen gelassen habe. Ich finde es schwierig, auf der Bühne zu spielen – das fühlt sich ganz anders an als auf dem Floor“, gab sie offen zu.
Doch für dieses Jahr hat sie eine neue Einstellung: „Ich habe dieses Jahr eine andere Denkweise. Ich weiß, dass ich gut spiele, ich fühle mich selbstbewusst und rede mich nicht mehr ständig klein – das ist schön. Außerdem ist es eine tolle Gruppe! Ich freue mich darauf, und wir werden sehen, was passiert.“
„Es ist ein schwieriges Turnier – aber ich kann es schaffen“
Trotz der Vorfreude weiß Greaves, wie fordernd das Turnier ist. „Ja, es ist riesig. Im ersten Jahr hatte ich Glück, dass ich überhaupt spielen konnte, aber es war enttäuschend. Letztes Jahr habe ich überhaupt nicht gut gespielt. Es ist ein schwieriges Turnier, das wahrscheinlich nicht zu meinen Favoriten gehört, um ehrlich zu sein. Es ist ein kurzes Format, und man muss einfach gut spielen – man bekommt nicht viele Chancen.“
Beim diesjährigen Grand Slam trifft sie auf Michael van Gerwen, Gary Anderson und Niko Springer – eine absolute Hammergruppe. Dennoch bleibt Greaves optimistisch: „Ich weiß, dass ich noch nicht ganz auf dem Niveau der anderen bin, aber ich kann es schaffen. Mehr Erfahrung auf der Bühne und auf der Pro Tour hat mich bereits zu einer besseren Spielerin gemacht. Ich weiß, dass ich gut bin – ich kann es schaffen. Es geht nur ums Timing und darum, im richtigen Moment die richtigen Felder zu treffen“, sagte sie abschließend.