Gabriel Clemens und Arno Merk haben bei der
Darts WM 2026 trotz ihrer Niederlagen in der dritten Runde starke Leistungen gezeigt. Clemens brachte WM-Favorit
Luke Humphries an den Rand eines unfassbaren Comebacks und lieferte eine der beeindruckendsten Aufholjagden des Turniers ab. Arno Merk verlangte
Michael van Gerwen über weite Strecken alles ab und gewann verdient einen Satz gegen den niederländischen Topstar. Auch wenn am Ende das Weiterkommen verwehrt blieb, präsentierten sich beide Deutschen auf höchstem Niveau und sorgten auch international für Anerkennung.
Vor allem Clemens bewies erneut seine Klasse auf der großen Bühne. Gegen die Nummer zwei der Welt zeigte der Saarländer mentale Stärke, hohe Finishes und exzellentes Timing. Merk wiederum bestätigte seinen Aufwärtstrend und spielte phasenweise mutig und effizient gegen einen dreimaligen Weltmeister. Beide deutschen Vertreter der Sonntagabendsession an WM-Tag 15 verabschiedeten sich erhobenen Hauptes aus dem Turnier.
Van Gerwen zu konstant für mutigen Merk
Michael van Gerwen erreichte mit einem 4:1-Erfolg über Arno Merk das Achtelfinale, musste dafür aber mehr investieren, als es das Ergebnis vermuten lässt. Der Niederländer startete konzentriert, breakte Merk direkt mit 16 Darts und legte mit einem 13-Darter nach. Zwar meldete sich der Deutsche mit einem 18-Darter zurück, doch Van Gerwen stellte mit einem 14-Darter auf 1:0 in den Sätzen.
Gary Anderson ist die nächste Hürde, die Michael van Gerwen bei der Darts WM nehmen muss
Auch im zweiten Durchgang dominierte „Mighty Mike“. Er kontrollierte das Tempo, nutzte seine Chancen auf die Doppel konsequent und holte sich den Satz ohne Legverlust. Merk fand zunächst kein Mittel gegen die Power des Favoriten, blieb aber geduldig.
Diese Geduld zahlte sich im dritten Satz aus. Merk eröffnete mit einem spektakulären 145-Finish und setzte van Gerwen unter Druck. Zwar antwortete der Niederländer mit einem 11-Darter, doch Merk blieb aggressiv, checkte 120 Punkte über das Shanghai-Finish und breakte anschließend in 15 Darts. Der verdiente Satzgewinn brachte den Deutschen zurück ins Match.
Van Gerwen reagierte jedoch abgeklärt. Trotz einiger verpasster Doppel behielt er die Kontrolle, nutzte Merks kleine Schwächen und stellte mit einem wichtigen Break im vierten Satz auf 3:1. Im fünften Durchgang zog der Niederländer früh davon, erspielte sich Matchdarts und machte mit einem 14-Darter alles klar. Ein Average knapp unter 100 und eine Doppelquote von 50 Prozent unterstrichen seine Leistung, doch auch Merk durfte stolz auf diesen WM-Auftritt gegen so einen großen Namen sein.
Van Veen souverän – Clemens fordert Humphries alles ab
Gian van Veen hatte deutlich weniger Mühe. Gegen den Letten Madars Razma dominierte „The Giant“ von Beginn an. Zwar ließ er im ersten Leg einige Chancen liegen, doch Razma konnte daraus kaum Kapital schlagen. Van Veen übernahm schnell die Kontrolle, breakte konsequent und entschied die ersten beiden Sätze für sich.
Besonders im dritten Satz spielte der Niederländer nahezu fehlerfrei. Ein 11-Darter zum Break und ein klarer 3:0-Satzgewinn ließen keinen Zweifel am Ausgang der Partie. Erst als Van Veen im vierten Satz etwas nachließ, kam Razma zu seinem einzigen Satzgewinn. Eine echte Wende blieb jedoch aus. Im fünften Satz erhöhte van Veen wieder das Niveau, breakte früh und beendete das Match mit einem sehenswerten 125-Finish zum 4:1.
Deutlich dramatischer verlief das Duell zwischen Luke Humphries und Gabriel Clemens. Humphries erspielte sich zunächst eine 3:0-Satzführung, profitierte dabei aber auch von ausgelassenen Chancen des Deutschen. Clemens ließ sich davon nicht beirren und steigerte sich enorm. Mit hohen Finishes, darunter 121 und 116 Punkte, dominierte er den vierten Satz komplett und verkürzte auf 3:1.
Im fünften Satz setzte Clemens seinen Lauf fort, hielt dem Druck stand und zwang Humphries in einen sechsten Durchgang. Dort gelang ihm sogar ein Break, doch drei verpasste Satzdarts verhinderten den Ausgleich. Humphries nutzte diese Fehler eiskalt, checkte 81 Punkte zum 12-Darter und rettete sich über die Ziellinie. Trotz des 2:4 zeigte Clemens eine Leistung, die ihm für das kommende Jahr 2026 wieder einiges an Selbstvertrauen geben sollte.