"Gezzy hatte viel um die Ohren" - Hat Gerwyn Price seine Premier League-Nominierung verdient?

PDC
durch Nic Gayer
Montag, 20 Januar 2025 um 14:00
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Gerwyn Price ist einer der besten Dartspieler der PDC-Geschichte. Die Leidenschaft und der Siegeswille des Walisers sind jedes Mal zu spüren, wenn er das Oche betritt. Ob man ihn liebt oder hasst, Price ist einer der unterhaltsamsten Spieler des Sports und immer in der Lage, eine Show zu veranstalten. Sein feuriges und leidenschaftliches Auftreten sorgt dafür, dass man die Augen nicht von ihm abwenden kann, wenn er einen Wettkampf bestreitet.

Auch wenn das Jahr 2024 für den Iceman nach seinen üblichen Maßstäben ein schlechtes Jahr war, ist er dank seines Show-Faktors und seines elektrisierenden Stils immer noch ein Fanmagnet. Daher war es keine große Überraschung, dass er in das Aufgebot für die Premier League 2025 aufgenommen wurde. Die Entscheidung stieß jedoch auf Kritik. In Anbetracht von Price' bisheriger Karriere und Fähigkeiten ist es laut unserem englischen Kollegen Peter Ryan von Dartsnews.com jedoch schwer, gegen seine Auswahl zu argumentieren.

Der Aufstieg zum Star

Wie viele junge Sportler, die in Wales aufwuchsen, wollte sich Price zunächst auf dem Rugbyfeld einen Namen machen. In der U21 trug er sogar das berühmte rote Trikot und spielte an der Seite von Jamie Roberts, Alun Wyn Jones und Aled Brew. Auf Vereinsebene trat er für den Neath RFC als Teil der Welsh All Blacks an.

Im Jahr 2014 beschloss er jedoch, den Rugbyball gegen ein Set Darts einzutauschen - eine Entscheidung, die sein Leben verändern sollte. Im selben Jahr holte er sich seine PDC Tour Card, was seinen kometenhaften Aufstieg an die Spitze des Sports einleitete.

Price kletterte in der Rangliste schnell nach oben und erreichte 2021 den Gipfel des Dartsports, indem er die Nummer eins der Welt wurde. Seitdem hat er fast alles gewonnen, was es in diesem Sport zu gewinnen gibt. Der Waliser ist dreimaliger Grand Slam of Darts Champion und World Grand Prix Champion. Seinen ersten PDC-Weltmeistertitel gewann er 2021 mit einem dominanten 7-3-Sieg über den legendären Gary Anderson.

Neben seinen individuellen Erfolgen hat Price auch auf der internationalen Bühne geglänzt. An der Seite seines walisischen Kollegen Jonny Clayton hat er Wales zweimal zum World Cup-Titel geführt - erstmals 2020 und erneut 2023.

Price ist einer der besten Scorer des Spiels und hat mit 97,11 den fünfthöchsten Average in der Geschichte der PDC, nur Dartlegenden wie Michael van Gerwen und Phil Taylor liegen noch vor ihm. Eine weitere erstaunliche Leistung vollbrachte er während des World Cup of Darts 2022, als er einen unglaublichen Average von 117,88 spielte - der achthöchste im Fernsehen übertragene Average der Geschichte.

Zwischen 2018 und 2023 war Price nicht zu stoppen, weshalb sein Leistungsabfall im Jahr 2024 besonders überraschend kam. Doch selbst in einem Jahr, das nicht seinen gewohnten Standards entsprach, gab es Anzeichen für ein Comeback des alten Icemans - ein Beweis für seine Widerstandsfähigkeit und Entschlossenheit. Nun richtet sich der Blick auf 2025, wo Price seine Kritiker zum Schweigen bringen und zu seiner Bestform zurückkehren will.

Wo Price unter den walisischen Sportgrößen steht

Wales mag eine kleine Nation sein, aber sie hat einige der größten Sportler der Sportgeschichte hervorgebracht. Namen wie Gareth Bale, Geraint Thomas und Joe Calzaghe kommen einem sofort in den Sinn. Auch der Rugbysport hat unzählige Legenden produziert, darunter Alun Wyn Jones, Barry John und Gareth Edwards.

Doch wenn man Price' Leistungen betrachtet, kann man seinen Einfluss auf den Dartsport - und den Sport in Wales - nicht übersehen. Zusammen mit Jonny Clayton hat er dazu beigetragen, den walisischen Dartsport auf ein neues Niveau zu heben und bewiesen, dass das Land über ernstzunehmendes Talent in diesem Sport verfügt. Ihre World Cup-Siege haben den walisischen Fans viel Grund zum Feiern gegeben, und ein dritter Titelgewinn ist nicht auszuschließen.

Die walisischen Sportfans sind leidenschaftlich, und da Cardiff eine der wichtigsten Stationen der Premier League ist, ist es nur logisch, dass ein walisischer Superstar an dem Event teilnimmt. Price' Einfluss auf den Dartsport, sowohl in Wales als auch weltweit, ist etwas, das alle Fans des Sports schätzen können.

In der Premier League geht es nicht nur um Leistung

Man vergisst leicht, dass die Premier League letzten Endes ein Unterhaltungsspektakel ist. Im Gegensatz zu anderen Turnieren hat sie keinen Einfluss auf die Weltrangliste - es geht lediglich darum, die besten Spieler zusammenzubringen und Spiele zu erzeugen, die jeder Fan sehen möchte.

Wenn es um Unterhaltung geht, gibt es nur wenige Spieler, die Price das Wasser reichen können. Egal, ob die Zuschauer ihn anfeuern oder ausbuhen, noch bevor er die Bühne betritt ruft der 39-Jährige eine Reaktion hervor. Diese Art von Präsenz zieht die Menschen in ihren Bann und sorgt für ein gefesseltes Publikum.

Trotz seiner unbeständigen Form im Jahr 2024 bleibt Price die Nummer sieben der Welt - ein Beweis für seine Konstanz und Klasse auf höchstem Niveau. Außerdem ist er seit 2018 Stammgast in der Premier League und erreichte 2023 das Finale.

Einige seiner legendärsten Momente hat Price in diesem Wettbewerb erlebt, darunter zwei 9-Darter in einer Nacht in Belfast im Jahr 2022. Seine Rivalitäten mit Michael van Gerwen, Luke Humphries und Luke Littler sorgen für zusätzliche Spannung, und die Fans werden sich freuen, diese Matches wiederzusehen.

Kritik

Trotz seiner Qualifikationen wurde Price' Aufnahme in die Premier League 2025 kritisiert. Sein Pro Tour-Kollege Dave Chisnall äußerte öffentlich seine Enttäuschung darüber, dass Price und Nathan Aspinall vor Mike De Decker und Damon Heta ausgewählt wurden.

Chisnalls Kommentare spiegeln die Frustration vieler Fans wider, insbesondere derjenigen, die der Meinung waren, dass De Decker nach dem Gewinn des World Grand Prix-Titels im Jahr 2024 einen Platz verdient hätte.

Seine Statistiken der letzten 12 Monate zeigen jedoch, dass er immer noch auf einem hohen Niveau spielt, obwohl 2024 ein schwaches Jahr war. Price hat einen höheren Sieges-Average (96,83) als De Decker (95,08), einen besseren Checkout-Prozentsatz (39,80 %) sowie einen höheren 9-Dart-Average und einen höheren Average bei Anwurf des Gegners.

Während De Decker in bestimmten Bereichen stärkere Statistiken aufweist, deuten die Zahlen darauf hin, dass Price selbst in einem so genannten "schwachen Jahr" immer noch auf einem Spitzenniveau spielte.

Kann Price die Kritiker zum Schweigen bringen?

Price ist nach wie vor einer der größten Stars des Dartsports und hat eine riesige Fangemeinde. Über seine Aufnahme in die Premier League mag man streiten, aber es besteht kein Zweifel daran, dass er Unterhaltung und Leidenschaft in den Wettbewerb bringen wird.

Nun richten sich alle Augen auf das Jahr 2025 - ein Jahr, in dem Price den Zweiflern beweisen will, dass sie falsch liegen. Wird dies endlich das Jahr sein, in dem der Iceman einen Premier-League-Titel zu seinem bereits beeindruckenden Lebenslauf hinzufügt?

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