Gary Anderson ist am Sonntagabend gut in das
World Matchplay gestartet. Der zweifache Weltmeister zeigte in der ersten Runde des Turniers in Blackpool, dass er immer noch zu den ganz Großen gehört, indem er Luke Woodhouse mit 10-5 besiegte.
Mit einem Average von 98,02 und beeindruckenden 10 aus 15 auf die Doppel zeigte The Flying Scotsman eine Leistung, die an seine besten Jahre erinnerte. Er durchbrach damit nicht nur eine Serie von vier Niederlagen in Folge bei großen Turnieren, sondern machte auch sofort klar, dass er noch Ambitionen auf eine lange Teilnahme an diesem prestigeträchtigen Sommerklassiker hat.
Doch in seinen Worten schwingt auch ein wenig Wehmut mit. Der inzwischen 54-jährige Schotte weiß, dass er seine Dartkarriere langsam aber sicher auf die letzte Phase zusteuert. "Ich habe nicht mehr viele Jahre vor mir, also versuche ich, alles in mich aufzunehmen und die Momente zu genießen", erklärte Anderson nach seinem Sieg in seinem Bühneninterview
mit Sky Sports.
Das Spiel gegen Woodhouse verlief zunächst ausgeglichen, doch nach dem 5-5 schaltete der Veteran einen Gang höher. "Ich glaube, ich ging mit einem 3-2 Vorsprung in die erste Pause, dann stand es 5-5 und von da an dachte ich: einfach weiter werfen," erzählte er. "Ich habe meine Darts ein paar Mal gewechselt, was normalerweise kein gutes Zeichen ist, aber am Ende hat alles gepasst."
Die Unterstützung des Blackpooler Publikums, das immer laut und leidenschaftlich ist, freute ihn sichtlich. "Die Trainingswürfe sind schon gut gelaufen, und die Zuschauer sind ein Haufen Verrückter", scherzte er mit einem Augenzwinkern. "Es sind immer noch Ferien in Schottland, also werden sie am Dienstag alle wieder nach Hause fahren. Aber es wird auf jeden Fall geschätzt."
Am Dienstag erwartet ihn in der zweiten Runde gegen Stephen Bunting eine schwere Aufgabe. Mit Blick auf die begehrte Phil Taylor Trophy will Anderson vor allem Spaß haben, aber The Flying Scotsman kann mit dieser Form in den Winter Gardens weit kommen.