„Habe jahrelang unter Schmerzen gespielt, mache das nicht mehr" - Vincent van der Voort ist für Gesundheit statt Comeback

PDC
Mittwoch, 13 August 2025 um 18:00
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In der neuesten Folge des Darts Draait Door Podcasts von Sportnieuws.nl sprechen Vincent van der Voort und Damian Vlottes ausführlich über alles, was in der Dartwelt passiert - und auch über van der Voorts eigenes Leben. Von den körperlichen Beschwerden, die ihn von der Teilnahme an Turnieren abhalten, bis hin zu dem nicht zu stoppenden Luke Littler und Mike De Deckers bemerkenswertem World Series Lauf.
Der Podcast beginnt locker und unbeschwert. Vlottes lobt van der Voort für seine Arbeitsmoral: Er kommentiert die Modus Super Series am selben Tag und nimmt dann an der Aufzeichnung teil. Das Gespräch kommt schnell auf die Leistung von Danny van Trijp zu sprechen, der sich mit einem beeindruckenden Spiel (fast 121er Average in einem Finale) für die Finalwoche der Superseries qualifiziert hat.
Van der Voort sieht ein Muster: „Man merkt, dass Spieler ohne Tourkarte oft anfangen, freier zu spielen. Das hat man früher bei Berry van Peer gesehen, der damals alles gewonnen hat, und jetzt bei van Trijp. Er spielt lockerer, leichter. Ich glaube sogar, dass er etwas an seinem Setup geändert hat."
Das Gespräch schweift kurz zur niederländischen Super League ab. Vlottes erwartet, dass van Trijp in der nächsten Saison dort zu sehen sein wird, obwohl er glaubt, dass der Zeitplan hart sein wird, wenn die Ergebnisse weiterhin so gut sind.Van der Voort nuanciert: „Für Amateur Darts ist es top, weil man nur gegen gute Gegner spielt. Aber wenn man PDC-Profi ist, muss man es auch mal laufen lassen. European Tour und Super League an einem Tag? Nicht ratsam."

Verletzungen: die harte Realität

Dann kam die ernste Nachricht: Van der Voort musste kürzlich wegen Nackenschmerzen von einem Turnier zurücktreten. „Das Niveau in Belgien war gut, aber schon am Tag danach hatte ich starke Schmerzen", sagt er. „Der Physio sagte: Sie werden drei Tage lang nicht spielen können. Dann werde ich nicht halbherzig spielen."
Einige unterstellten ihm, er habe „Angst" zu spielen. Van der Voort antwortete gereizt: „Weißt du, wie viel ich in meinem Leben verloren habe? Ich muss nichts mehr beweisen. Ich höre auf, und wenn ich werfe, dann muss es Spaß machen."
Was die Zukunft angeht, ist er vorsichtig. Er scheint auch das World Seniors Matchplay auszulassen: „Ich habe jahrelang unter Schmerzen gespielt. Das tue ich nicht mehr. Jetzt konzentriere ich mich darauf, stärker zu werden, nicht auf ein Comeback. Es geht um weniger Schmerzen im täglichen Leben."
Dann richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Australian Darts Masters, die - wie könnte es anders sein - von Luke Littler gewonnen wurden. „Er rollt wieder leicht durch das Turnier", sagt van der Voort. „Manchmal scheint er mit sich selbst zu spielen. Erst zwei 180er, dann 45. Er nutzt solche Turniere auch, um die Doppel 16 unter Druck zu üben. Das macht ihn nur noch kompletter."
Vincent van der Voort<br>
Vincent van der Voort
Dennoch ist seine Haltung auffällig. Vlottes: „Manchmal scheint es, als hätte er keine Lust". Van der Voort stimmt dem zu: „Er sagt selbst in einem Interview: 'Nächstes Jahr komme ich nicht'. Nicht ideal für die Fans, aber er gewinnt alles und kann es sich leisten."
Das Duo diskutiert auch über die Schattenseiten von Littlers Stil. Seine Lässigkeit und seine spielerischen Experimente, wie zum Beispiel drei Tops gegen einen Gegner in Schwierigkeiten, rufen gemischte Reaktionen hervor: „Er will einfach nur zeigen, wie gut er ist. Michael van Gerwen hatte das früher auch: Sobald ein Publikum kam, um zuzuschauen, warf er doppelt so gut." Beide beobachten, dass solche Verhaltensweisen sowohl Bewunderung als auch Irritation hervorrufen, genau wie Legenden wie Taylor und van Gerwen selbst.

Mike De Decker: Finale der ersten World Series

Der belgische Darter Mike De Decker erlebte seine erste Teilnahme an der World Series of Darts in Australien und schaffte es auf Anhieb bis ins Finale. „In diesem ersten Spiel war ich nervös", gab De Decker in einem Telefoninterview zu. „Es gab Leute, die dachten, ich gehöre da nicht hin. Aber man will sich ja trotzdem beweisen."
Das gelang ihm überzeugend: Nach Siegen über Brendon Weening (6-2), Luke Humphries (6-0) und Chris Dobey (7-4) stand er im Finale Littler gegenüber. Dort erwies sich der Teenager jedoch als zu stark. „Sogar locker wirft er fantastisch. Littler ist einfach ein Phänomen", sagte De Decker.
Bemerkenswertes Detail aus seinem Bericht: Humphries war seiner ANgabe nach während des Spiels nicht fit. „Er saß abseits vom Rest und gab Buhrufe anstatt der Hände. Seine Stimme war brüchig. Ich glaube, er war krank", sagte De Decker. Dies wurde später auch von Cool Hand Luke selbst bestätigt.
De Decker beschreibt den Unterschied zu regulären PDC-Turnieren: „Es ist geselliger, es gibt mehr Interaktion mit den Fans, Meet & Greets. Und was die Unterkunft angeht... wir sind jetzt in einer King Suite in Neuseeland. Zwei Zimmer, Jacuzzi... Das hat man in Blackpool nicht."
Zusammen mit seinem guten Freund und Reisebegleiter Ludo erkundete er die Gegend: vom Opernhaus über den Zoo von Sydney bis hin zu abendlichen Spaziergängen durch die Stadt. Damon Heta und seine Frau fungierten als lokale Reiseführer. „Man kommt nicht nur für einen Städtetrip hierher, daher genieße ich es sehr, dies mit meinem besten Freund tun zu können", sagte De Decker.
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