Wann findet die PDC European und UK Q-School statt? Wie viele Tour Cards werden vergeben? Wichtige Termine, Kosten, Austragungsorte, Format und Anmeldung im Überblick

FAQ
durch Nic Gayer
Mittwoch, 31 Dezember 2025 um 17:30
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Von Montag, 5. Januar, bis Sonntag, 11. Januar 2026, steigt die 16. Auflage der PDC Q-School. In Kalkar (Deutschland) und Milton Keynes (England) kämpfen knapp 900 Teilnehmer um das begehrte Ziel: eine PDC Tour Card und damit den Zugang zum Profi-Zirkus.
Die Anzahl der vergebenen Tour Cards verteilt die PDC auf die European Q-School und die UK Q-School. Grundlage dafür bildet die jeweilige Zahl der Meldungen pro Austragungsort. Zeitlich schließt die Q-School direkt an die PDC Darts WM an und markiert für viele Spieler den entscheidenden Übergang von der WM-Bühne zur Jagd nach einer festen Zukunft im Profidarts.
Hier finden Sie alle Infos zur Q-School 2026:
1. Wie ist die Q-School aufgebaut?
2. Wer kann an der UK- und European Q-School teilnehmen – und was kostet die Anmeldung?
3. Wie viele Tour Cards werden bei der UK- und European Q-School vergeben?
4. Wie werden die Tour Cards bei der UK- und European Q-School verteilt?
5. Was bedeutet eine Tour Card – und welche Möglichkeiten eröffnet sie?
6. Namhafte Spieler, die ihren Weg über die Q-School gingen
7. Was passiert, wenn man bei der Q-School scheitert?
8. Kann man auch ohne Tour Card auf dem PDC-Circuit spielen?

1. Wie ist die Q-School aufgebaut?

Wie in den vergangenen zwei Jahren gliedert sich die Q-School auch 2026 in zwei Phasen. Die First Stage läuft vom 5. bis 7. Januar, ehe vom 8. bis 11. Januar die Final Stage folgt.
Spieler, die ihre PDC Tour Card in der vergangenen Saison verloren haben oder sich einen Platz unter den Top Acht der Challenge Tour oder Development Tour gesichert haben, sind direkt für die Finalphase qualifiziert.
Alle übrigen Teilnehmer müssen den Weg über die First Stage gehen. Der direkte Sprung in die Finalphase gelingt durch das Erreichen des Viertelfinals (letzte Acht) an einem der drei Spieltage in Kalkar oder Milton Keynes. Gelingt das nicht, zählt jedes gewonnene Match. Ab 2026 bringt jeder Sieg in einer vollständigen Runde einen Punkt. Über die Q-School Order of Merit der First Stage qualifizieren sich weitere Spieler für die Finalphase.

2. Wer kann an der UK- und European Q-School teilnehmen – und was kostet die Anmeldung?

Die PDC Qualifying School steht grundsätzlich jedem Dartspieler offen, der am 4. Januar 2026 mindestens 16 Jahre alt ist. Damit bietet sich Spielern die Chance, eine PDC Tour Card zu gewinnen und auf dem Profizirkus Seite an Seite mit den größten Namen des Sports anzutreten.
Diese Regelung gilt sowohl für die First Stage als auch für die Final Stage. Luke Littler ist ein bekanntes Beispiel: Als Jugendphänomen durfte er zunächst nicht an der Q-School teilnehmen – auch wenn dies später keine Rolle mehr spielte. Gleiches gilt für Mitchell Lawrie, die WDF-Sensation, die aktuell erst 15 Jahre alt ist und deshalb frühestens bei der Q-School 2027 startberechtigt ist.
Die Startgebühr beträgt £475 zuzüglich Mehrwertsteuer für die UK Q-School und £475 ohne Mehrwertsteuer für die European Q-School, die in der Arena MK in Milton Keynes sowie im Wunderland Kalkar ausgetragen wird.

3. Wie viele Tour Cards werden bei der UK- und European Q-School vergeben?

Die Anzahl der verfügbaren PDC Tour Cards wird nach dem Pro-rata-Verfahren festgelegt. Bei der Ausgabe 2025 gab es in Großbritannien und Europa jeweils vier automatische Tour Cards, die über Tagessiege vergeben wurden. In der Regel bedeutet das eine Verteilung von 16 Tour Cards für europäische Spieler und 13 für die UK Q-School, insgesamt also 29 Tour Cards. Diese Zahl ist jedoch nicht fix, da sie davon abhängt, ob Spieler ihre Tour Card zurückgeben. Steve Beaton tat dies beispielsweise, was die Anzahl der verfügbaren Karten erhöhte. Entsprechend kann sich die Gesamtzahl von Jahr zu Jahr verändern.

4. Wie werden die Tour Cards bei der UK- und European Q-School verteilt?

Die Vergabe der Tour Cards erfolgt ausschließlich in der Finalphase. Von den insgesamt 29 verfügbaren Karten werden zunächst acht direkt an Tagessieger verteilt. Sowohl bei der UK Q-School als auch bei der European Q-School werden in der Final Stage vier Spieltage ausgetragen. Alle Tagessieger dieser Turniere erhalten automatisch eine Tour Card.
Die verbleibenden 21 Tour Cards werden über die Q-School Order of Merit vergeben. Bei beiden Veranstaltungen sammeln die Spieler Punkte für jeden Sieg (Vorrunden ausgenommen, Anm.).
Durch konstante Leistungen über mehrere Tage können sich Spieler somit auch ohne Tagessieg eine Tour Card sichern. Bei der European Q-School werden zwölf Karten über die Rangliste vergeben, bei der UK Q-School in Milton Keynes sind es neun.
Q-School RegionTour CardsTagessiegerTour Cards über die Order of Merit
UK Q-School1349
European Q-School16412
Gesamt29821

5. Was bedeutet eine Tour Card – und welche Möglichkeiten eröffnet sie?

Spieler mit einer PDC Tour Card sind automatisch für die Pro Tour startberechtigt. Dazu gehören im Jahr 2026 alle 34 Players-Championship-Turniere, die das sportliche Rückgrat des PDC-Kalenders bilden.
Darüber hinaus dürfen Tour-Card-Inhaber an den Qualifikationsturnieren für die European Tour, an den Qualifier-Events für den Grand Slam of Darts, an den World Series of Darts Finals sowie am letzten Qualifikationsturnier für die PDC Darts WM teilnehmen.
Gleichzeitig bringt die Tour Card klare Einschränkungen mit sich. Spieler dürfen nicht bei gestreamten Events außerhalb des offiziellen PDC-Kalenders antreten, etwa bei der MODUS Super Series, bei Turnieren der ADC oder der WDF. Diese Möglichkeit bleibt ausschließlich Spielern vorbehalten, die keine Tour Card besitzen, in der Q-School scheitern und ausschließlich auf der Challenge Tour antreten.

6. Namhafte Spieler, die ihren Weg über die Q-School gingen

Ein besonders prominentes Beispiel ist Gerwyn Price. Der Waliser, bekannt als „The Iceman“, zählt zu den erfolgreichsten Absolventen der Q-School. 2014 trat er noch als weitgehend unbekannter Spieler an und sicherte sich über die Qualifying School seine erste PDC Tour Card.
Von dort aus begann ein außergewöhnlicher Aufstieg. Price arbeitete sich Schritt für Schritt bis an die Spitze der Weltrangliste vor und krönte seine Karriere mit dem Gewinn der PDC Weltmeisterschaft 2021. Sein Weg steht sinnbildlich für das enorme Potenzial, das die Q-School ambitionierten Spielern eröffnen kann.
Gerwyn Price – ein früherer Tour-Card-Gewinner der Q-School
Gerwyn Price – ein früherer Tour-Card-Gewinner der Q-School
Lisa Ashton – Die mehrfache Weltmeisterin war die erste Frau überhaupt, die sich aus eigener Kraft über die Q-School eine PDC Tour Card erspielte. In den Jahren 2020 und 2021 konnte sie ihre Tour Card sogar halten – ein Meilenstein in der Geschichte des Sports. Bis heute ist sie die einzige Spielerin, der dieses Kunststück gelang.
Lisa Ashton – die einzige Frau, die ihre Tour Card bei der Q-School gewann
Lisa Ashton – die einzige Frau, die ihre Tour Card bei der Q-School gewann
Ross Smith – Der heutige Major-Champion kam 2012 nach einer Phase in der BDO über die Q-School zur PDC. Seitdem entwickelte sich Smith kontinuierlich weiter, wurde Europameister und zählt heute zu den festen Größen an der Spitze des Dartsports.
Dave Chisnall – Der Engländer zählte 2011 zu den Gewinnern der allerersten Q-School überhaupt. Im Finale setzte er sich gegen Terry Temple durch und sicherte sich damit seine PDC Tour Card. Zuvor hatte Chisnall nach seiner Niederlage im BDO-WM-Finale 2010 den Wechsel vollzogen. Sein Erfolg bei der Premieren-Ausgabe der Q-School markierte den Beginn einer langen und erfolgreichen PDC-Karriere.
Danny Noppert – Der Niederländer gilt inzwischen als einer der konstantesten Topspieler der PDC und wird bereits als möglicher Kandidat für die Premier League im kommenden Jahr gehandelt. Der Major-Champion, bekannt als „The Freeze“, schaffte 2018 nach großen Erfolgen in der BDO den Sprung zur PDC und sicherte sich seine Tour Card über die European Order of Merit.
Jonny Clayton – Der Waliser war 2015 bei der Q-School erfolgreich und qualifizierte sich gemeinsam mit Nathan Derry, Jamie Robinson und Magnus Caris für die PDC Pro Tour. Damit begann eine außergewöhnliche Karriere: Clayton gewann später mehrere Major-Titel, darunter auch die Premier League Darts. Sein Weg vom Stuckateur mit einem Traum hin zu einer prägenden Figur im Weltdarts ist eine der bemerkenswertesten Geschichten des modernen Sports.
Jonny Clayton – vom Stuckateur mit einem Traum zum mehrfachen Major-Sieger
Jonny Clayton – vom Stuckateur mit einem Traum zum mehrfachen Major-Sieger
Josh Rock – Vielleicht die wahre Verkörperung der Q-School. Rock war bis auf ein paar WDF-Läufe unbekannt, als er 2022 nach der Arbeit in einer Hühnerfabrik antrat, auf Anhieb durchkam und mit seiner Klasse verblüffte. Er ist nun ein Top-10-Star und World Youth Champion. Das beste Beispiel, seine Chance zu nutzen.
Nathan Aspinall – Die wohl bekannteste Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Geschichte des Darts trägt seinen Namen. Aspinall kam aus einfachen Verhältnissen, hatte wenig Geld und veränderte mit seiner Karriere das Leben seiner Familie nachhaltig. Sein Weg verlief jedoch nicht geradlinig. Zweimal musste er zur Q-School: 2015 war er erfolgreich, konnte die PDC Tour Card jedoch nur bis 2018 halten.
Glen Durrant – 2019 sicherte sich „Duzza“ seine PDC Tour Card über die Q-School, begünstigt durch die berühmten verpassten Matchdarts von Matty Dennant in ihrem direkten Duell. Durrant entwickelte sich rasch zu einem Fan-Liebling und Premier-League-Gewinner, ehe er später seine Karriere beendete. Für eine kurze, aber eindrucksvolle Zeit brachte er seine BDO-Klasse erfolgreich auf die PDC-Bühne.
Heute im Sky-Sports-Studio zu Hause: Glen Durrant setzte sich im „Golden Ticket“-Rennen durch
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7. Was passiert, wenn man bei der Q-School scheitert?

Ein Scheitern bei der Q-School bedeutet keineswegs das Ende aller Chancen, selbst nicht für ambitionierte oder bereits etablierte Spieler. Der wichtigste alternative Weg führt über die Challenge Tour. Dort besteht die Möglichkeit, sich am Ende des einjährigen Zyklus über die Rangliste doch noch eine PDC Tour Card zu sichern. Spieler wie Rob Cross, Ryan Searle, Luke Humphries und weitere schafften den Sprung in den Profizirkus nicht über die Q-School, sondern über solche sekundären Qualifikationswege.
Ein weiteres Beispiel ist Beau Greaves. Sie erspielte sich ihre Tour Card über die Development Tour und muss deshalb im Januar nicht an der Q-School teilnehmen.
Auch außerhalb der PDC bleiben Türen offen. Die WDF bietet über ihre reguläre Tour die Möglichkeit, sich für Lakeside zu qualifizieren und internationale Aufmerksamkeit zu erlangen. Spieler wie Jimmy van Schie, der aktuelle Weltmeister, oder Shane McGuirk versuchten lange, den Weg auf die PDC-Tour zu finden, feierten nach gescheiterten Anläufen jedoch an anderer Stelle große Erfolge. Andy Baetens gewann sogar den WDF-Weltmeistertitel und wechselte anschließend direkt zur PDC.
Hinzu kommt die MODUS Super Series, die sich in den vergangenen Jahren als echte Talentschmiede erwiesen hat. Zahlreiche Spieler, die heute bekannt sind, sammelten dort erste Erfahrungen auf der Bühne. Luke Littler spielte bei MODUS, bevor er zur PDC stieß, und viele ehemalige Teilnehmer stehen inzwischen entweder auf der Tour oder zählen zu den Favoriten für die Q-School 2026. Die Serie gilt als idealer Weg, um Bühnenpraxis zu sammeln und sich an die grellen Lichter der großen Turniere zu gewöhnen.
Tour-Card-Gewinn ohne Q-School: Beau Greaves hat gezeigt, wie man das Haifischbecken vermeiden kann
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8. Kann man auch ohne Tour Card auf dem PDC-Circuit spielen?

Gerade für Spieler, die bei der Q-School keine Tour Card gewinnen konnten, hat die PDC die Challenge Tour etabliert. Sie besteht aus 24 Turnieren, bei denen jeweils 2.500 Pfund Siegprämie ausgeschüttet werden. Damit bietet sie eine zentrale Plattform, um sich sportlich weiterzuentwickeln und für höhere Aufgaben zu empfehlen. Die besten Challenge-Tour-Spieler können außerdem fest damit planen, als Nachrücker an den Floor-Events des PDC-Profi-Circuits teilnehmen zu dürfen.
Auch außerhalb des direkten PDC-Circuits stehen zahlreiche Möglichkeiten offen, regelmäßig Turniere zu spielen. Die Amateur Darts Circuit (ADC) hat ein umfangreiches Ranglistensystem mit verschiedenen Wettbewerben aufgebaut, über das sich Spieler unter anderem für die MODUS Super Series qualifizieren können. Hinzu kommt der WDF-Circuit, der mit Lakeside weiterhin eine attraktive Bühne bietet. Durch die Aufstockung des Teilnehmerfeldes bei der PDC World Darts Championship haben sich zudem zusätzliche Qualifikationsmöglichkeiten eröffnet.
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