Mit Blick auf die
Darts WM 2026 steht so viel auf dem Spiel wie nie zuvor. Nicht nur sportlich, sondern auch finanziell schreibt die PDC Geschichte: Zum ersten Mal kassiert der neue Weltmeister 1 Million Pfund – exakt das Doppelte dessen, was
Luke Littler im vergangenen Jahr einstreichen durfte, als er als Teenager den Titel holte. Eine Summe, die die gesamte Szene elektrisiert – und spaltet.
Der historische Preissprung löst heftige Diskussionen aus. Während die Organisatoren den Betrag als Meilenstein feiern, warnen andere vor einer Schieflage im Ranking. Besonders laut:
Michael van Gerwen. Der Niederländer, dreimaliger Weltmeister, hält das Preisgeld-basierte Ranking längst für überholt.
Van Gerwen fordert ein Punktesystem – „Es gibt keinen Vergleich mehr“
Für van Gerwen ist klar, dass sich das System ändern muss. Bei einem Medientermin erneuerte er seine Forderung nach einem Ranking auf Punktebasis. „Wir alle wissen, dass die Weltmeisterschaft das wichtigste Turnier ist, aber es gibt keinen Vergleich mehr“, sagt er. „Wenn Sie mich nach meiner ehrlichen Meinung fragen, sollte es ein Punktesystem geben. Das sage ich jedes Jahr, aber ich bin nicht der Organisator.“
Sein Hauptargument: Das WM-Preisgeld verzerrt alles. Littler kratzt bereits an der 2-Millionen-Pfund-Marke für den laufenden Zyklus. Van Gerwen selbst liegt mehr als eine Million dahinter – und das, noch bevor beim WM-Auftakt im Ally Pally überhaupt ein Pfeil geflogen ist.
Littlers Reaktion: „Für mich muss nichts geändert werden“
Der Weltmeister selbst lässt die Kritik des Niederländers eiskalt abperlen. Konfrontiert mit van Gerwens Aussagen, reagiert Littler knapp, klar und mit deutlicher Spitze. „Für mich muss nichts geändert werden“, sagt er gegenüber Sportsboom.
Dann wird sein Ton überraschend scharf: „Wenn Michael das System ändern will, ist er sich dann sicher, dass er dieses Turnier gewinnen wird? Hat er Angst, dass wir in der Weltrangliste eine oder zwei Millionen vor ihm stehen?“
Für Littler verraten van Gerwens Forderungen mehr über dessen Position als über die Struktur des Systems. „Wir sprechen hier von van Gerwen, der dieses Turnier schon oft gewonnen hat. Wenn von einer Anpassung der Rangliste die Rede ist, wenn eine Million auf dem Spiel steht, sagt das eigentlich genug aus.“
Littlers Fokus: Titel verteidigen – nicht Millionen sammeln
Natürlich weiß Littler, dass der Titel des ersten „Millionen-Pfund-Weltmeisters“ Prestige verspricht. Doch der 19-Jährige denkt langfristiger – und setzt sportliche Ziele über Rekorde. „Die Leute werden immer sagen, dass man der erste Millionen-Pfund-Sieger ist. Aber ich würde gerne zweimal hintereinander Weltmeister werden.“
Dabei hat er die Historie genau im Blick. „Gary Anderson ist der einzige, der es in den letzten 10 Jahren zweimal hintereinander geschafft hat. Natürlich haben es auch Phil Taylor und Adrian Lewis geschafft, aber es ist schon zehn Jahre her, dass jemand den Weltmeistertitel verlängern konnte. Das ist es, worüber ich jetzt nachdenke.“
Littler stellt klar: Für ihn zählt die Titelverteidigung – nicht die Symbolik der siebenstelligen Summe. Doch eines steht fest: Diese WM verändert das Spiel. Und das sorgt bereits vor dem ersten Anwurf für mehr Spannung, Rivalität und Dramatik, als der Ally Pally seit Jahren erlebt hat.