„Ich fühle jetzt wirklich, dass ich hierher gehöre“ – Gian Van Veen bestätigt seinen Status als Top-Dartspieler

„Ich habe jetzt wirklich das Gefühl, dass ich hierher gehöre“, erklärte van Veen im Gespräch mit der PDC. „Dieses Gefühl zeigt mir, dass ich gewachsen bin – als Mensch und als Spieler. Letztes Jahr fühlte ich mich bei großen Turnieren wie diesem noch fehl am Platz, aber das hat sich komplett geändert.“

Vor einem Jahr feierte van Veen sein Matchplay-Debüt und stand kurz davor, Rob Cross zu schlagen. Doch nach mehreren vergebenen Matchdarts verlor er einen nervenaufreibenden Tiebreak. Diese Niederlage habe ihn lange beschäftigt, sagte der Niederländer.

„Letztes Jahr lag ich 8:4 gegen Rob Cross vorne. Ich war eigentlich zufrieden mit meiner Leistung, aber diese fünf verpassten Matchdarts haben mich lange verfolgt. Jetzt zurückzukommen, so zu spielen wie gegen Luke und einen Matchdart zu treffen, fühlt sich wie eine sportliche Revanche an.“

Gegen Humphries, die Nummer eins der Welt, bewies van Veen, dass er unter Druck seine besten Darts auspacken kann. Trotz starker Finishs von 146 und 127 Punkten durch Humphries blieb der junge Niederländer cool und machte das Spiel souverän zu.

Für van Veen war es, trotz seines Halbfinal-Einzugs bei der European Darts Championship 2023, der größte Sieg seiner Karriere. „Mein größter Erfolg war bisher der gegen Michael van Gerwen bei der European Darts Championship“, gab er zu. „Aber das hier ist noch größer. In den Winter Gardens zu gewinnen, gerade nach der Enttäuschung im Vorjahr, bedeutet mir unglaublich viel.“

Dabei zeigte van Veen großen Respekt vor Humphries. „Luke ist ein großartiger Champion. Er hat mir gesagt: ‚Du hast es wirklich verdient, und ich hoffe, du legst in diesem Turnier eine gute Serie hin.‘ Natürlich war er enttäuscht, schließlich war er der Titelverteidiger. Aber er hat mir alles Gute gewünscht. Für mich bleibt er die wahre Nummer eins der Welt.“

Die Entwicklung van Veens in den letzten anderthalb Jahren war beeindruckend. Seit seinem ersten PDC-Ranglistensieg im März kletterte er stetig in der Weltrangliste. Mit dem Erfolg über Humphries steht er erstmals in den Top 20.

In Runde zwei wartet ein besonderes Duell: van Veen trifft auf seinen Landsmann und Freund Danny Noppert. Gemeinsam hatten sie beim World Cup of Darts in Frankfurt das Halbfinale erreicht und als Team überzeugt.

Trotzdem bleibt van Veen bescheiden. „Die Nummer eins der Welt zu schlagen, bedeutet mir viel“, sagte er. „Aber es ist nur ein Spiel. Ich nehme es Match für Match. Jetzt steht Danny vor mir – ein sehr guter Freund.“

„Ich will einfach mein Spiel machen, gute Leistungen zeigen und allen beweisen, was ich draufhabe. Dann sehen wir, wo das Schiff auf Grund läuft.“ Zum Schluss blickte van Veen auf seine Rückkehr in die legendären Winter Gardens. „Es ist eine ikonische Bühne. Die Atmosphäre dort ist fantastisch. Ich kann es kaum erwarten, am Dienstag wieder dort zu spielen.“