"Ich fühle mich wie ein Fisch auf dem Trockenen" – Phil Taylor findet sich in neuer Rolle als TV-Experte noch nicht ganz zurecht

PDC
durch Nic Gayer
Sonntag, 29 Juni 2025 um 14:30
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Phil The Power Taylor, 16-facher Weltmeister und Ikone des Dartsports, hat das Oche endgültig verlassen – und wagt sich auf neues Terrain. Nach seinem offiziellen Rücktritt im Mai dieses Jahres tritt Taylor nun als Kommentator vor die Kameras. Sein Debüt gibt er am Sonntag, den 29. Juni, beim World Seniors Darts Champion of Champions, das live auf Pluto TV übertragen wird.
Doch der Schritt in die Medienwelt fällt ihm nicht leicht. „Ich fühle mich im Moment wie ein Fisch auf dem Trockenen“, räumt Taylor gegenüber dem Mirror ehrlich ein. „Ich bin immer noch am Lernen. Ich ziehe meinen Hut vor denen, die das seit Jahren machen.“

Der Übergang vom Oche zum Mikrofon

Taylor hat in seiner Karriere alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: 87 große Titel, darunter 14 PDC- und zwei BDO-Weltmeisterschaften sowie sagenhafte 16 Erfolge beim World Matchplay. Selbst nach seinem Rücktritt von der PDC im Jahr 2018 blieb er dem Sport verbunden – zuletzt auf der World Seniors Tour. Doch im Mai 2024 beendete er auch dieses Kapitel endgültig.
Mikrofon statt Barrels? Am Oche fühlte sich The Power wohler
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Nun also der Schritt ins TV-Studio – eine völlig andere Herausforderung. Taylor beschreibt seine ersten Gehversuche vor der Kamera als holprig, aber lehrreich. „Jedes Mal, wenn ich dabei bin, lerne ich etwas. Ich sehe es als eine Art Praktikum. Man muss den Job lernen, indem man ihn ausübt.“
Was ihm dabei besonders gefällt: der fehlende Druck. „Es gibt keinen Stress. Ich muss nicht trainieren, mich nicht auf ein Spiel vorbereiten. Ich kann mich einfach entspannen und Spaß haben.“

Abschied aus Respekt vor den Fans

Seine Entscheidung, endgültig vom aktiven Dartsport zurückzutreten, traf Taylor mit Bedacht – und aus Respekt vor seinem Publikum. „Ich mochte die Idee der Seniorentour sehr, und am Anfang war ich begeistert“, sagt er. „Aber ich konnte nicht mehr so auftreten, wie es von Phil Taylor erwartet wird. Und das brach mir ein wenig das Herz.“
Mit bald 65 Jahren habe der Körper nicht mehr mitgespielt. „Ich konnte das Niveau, das ich von mir selbst kenne, nicht mehr erreichen. Und die Leute zahlen Geld, um mich spielen zu sehen. Da muss es stimmen.“
Taylor, bekannt für seinen unbedingten Siegeswillen und Perfektionismus, wollte sich nicht damit abfinden, unter seinen Möglichkeiten zu bleiben. „Wenn ich etwas mache, dann muss es gut sein. Und sonst nicht.“
Obwohl er nun eine neue Rolle einnimmt, bleibt Taylors Präsenz im Dartsport spürbar. Auch wenn er sich in der Kommentatorenkabine erst noch einfinden muss, spricht aus jeder seiner Aussagen der Respekt vor dem Spiel – und die Liebe zum Sport, die ihn über Jahrzehnte hinweg zur Legende gemacht hat.
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