"Keine Ahnung, wie das möglich ist" – Vincent van der Voort kritisiert Ausnahmegenehmigung für Raymond van Barneveld

WSDT
durch Nic Gayer
Montag, 23 Juni 2025 um 10:00
raymond van barneveld 2
Die Teilnahme von Raymond van Barneveld am Champions of Champions Turnier der Senior Tour sorgt für Wirbel in der Dartwelt – und für Unverständnis bei prominenten Weggefährten. Denn die niederländische Legende bekam von der PDC eine Ausnahmegenehmigung, um an dem Turnier eines anderen Verbandes teilzunehmen – ein Schritt, den es in dieser Form noch nie gegeben hat.
„Es ist wieder einmal eine sehr merkwürdige Entscheidung“, kommentiert Ex-Profi Vincent van der Voort im Podcast Darts Draait Door. Obwohl er ein enger Freund van Barnevelds ist, zeigt sich van der Voort irritiert über die Sonderbehandlung: „Normalerweise ist es PDC-Spielern strikt untersagt, bei externen Turnieren zu spielen. Und jetzt ist es plötzlich erlaubt. Keine Ahnung, wie das möglich ist.“
Das Turnier wird im Fernsehen übertragen – für van Barneveld ein seltener Auftritt auf der großen Bühne abseits der PDC. Doch gerade das macht die Entscheidung umso umstrittener. Van der Voort verweist auf die sonst strikte Linie der PDC: „Bei den Dutch Open durfte absolut kein Tour Card Inhaber teilnehmen. Und jetzt ist Raymond plötzlich erlaubt. Das öffnet die Tür für andere, die ebenfalls eine Ausnahmegenehmigung verlangen werden. Nächstes Jahr könnte das Gleiche mit Gary Anderson oder Peter Wright passieren – werden sie dann auch teilnehmen dürfen?“
Hat kein Verständnis für die Sonderbehandlung von Raymond van Barneveld: Der niederländische Ex-Profi Vincent van der Voort
Hat kein Verständnis für die Sonderbehandlung von Raymond van Barneveld: Der niederländische Ex-Profi Vincent van der Voort

Zwischen Prinzipientreue und nötiger Flexibilität

Für van der Voort steht fest: Die Entscheidung wirft Fragen auf – und neue Unsicherheiten. „Ich verstehe es wirklich nicht“, sagt er offen. Gleichzeitig plädiert er für ein Umdenken: Nicht jeder Spieler sollte pauschal ausgeschlossen werden – vor allem nicht jene, die außerhalb der Top 64 der Welt rangieren.
„Es wäre ein großer Schritt nach vorn für ihre Karriere, wenn sie an Turnieren anderer Verbände teilnehmen dürften“, argumentiert der Niederländer. „Das bringt ihnen Bühnenerfahrung, mehr Sichtbarkeit – und ist auch ein Vorteil für ihre Sponsoren.“
Als Beispiel nennt er Wesley Plaisier, derzeit Nummer 110 der Welt. „Für einen Sponsor ist es heute wenig ehrenvoll, sich mit ihm zu beschäftigen. Und das ist einfach schade.“
Die Causa van Barneveld rückt damit ein Thema in den Fokus, das viele Profis beschäftigt: Wie viel Freiheit darf und sollte die PDC ihren Spielern gewähren – ohne die eigene Struktur aufzuweichen? Die Entscheidung zugunsten van Barnevelds ist ein Präzedenzfall. Ob sie eine Ausnahme bleibt, wird die Zukunft zeigen.
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