Matt Campbell hat am Wochenende im berühmten Madison Square Garden erneut Geschichte geschrieben: Der Kanadier gewann zum zweiten Mal in Folge die North American Championship – als erster Spieler überhaupt. Im Finale setzte sich der Ginja Ninja mit 6-3 gegen seinen Landsmann Jim Long durch. Ein Triumph, der beinahe nicht stattgefunden hätte.
„Ich war bereit, auszusteigen, aber meine Frau hat mich überredet, trotzdem teilzunehmen“, verriet Campbell nach dem Turnier. Am Ende wurde die Entscheidung zur goldrichtigen. Der 34-Jährige zeigte über das gesamte Turnier hinweg starke Leistungen und krönte sich mit dem Titel – ohne dabei besonderen Druck verspürt zu haben. „Ich wusste natürlich, dass ich der Erste sein könnte, der seinen Titel verteidigt, aber das hat keinen zusätzlichen Druck erzeugt.“
Kein WM-Ticket trotz Titelgewinn
Trotz des Sieges bleibt Campbell ein Startplatz bei der PDC Darts WM und dem Grand Slam of Darts verwehrt. Grund dafür ist sein aktueller Platz unter den Top 64 der Weltrangliste. Für Spieler dieser Kategorie sieht das nordamerikanische Qualifikationsturnier keine automatische WM-Qualifikation vor.
Der erste Titelverteidiger der North American Championship-Geschichte: Matt Campbell
Der WM-Startplatz geht stattdessen an den bestplatzierten nicht qualifizierten Spieler der CDC ProTour Order of Merit 2025, während der Grand-Slam-Startplatz über den CDC Continental Cup 2025 vergeben wird.
Für Campbell bedeutet das: kein Quali-Ticket – dafür ein Preisgeld von 10.000 US-Dollar. „Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich kein Startticket für diese beiden großen Turniere bekomme“, sagt er. „Aber andererseits verstehe ich es auch. Es ist eine faire Regel und sollte aus meiner Sicht nicht geändert werden.“
"Ich fühle mich sicher nicht als der Beste"
Mit seinem erneuten Titelgewinn festigt Campbell seinen Status als einer der erfolgreichsten nordamerikanischen Dartprofis der Gegenwart. Doch der Kanadier bleibt bescheiden. „Ich fühle mich sicher nicht als der Beste“, erklärt er. „Es gibt viele talentierte Spieler hier, aber nur wenige haben die finanziellen Mittel, sich in Europa zu beweisen. Ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändern wird.“
Mit dem Rückenwind seines Titels – und der Unterstützung seiner Frau – dürfte Campbell in den kommenden Monaten dennoch wieder für internationale Schlagzeilen sorgen.