Luke Humphries triumphiert im Madison Square Garden – US Darts Masters-Titel geht an den Weltranglistenersten

PDC
durch Nic Gayer
Sonntag, 29 Juni 2025 um 6:00
luke humphries 4
Luke Humphries hat sich am Sonntagmorgen einen Herzenswunsch erfüllt: Der Engländer triumphierte beim US Darts Masters und bezwang im Finale Nathan Aspinall mit 8-6. Es ist sein zweiter Titel bei der World Series of Darts – aber der erste auf amerikanischem Boden, den er laut eigener Aussage unbedingt gewinnen wollte.
Im vergangenen Jahr hatte Humphries in Neuseeland seinen ersten World-Series-Triumph gefeiert. Doch für den 29-Jährigen war klar: Er will auch in den USA erfolgreich sein, in einem Land, das von Sportarten wie Football und Basketball geprägt ist – seit einigen Jahren aber auch seinen Namen in der Darts-Geschichte kennt.

Kranker Aspinall kämpft im Finale

Im spannenden Finale gegen Aspinall, der ebenfalls ein starkes Wochenende hinter sich hatte, zeigte Humphries von Beginn an Nervenstärke. Trotz seiner eigenen Worte, dass er „vor dem ersten Spiel kaum von der Toilette kam“ und ohne seine Ehefrau Kirsty anreiste, lieferte Aspinall eine kämpferische Leistung ab – auch wenn Humphries das Spiel zu Beginn dominierte.
Humphries eröffnete das Finale und startete mit Tempo. Eine 140 bereitete ihm 38 Rest vor, während Aspinall bei 112 Restpunkten keine Triple-20 traf. Humphries nutzte die Gelegenheit und traf die Doppel-19 zum 1-0. Kurz darauf ließ Aspinall eine 164 liegen – erneut eine Einladung für Humphries, der auf der Doppel-20 auf 2-0 erhöhte.
Auch das nächste Leg sicherte sich Humphries auf Tops zum 3-0. Aspinall antwortete stark mit einem 87er-Finish in 11 Darts und verkürzte auf 1-3. Doch Cool Hand Luke ließ sich davon nicht beirren, checkte 67 zum 4-1 und ging mit einer komfortablen Führung in die Pause.
Aspinall bekam im Anschluss zwar Chancen, doch ein zähes 20-Dart-Leg brachte ihm nur das 2-4 – weit entfernt von seiner Bestform, aber er blieb im Spiel. Humphries hingegen setzte weiter Akzente, stand nach 12 Darts auf der Doppel-20 und verwandelte zur 5-2-Führung. Doch auch Aspinall kämpfte: Mit einem Treffer auf der Doppel-16 verkürzte er erneut – 5-3, und nur ein Break entfernt vom Ausgleich.
Ein Kämpfer, wie er im Buche steht: Nathan Aspinall
Ein Kämpfer, wie er im Buche steht: Nathan Aspinall
In der Folge erhöhte Nathan Aspinall den Druck spürbar. Mit einer 140 und einem cleveren 120er-Setup erspielte er sich die Chance auf ein frühes Break. Humphries blieb zwar in Schlagdistanz, doch Aspinall nutzte seine Gelegenheit und traf sicher die Doppel 20 – nur noch 5-4.
Kurz darauf ließ Humphries zwei Breakchancen liegen, was Aspinall nutzte, um bei 90 Punkten aufs Bull zu gehen – und das Ziel mit einem Treffer im Zentrum der Scheibe punktgenau zu erreichen. Mit dem 5-5 war das Finale endgültig ein offener Schlagabtausch.
Doch Humphries zeigte in dieser Phase seine Klasse. Mit einem fantastischen 142er-Finish über die Doppel-11 setzte er ein Ausrufezeichen zum 6-5 und unterstrich, dass er den Titel unbedingt wollte. Während die Fans lautstark Mr. Brightside sangen, Aspinalls Walk-on-Song, verpasste The Asp ein 135er-Finish, auch weil das Bullseye ausblieb.
Dennoch blieb Aspinall im Spiel. Er kam zurück auf 65, doch ein missglückter erster Dart in der einfachen 14 ließ ihm nur noch einen Versuch – den er eiskalt auf die Doppel-16 zum 6-6 nutzte. Glück spielte eine Rolle, aber auch Nervenstärke.
Humphries behielt die Führung mit einem weiteren Treffer auf Tops zum 7-6. Aspinall stand nun unter Zugzwang, wollte in den Decider – doch Humphries antwortete mit einer 180 und setzte ein letztes Ausrufezeichen. Im letztendlich finalen Leg vergab er zwar zunächst Matchdarts auf die Doppel-16 und Doppel-8, doch Aspinall konnte den Decider nicht erzwingen. Sein letzter Dart verfehlte das Ziel denkbar knapp – der Draht war im Weg.
Humphries blieb cool, kehrte ans Oche zurück und versenkte die Doppel-8 zum Sieg. Ein packendes Finale fand damit seinen verdienten Sieger – und der heißt Luke Humphries.
Nathan Aspinall VS Luke Humphries
92.49 Average (3 Darts) 99.14
19 100+ Thrown 17
11 140+ Thrown 10
1 180 Thrown 4
90 Highest Checkout 142
0 Checkout 100+ 1
42.9 Checkout percentage 33.3
6 / 14 Checkout 8 / 24

Aspinall schaltet Littler aus – Humphries ringt Price und Lauby nieder

Der Finalabend des US Darts Masters in New York begann mit einem Paukenschlag: Damon Heta fegte den nordamerikanischen Überraschungsmann Jason Brandon mit 6-0 vom Board und zog bei seinem Turnierdebüt souverän ins Halbfinale ein. Für Brandon, der sich am Vortag noch in den Fokus gespielt hatte, war gegen den konzentrierten Australier nichts zu holen.
Im zweiten Viertelfinale kam es zum mit Spannung erwarteten Duell zwischen Nathan Aspinall und Weltmeister Luke Littler. The Nuke hatte vor dem Turnier angekündigt, seine Bestform zeigen zu wollen – und das tat er auch in weiten Teilen: Mit einem Average von 108,8 Punkten und sechs 180ern lieferte er eine statistisch starke Vorstellung ab. Doch seine Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig: Nur vier Treffer bei 14 Versuchen auf Doppel kosteten ihn die Partie. Aspinall zeigte sich gnadenlos effizient, nutzte die Fehler eiskalt aus und zog mit einem eigenen Average von 105,8 eine hochklassige Partie auf seine Seite. Zum zweiten Mal in Folge schlug er den Weltmeister – trotz gesundheitlicher Probleme während des Wochenendes.
Im Halbfinale wartete auf The Asp dann Damon Heta – und erneut setzte sich Aspinall durch, diesmal mit 7-3. Damit stand der Engländer verdient im Endspiel.
Auf der anderen Seite des Draws spielte sich Luke Humphries unaufhaltsam ins Finale. Der Weltmeister von 2024 traf im Viertelfinale auf den US-Amerikaner Danny Lauby, der in seinem Heimspiel nicht an frühere Leistungen anknüpfen konnte. Mit einem enttäuschenden Average von 77,3 Punkten unterlag Lauby klar mit 2-6. Humphries ließ nichts anbrennen und demonstrierte einmal mehr seine Konstanz auf der World Series-Bühne.
Der Weg war also bereitet für ein Finale zweier Topspieler – Humphries gegen Aspinall. Beide hatten bereits in der Vergangenheit Titel geholt, beide zeigten in New York große Momente. Doch am Ende war es Luke Humphries, der die Geschichte des Abends schrieb.
Michael van Gerwen ist zurück - jedoch nicht mit einem Paukenschlag... noch nicht
Michael van Gerwen ist zurück - jedoch nicht mit einem Paukenschlag... noch nicht

Comebacker van Gerwen unterliegt im Viertelfinale

Michael van Gerwen feierte beim US Darts Masters seine Rückkehr auf die World-Series-Bühne. Doch obwohl der Niederländer körperlich deutlich verändert und schlanker wirkte, war das Comeback noch kein voller Erfolg. Nach einigen schwierigen Wochen im Privatleben unterlag Mighty Mike im Viertelfinale dem formstarken Gerwyn Price.
The Iceman sicherte sich mit einem soliden Average von 98,2 Punkten und einem starken 138er-Finish den 6-3-Sieg gegen den Titelverteidiger von 2023. Damit war das Halbfinale komplett – Price traf dort auf Luke Humphries.
Im ersten Halbfinale dominierte Nathan Aspinall gegen Damon Heta mit einer nahezu perfekten Vorstellung. Mit einem Average von 102, sechs Maxima und einer starken Doppelquote (7/11) ließ er dem Australier beim 7-3-Sieg keine Chance. Für Aspinall war es die Rückkehr in ein World Series-Finale – sein erstes seit dem Triumph in Las Vegas 2019.
Das zweite Halbfinale zwischen Humphries und Price war von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägt. Price erwischte eine gebrauchte Leistung, traf lediglich 2 von 6 Doppelversuchen und spielte einen ungewohnt niedrigen Average von 90 Punkten. Doch auch Humphries tat sich phasenweise schwer: 7 von 20 auf die Doppel waren alles andere als überzeugend.
Trotzdem reichte es am Ende für Cool Hand Luke. Ein 68er-Checkout zum 3-2 und ein weiteres Leg auf Tops zum 5-2 brachten die Vorentscheidung. Nachdem Price auch eine 106 verpasste, zog Humphries weiter davon und machte mit einem 13-Darter zum 7-2 den Finaleinzug perfekt.
Im Endspiel wartete nun ein Mann in Bestform: Nathan Aspinall. Doch Humphries hatte ebenfalls Titelambitionen – und am Ende auch den längeren Atem.
Luke Humphries VS Gerwyn Price
96.82 Average (3 Darts) 90.13
9 100+ Thrown 10
9 140+ Thrown 4
2 180 Thrown 2
68 Highest Checkout 40
0 Checkout 100+ 0
35 Checkout percentage 33.3
7 / 20 Checkout 2 / 6
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