„Ich höre nicht auf, bevor ich bekomme, was ich will" – Michael Smith weigert sich, nach Verletzungssorgen das Handtuch zu werfen

PDC
Mittwoch, 10 Dezember 2025 um 17:00
Michael Smith (3)
Für den fünfzehnten Winter in Folge steht Michael Smith kurz vor dem Start auf der größten Bühne seines Sports. Die Darts WM bedeutet ihm mehr als jedes andere Turnier – und auch in diesem Dezember kehrt der ehemalige Weltmeister mit neuer Energie in den Alexandra Palace zurück, dorthin, wo er 2023 den bislang größten Triumph seiner Karriere feierte.
Damals beendete Smith zwei Jahre voller Rückschläge und holte endlich den WM-Titel. Das Finale ging in die Geschichte ein: Michael van Gerwen verpasste knapp die Doppel-12 zum Neun-Darter – Smith dagegen traf. Sekunden später lag der Engländer in den Armen seiner Familie, die Sid Waddell Trophy in den Händen. Seitdem verbindet ihn mit dem „Ally Pally“ mehr als nur sportlicher Erfolg – es ist der Ort, an dem ein Lebenstraum wahr wurde.

„Ein Turnier kann das ganze Jahr verändern“

„Es ist immer großartig, in den Ally Pally zurückzukehren“, sagt Smith gegenüber PDC.tv. „Wenn du den Hügel hinauffährst und die Lichter siehst, bekommst du sofort dieses seltsame Gefühl. Und es geht nie weg – egal, ob es mein erstes Match 2011 oder mein nächstes in diesem Jahr ist. Dieses Gefühl verschwindet nie.“
Michael Smith zeigt die Sid Waddell Trophy dem Publikum
Michael Smith krönte sich 2023 zum Weltmeister.
Für Smith ist die Weltmeisterschaft der Inbegriff des Sports. „Sie ist die wichtigste von allen. Wenn sie vorbei ist, denkst du schon ans nächste Jahr. Wenn ich die WM gewinne, vergessen wir die letzten elf Monate – ein Turnier kann das ganze Jahr verändern“, erklärt der Engländer.

Wiedererstarkung nach schwerem Jahr

Seit dem Titel im Januar 2023 lief für Smith allerdings nicht alles rund. Verletzungen warfen ihn zurück, im Ranking rutschte er zwischenzeitlich auf Platz 31 ab. Doch beim Grand Slam of Darts im November blitzte erstmals wieder das alte Level auf – genug für den Einzug ins Viertelfinale und den Glauben, dass er rechtzeitig zur WM in Form kommt.
„Ihr habt mich ganz sicher noch nicht zum letzten Mal gesehen“, stellt Smith klar. „Sonst hätte ich dieses Jahr schon aufgehört. Aber aufgeben steht nicht in meinem Wörterbuch. Ich höre nicht auf, bevor ich bekomme, was ich will – und das habe ich in den letzten zwölf Monaten bewiesen.“
Im Training hat Smith die Intensität deutlich angezogen. Sein Scoring, sein Timing, seine Checkouts – alles nähert sich wieder dem Niveau, das ihn einst zum Titelträger machte. „Ich score und checke wieder gut. Die Herausforderung ist jetzt, das mit nach London zu nehmen“, sagt er. „Ich fühle mich gut, bereit. Noch nicht bei 100 Prozent, aber wenn ich bei der WM das abrufen kann, was in mir steckt, kann ich gewinnen. Ich habe diese Trophäe schon einmal in die Höhe gestemmt – und ich weiß, wie es geht.“

Auftakt gegen Lisa Ashton

Zum Start der WM 2026 trifft Smith auf Lisa Ashton, die Siegerin des Women’s World Matchplay. Das Duell sorgt schon im Vorfeld für Gesprächsstoff – nicht nur, weil Ashton ein Publikumsliebling ist, sondern auch, weil beide schon 2022 beim Grand Slam aufeinandertrafen. Damals gewann Smith knapp mit 5:3.
„Ich freue mich auf das Match“, sagt er. „Lisa kann stark scoren, ich aber auch. Ich hoffe einfach, dass ich ein bisschen zu stark für sie bin – das ist der Plan.“
Dabei geht es für Smith nicht nur um das Ergebnis, sondern um innere Ruhe. „Ich muss meine Emotionen kontrollieren und gleich zu Beginn in den richtigen Modus kommen. Ich weiß, dass ich es schaffen kann – nichts hält mich davon ab, wieder zurückzukommen. Ich muss nur meinen Job machen. Und der Job ist, dafür zu sorgen, dass ich zurückkehre.“
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