„Ich könnte mir vorstellen, dass es das letzte Jahr ist“ – Florian Hempel spekuliert über mögliches Karriereende von Peter Wright

PDC
Mittwoch, 23 Juli 2025 um 20:00
Peter Wright (2)
In der aktuellen Folge ihres Game-On Podcasts diskutierten Dartsprofi Florian Hempel und Dartskommentator Elmar Paulke nicht nur das Tagesgeschehen der Tour, sondern auch eine mögliche große Zäsur im Profi-Dartsport: das Karriereende von Peter Wright.
„Ich würde eine These aufstellen – ich glaube nicht, dass Peter Wright dieses Jahr noch einen großen Titel holt“, leitete Hempel seine Einschätzung ein. Zwar sei Wright grundsätzlich immer für einen Lauf gut, doch die Formkurve und sein Auftreten auf der Tour geben Anlass zur Sorge.
Besonders die Weltmeisterschaft könnte zum Wendepunkt werden: „Wenn Peter Wright dieses Jahr bei der WM in Runde eins oder zwei rausgeht, könnte ich mir sehr, sehr, sehr gut vorstellen, dass er danach sein offizielles Karriereende bekannt gibt – zumindest von der Pro Tour.“ Florian Hempel sagte allerdings, dass er nicht mit Peter gesprochen habe sondern es einfach ein inneres Gefühl sei. "Es kann auch sein, dass er noch fünf Jahre weiterspielt, ich weiß es nicht"
Ein Blick auf die Weltrangliste stützt diese Überlegung. Wright liegt in der Weltrangliste nach der WM aktuell nur auf Rang 24 – ein Platz, der angesichts der aufkommenden Konkurrenz nicht gesichert scheint. „Da sind einige hinter ihm, die eher noch einen Schub bekommen könnten“, so Hempel. „Vielleicht wird es am Ende Platz 25, 28 oder 29. Und dann sagt Peter: Ich hab genug. Ich geb meine Tour Card zurück.“
Doch Florian Hempel denkt nicht an ein komplettes Karriereende, sondern nur eines von der PDC und dem Profistatus: „Der ist finanziell durch. Hat seinen Hof irgendwo in England, lebt entspannt er ist abgesichert.“
Auch außerhalb der Bühne könne Wright weiter Geld verdienen – als Showspieler, bei Exhibitions oder als TV-Experte. „Ich glaube, Peter Wright als Experte – das funktioniert. Der spricht auch, trotz seines schottischen Daseins, ein ordentliches Englisch, das man gut versteht. Nicht wie bei Gary Anderson oder Cameron Menzies, wo man wirklich Schwierigkeiten hat“, so Hempel mit einem Augenzwinkern. „Den kann man auch für solche Sachen einsetzen.“
florian hempel 1
Kämpft selbst um seine Tourcard: Florian Hempel
Doch hinter all dem steht eine tiefergehende Überzeugung. Für Hempel ist klar: Peter Wright wird sich nicht einfach aus den Top 32 verabschieden. „Wenn er am Ende des Jahres auf 28 steht – dann lässt er sich nicht noch ein Jahr durchreichen. Da steht er danach bei 50. So hört ein Peter Wright nicht auf. Kein zweifacher Weltmeister. Dafür ist er zu eitel. Und Joanne, seine Frau, ist auch zu sehr darauf bedacht, dass das… das ist nicht das, was er hinterlassen will.“
Zum Nachdenken bringt Elmar Paulke vor allem die große Diskrepanz zwischen Wrights Worten und seiner sportlichen Realität. „Ich erinnere mich noch, wie ich ihn zu Jahresbeginn bei der Promi-Darts-WM getroffen habe. Da hat er gesagt: ‚Ich greife nochmal an.‘ Aber seine Aussagen fruchten nicht. Er lässt keine Taten folgen.“
Ein Problem, das sich aus Paulkes Sicht längst nicht mehr nur auf Wochen oder Monate beschränkt. „Das ist jetzt schon seit ein, zwei Jahren so. Und zwei Jahre ohne wirklichen Erfolg – das ist ein langer Zeitraum für einen Darts-Profi. Du setzt dir Ziele, machst dir einen Plan. Aber du kannst ihn einfach nicht mehr umsetzen. Das nagt.“
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