„Ich war nicht gut und hatte Glück, dass Mike auch schwächelte“ – Jonny Clayton unzufrieden trotz Viertelfinaleinzug

PDC
Mittwoch, 23 Juli 2025 um 12:00
Jonny Clayton (2)
Jonny Clayton hat sich am Mittwochabend mit Mühe für das Viertelfinale des World Matchplay qualifiziert. Der Waliser setzte sich mit 11:8 gegen Mike De Decker durch, ließ dabei jedoch spielerisch vieles vermissen. Nach dem Match zeigte sich Clayton ehrlich selbstkritisch: Er fühle sich eher „verschont“ als zufrieden. Gegen den belgischen Außenseiter reichte eine durchwachsene Leistung zum Weiterkommen – im Viertelfinale wartet nun mit Stephen Bunting ein deutlich stärkerer Gegner.
Der Finalist des Vorjahres blieb über weite Strecken unter seinen Möglichkeiten. Besonders gegen Ende wackelte „The Ferret“ gewaltig: De Decker verkürzte mit zwei 12-Dartern auf 6:8, ehe Clayton – der neun Maxima warf – das Match in einem wilden Finish über die Ziellinie brachte.

Nicht gut

„Das war nicht gut, aber ich bin über die Linie gekommen“, gestand Clayton bei Dartsnieuws. „Ich habe gekämpft, Mike hat gekämpft – es war ein echter Abnutzungskampf. Ich hatte Glück, dass ich es irgendwie ins Ziel retten konnte.“
Nach einem überzeugenden ersten Auftritt, der ihn plötzlich zu einem Geheimfavoriten machte, sackte Claytons Form am Mittwoch deutlich ab. Beide Spieler hatten Probleme im Scoring wie im Checkout – das Match war schleppend, nervös und ohne großen Rhythmus. „Ich habe heute Abend nicht gezeigt, dass ich dieses Turnier gewinnen kann“, räumte der Waliser ein. „Ich bin einfach nur froh, weiter zu sein. Mike war auch nicht bei 100 Prozent – das hat mir in die Karten gespielt.“
Trotz der enttäuschenden Vorstellung schöpft Clayton Hoffnung aus der offenen Turnierkonstellation. Nach dem Ausscheiden zahlreicher Topspieler ist der Weg zum Titel theoretisch frei – wenn das eigene Niveau wieder stimmt. Im Viertelfinale trifft er auf Stephen Bunting, der mit seinem Sieg über Gary Anderson Eindruck hinterließ.

Fokus auf Erholung

„Ich bin wirklich hier, um das Turnier zu gewinnen – ich gebe mein Bestes“, sagte Clayton entschlossen. „Heute konnte ich das nicht zeigen. Aber ich hoffe, dass morgen ein anderer Jonny Clayton auf der Bühne steht – einer, der wirklich Darts spielt und zeigt, dass er bereit ist.“
Vor dem Aufeinandertreffen mit Bunting will sich der Waliser sowohl mental als auch spielerisch neu sortieren. Sein Donnerstag ist daher fest verplant: „Ich werde trainieren, um meinen Rhythmus wiederzufinden. Aber vorher spiele ich eine entspannte Runde Golf – einfach, um den Kopf freizubekommen. Heute war ich meilenweit von meinem A-Game entfernt – das ärgert mich gewaltig.“
Clayton ist überzeugt, dass er mit seinem besten Spiel jeden schlagen kann. Doch das Match gegen De Decker habe ihm gezeigt, wie schnell es auch kippen kann. Auf die Frage, ob seine Coolness am Ende auf Erfahrung beruhe, antwortete der 50-Jährige trocken: „Ist es Erfahrung – oder einfach nur Glück? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Ich habe hier nicht besonders viele Runden überstanden. Aber wenn meine Darts laufen, weiß ich: Ich kann das ganze Ding gewinnen. Wenn nicht – wird’s schwierig. So wie heute Abend.“

Niveau steigern – oder raus

Klar ist: Gegen Stephen Bunting braucht Clayton eine deutliche Leistungssteigerung. „Wir glauben alle daran, dass wir dieses Turnier gewinnen können – und ich glaube das auch. Aber nach heute Abend weiß ich: Ich muss mindestens zwei Gänge höher schalten. Wenn ich so spiele wie gegen Mike, wird mich Bunting vernichten.“
Auf den Waliser wartet als nächstes Stephen Bunting. Clayton hat das Match von Bunting gegen Anderson aufmerksam verfolgt – und er weiß, dass ihn im Viertelfinale eine ganz andere Aufgabe erwartet. „Wenn wir beide unser Niveau erreichen, können wir beide einen Neun-Darter werfen – hoffentlich!“, scherzte der Waliser. „Aber es wird ein komplett anderes Spiel. Ich hoffe, es ist meine Woche – und dass ich am Sonntag auf der Bühne den Pokal in die Höhe halten kann.“
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