Nathan Aspinall kehrt in diesem Monat mit Ehrgeiz, neuem Selbstvertrauen – und einer besonders ehrlichen Geschichte – in die Winter Gardens zurück. Kaum ein Jahr ist es her, da dachte der zweifache Major-Sieger ernsthaft darüber nach, seine Karriere zu beenden.
Der Engländer aus Stockport, aktuell Nummer 7 der Welt, spielt 2025 stark auf. Zwei Titel auf der European Tour und Viertelfinals bei allen Ranglistenturnieren im TV sprechen für sich. Ein Erfolg, der nach einer Zeit voller Zweifel kam – geprägt von Verletzungen und Dartitis.
„Es war genau hier vor 12 Monaten, als ich mit Pete, einem der Sicherheitsleute, um den See spazierte“, erzählt Aspinall offen. „Ich sagte ihm: ‚Ich muss mir einen Plan machen, denn ich glaube nicht, dass ich in zwei Jahren noch Darts spiele.‘“
Die Gedanken gingen sogar so weit, dass Aspinall an einer neuen Karriere arbeitete. „Ich bin Botschafter einer Dart-Akademie in Stockport, wollte aber meine eigene ‚Nathan Aspinall School of Excellence‘ gründen. Ich wollte dem Sport etwas zurückgeben – auch wenn ich selbst nicht mehr spielen konnte. So schlimm war es damals.“
Diese Krise veränderte sein Leben grundlegend – sportlich und privat. „Seitdem gehe ich mit meinem Geld vernünftiger um. Ich investiere in Immobilien, denke an die Zukunft und sorge für meine Familie. Denn ich weiß, es kann jederzeit wieder schiefgehen. Und dann will ich vorbereitet sein.“
Aspinall sieht diese Phase als wichtigen Wendepunkt. „Es war ein Weckruf – für meinen Sport und mein Leben. Ich glaube, alles passiert aus einem bestimmten Grund. Mir wurde klar, dass ich aufhören muss, dumm zu sein, und anfangen muss, für die Zukunft zu planen.“
Doch „The Asp“ kämpfte sich zurück – und ist jetzt bereit für den nächsten Blackpool-Coup. Denn nur Phil Taylor, Rod Harrington und Michael van Gerwen konnten das
World Matchplay mehr als einmal gewinnen. Aspinall will sich bald dazugesellen.
Und er glaubt fest daran. „Ich denke, Gerwyn Price und ich sind gerade richtig stark. Stephen Bunting spielt auch klasse. Aber wenn Sie mich fragen: Luke Humphries ist im Moment der beste Spieler der Welt. Danach kommt Littler – und dann die Verfolger. Ich bin froh, wieder dazugehören zu können.“
Sein Platz in der Weltspitze scheint zementiert. „Ich habe immer gesagt, ich bin der Typ, den keiner ernst nimmt, den alle unterschätzen. Aber ich glaube, die Leute merken jetzt langsam, dass ich ganz gut werfen kann.“