ANALYSE: Luke Humphries und Luke Littler kämpfen um den ersten Platz der Weltrangliste

PDC
Freitag, 08 August 2025 um 14:30
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Der englische Dartsport ist so stark aufgestellt wie nie. Mit 43 Tour Card-Inhabern stellt England mehr als doppelt so viele Profis wie jedes andere Land – sogar die Niederlande kommen lediglich auf 21 Spieler. Doch wer sich in dieser Elite behaupten will, muss mehr bieten als solides Spiel. Fünf englische Stars tun genau das – allen voran die Rivalen an der Spitze: Luke Humphries und Luke Littler.
Luke Humphries hat sich durch vier aufeinanderfolgende Major-Siege und den WM-Titel an die Weltspitze katapultiert. Seit zwei Jahren ist „Cool Hand Luke“ das Maß der Dinge – doch seine Position als Nummer eins wackelt.
Denn der Druck wächst: Humphries muss bis Jahresende fast eine Million Pfund an Preisgeld verteidigen. Das bringt eine enorme Last mit sich. Zwar konnte er 2025 bereits einige Highlights setzen – darunter sein Premier-League-Sieg gegen Littler und der Triumph bei den US Darts Masters –, doch vor allem auf der European Tour hinkt er seiner einst dominanten Form hinterher. Kein Finale in sechs Starts – das ist zu wenig für seinen Anspruch.
Auf der Pro Tour trat Humphries bislang nur fünfmal an, erreichte aber immerhin ein Halbfinale und ein Finale. Damit steht er komfortabel im Rennen um das Finale der Players Championships. Doch der Schatten eines 18-jährigen Ausnahmetalents wird größer.

Littler im Höhenflug: „Kein Druck – nur Angriff“

Luke Littler hat nach seinem WM-Finaleinzug 2024 endgültig den Turbo gezündet. Mit seinem Sieg bei den UK Open gegen James Wade und dem Gewinn des World Matchplay untermauerte er, dass er nicht nur mit-, sondern vorweggeht. Auch international sorgt er für Furore: Auf der European Tour gewann er die Belgian Darts Open und stand im Halbfinale des German Grand Prix.
Zwar blieb er bei der World Series meist in der Runde der letzten Acht hängen, und auch auf der Pro Tour sind ein Halbfinale sowie zwei Viertelfinals eher solide als überragend – doch Littlers größter Vorteil liegt im Ranking: Er verteidigt bis zur WM kein Preisgeld. Jeder gewonnene Penny bringt ihn Humphries näher. Der Kampf um die Nummer eins geht weiter – und Littler hat alle Trümpfe in der Hand.

Bunting: „Der Bullet hat gezündet“

Stephen Bunting hat sich längst unter den Topspielern etabliert – mit berechtigten Ambitionen auf mehr. Der „Bullet“ überzeugt mit Konstanz: Viertelfinals bei fast allen Majors 2025 und ein überragender Lauf bei der WM belegen das.
In der Pro Tour Order of Merit liegt er aktuell auf Rang zwei hinter Martin Schindler. Zwar gewann er in diesem Jahr nur einen Titel, doch seine Floorsaison ist stark – ebenso wie sein Start auf der European Tour, wo er die International Darts Open gewann. Nur rund 30 Prozent seines Preisgeldes muss er noch verteidigen – ideale Bedingungen für einen weiteren Sprung nach vorn.
James Wade ist zurück – und wie. Zwei Major-Finalteilnahmen hintereinander zeigen, dass „The Machine“ trotz vieler Zweifel nie abgeschrieben werden darf. Nach einem schwachen Saisonstart legte er in den TV-Turnieren kräftig nach.
Besonders beim World Matchplay in den geliebten Winter Gardens war Wade in Topform: Er schlug Cullen, Nijman, van Veen und Clayton, ehe ihn Littler im Finale stoppte. Auch auf der Pro Tour lief es zuletzt: Vier Viertelfinals und ein Turniersieg in Leicester zeigen, dass Wade wieder zur Elite gehört. In der Weltrangliste steht er aktuell auf Platz fünf – Tendenz steigend.
Chris Dobey hat sich im Konzert der Großen etabliert. Seine Stärke: Kampfgeist, Konstanz – und TV-Erfahrung. Seit drei Jahren steht er regelmäßig in den letzten Runden großer Turniere, erreichte zuletzt das WM-Halbfinale.
In der Premier League 2025 konnte er sein Potenzial nicht ganz abrufen, aber seine Pro-Tour-Leistungen sprechen für sich: Drei Finals, zwei Titel – das kann sich sehen lassen. Auf der European Tour fehlte bislang der große Wurf, doch zwei Finalteilnahmen zuletzt, unter anderem bei den Baltic Sea Open gegen Gerwyn Price, lassen aufhorchen. Dobey ist aktuell die Nummer acht der Welt – und bereit für mehr.

Fazit: England bleibt das Maß der Dinge

Die englischen Dartsstars dominieren das Geschehen. Humphries und Littler stehen klar über dem Rest – sie haben jedes Major 2025 gewonnen. Doch Bunting, Wade und Dobey rücken näher, immer mit der Chance, an einem guten Tag jeden zu schlagen. Ihre Platzierungen unter den besten Acht der Welt bestätigen: England bleibt die führende Nation im Dartsport – mit einem epischen Zweikampf an der Spitze. Nach der Dominanz von Taylor und Adrian Lewis früher Tage, war die englische Dominanz gebrochen. Es kamen neue Weltmeister wie Anderson, van Gerwen, Wright und Price. Doch seitdem die Lukes wieder da sind, ist England nicht mehr von der Weltspitze zu vertreiben.
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