Danny Noppert ist mit einem überzeugenden 10-2-Sieg über Debütant Cameron Menzies hervorragend in seine 2025 World Matchplay-Kampagne gestartet. Am Eröffnungsabend des Turniers in den Winter Gardens in Blackpool ließ der Niederländer seinem Gegner keine Chance und qualifizierte sich überzeugend für die zweite Runde.
Der Halbfinalist von 2022 schoss aus den Startlöchern und holte sich einen komfortablen 7-0-Vorsprung, wobei er eine Reihe von Fehlern von Menzies bestrafte - einschließlich eines peinlichen Fehlwurfs auf 178 im vierten Leg. Trotz des einseitigen Matches blieb Noppert konzentriert. "Ich denke, meine Leistung war konstant, genau wie in den letzten Wochen. Ich bin zufrieden damit, wie ich gespielt habe", verriet er anschließend gegenüber Dartsnews.de.
Noppert ging mit einem guten Gefühl in das Turnier, auch dank der starken Leistungen auf der European Tour, wo er regelmäßig einen Average von 100 spielte. An diese Form konnte er in Blackpool mühelos anknüpfen: "In den letzten Wochen habe ich konstant um die 100er-Marke gespielt. Das ist das Niveau, auf dem man sein möchte. Heute war es vielleicht etwas leichter als ich erwartet hatte, aber man muss es trotzdem schaffen."
Trotz der schwachen Gegenwehr von Menzies ließ sich Noppert nicht aus der Ruhe bringen: "Ich denke immer: Niemals aufgeben. Egal ob man 8-0, 10-0 oder 9-0 führt - der Gegner kann immer noch gefährlich sein. Das Spiel ist erst zu Ende, wenn das letzte Doppel gespielt ist."
Ehrgeiz: zurück an die Spitze
Noppert, der derzeit knapp unter den Top 16 der Weltrangliste liegt, blickt ehrgeizig nach vorne: "Ich war einmal die Nummer sieben der Welt. Das war nach dem Sieg bei den UK Open vor drei Jahren. Ich weiß, dass ich Turniere wie dieses gewinnen muss, um wieder auf dieses Niveau zu kommen. Aber ich bin zufrieden damit, wie ich jetzt spiele. Ich fühle mich gut, ich habe nette Leute um mich herum."
Auf die Frage, ob es Zeit für einen weiteren Major-Titel sei, antwortete er entschlossen: "Wenn ich Fortschritte machen will, muss ich natürlich ein weiteres Major gewinnen. Sonst bleibt man in den Top 16 stecken. Das ist in Ordnung, aber ich will mehr."
Danny Noppert
Frieden und Glück als Grundlage
Dennoch ist der Niederländer nicht frustriert: "Nein, überhaupt nicht. Ich bin glücklich mit dem, was ich tue. Ich bin jetzt seit sieben Jahren Profi, meine Familie ist glücklich und ich bin es auch. Das ist das Wichtigste."
Auch wenn er sich nicht sofort als zukünftiger Weltmeister profiliert, so ist der Ehrgeiz doch ungebrochen: "Natürlich möchte ich eines Tages die Nummer eins der Welt werden. Das ist ein Ziel. Aber ich muss es nicht laut ausrufen. Ich arbeite jeden Tag daran."
Van Gerwen gegen van Barneveld: "Ich glaube, Michael gewinnt"
Neben seiner eigenen Leistung blickte Noppert auch auf den Kracher zwischen Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld, ein Duell zweier niederländischer Größen: "Ich weiß es nicht. Raymond ist nicht in seiner besten Form, und Michael hat auch einige Probleme. Aber ich denke, Michael wird am Ende gewinnen."
Raymond van Barneveld
In der Bequemlichkeit lauert die Gefahr
Im Rückblick auf sein Spiel gegen Menzies blieb Noppert kritisch: "Auch wenn man 5-0 oder 8-0 führt, muss man auf der Hut sein. Jeder kann ein paar Legs hintereinander holen. Man muss bis zum Ende konzentriert bleiben."
Er lobte auch die einzigartige Atmosphäre in den Winter Gardens: "Es ist ein wunderschöner Ort, wirklich etwas Besonderes. Klein, aber weitläufig. Wenn man einen 180er wirft, kann man die Energie der Menge spüren."
Kein jugendlicher Traum, sondern reife Wertschätzung
Bemerkenswert ist, dass Noppert nicht mit großen Träumen von Ruhm in Blackpool aufgewachsen ist: "Nein, ich habe nur die Weltmeisterschaft gesehen - wenn Raymond gewonnen hat oder Phil Taylor dominierte. Ich habe das Turnier nicht wirklich gekannt. Aber jetzt, wo ich hier spiele, spüre ich, wie besonders es ist. Die besten 32 Spieler der Welt sind hier."
Premier League Darts? "Früher vielleicht, jetzt nicht mehr"
Obwohl Noppert regelmäßig als Kandidat für die Premier League Darts oder die World Series of Darts genannt wird, scheint diese Ambition für ihn selbst nicht mehr an erster Stelle zu stehen: "Früher hatte ich diesen Traum. Und jetzt? Nicht mehr wirklich. Ich lasse es einfach auf mich zukommen."
Fazit: Solider Start, große Ziele
Mit seinem dominanten Sieg über Menzies hat Noppert gezeigt, dass er bereit ist, einen weiteren Versuch zu unternehmen, den Gesamtsieg zu erringen. Er ist realistisch, aber auch ehrgeizig - und, was vielleicht noch wichtiger ist, er ist glücklich.
"Ich weiß, woher ich komme, und ich weiß, was ich kann. Ich möchte weiter an meinem Spiel arbeiten und meinen Platz an der Spitze festigen."