Danny Noppert startet im Dezember im Alexandra Palace in seine achte
Darts WM. Noch nie kam der Friese mit einer besseren Ausgangslage nach
London: Als Nummer sechs der Weltrangliste spielt er das bislang konstanteste Jahr seiner Karriere. Nach starken Monaten auf der PDC-Tour will Noppert nun auch seine bisher magere WM-Bilanz verbessern und endlich
auf der größten Bühne des Sports den Durchbruch schaffen.
Der 34-Jährige zählt 2025 zu den stabilsten Akteuren der PDC-Tour. Nur vier Spieler erreichten in diesem Kalenderjahr bei großen Turnieren jeweils mindestens vier Halbfinals – Noppert gehört dazu. Halbfinaleinzüge beim World Masters, dem World Grand Prix, der European Championship und dem Grand Slam of Darts belegen seine Konstanz. Ein großer Erfolg fehlt jedoch weiterhin: ein tiefer Run bei der Weltmeisterschaft.
„Ich bin voller Selbstvertrauen und spiele gerne auf der Bühne“
„Ich bin voller Selbstvertrauen und spiele gerne auf der Bühne“, sagt Noppert. „Ich bin zufrieden mit dem, was ich in den letzten Monaten gezeigt habe. Jetzt muss ich nur noch über das Halbfinale hinauskommen.“
Danny Noppert kam bei der Darts WM noch nie über die Runde der letzten 32 hinaus
Der Niederländer sieht selbst klare Fortschritte in seinem Spiel. „Ich spiele ein bisschen schneller als früher, und wenn mein erster Pfeil stimmt, folgen die anderen beiden leichter. Von meinem Niveau her denke ich, dass ich gegen jeden gewinnen kann. Ich denke immer positiv.“
Weltmeisterschaft bleibt ein hartnäckiger Stolperstein
Trotz seines Triumphs bei den UK Open 2022 und zehn Halbfinal-Teilnahmen bei TV-Turnieren bleibt die Weltmeisterschaft das schwierigste Kapitel seiner Karriere. Nie gelang Noppert der Sprung über die dritte Runde hinaus. Seit der WM 2022/23 wartet er sogar auf einen Sieg im Alexandra Palace. 2023 unterlag er Scott Williams, im vergangenen Jahr scheiterte er an Ryan Joyce.
„Bisher war die Weltmeisterschaft kein gutes Turnier für mich“, gibt Noppert offen zu. „Ich weiß nicht genau, warum, aber es ist jedes Mal ein frühes Ende. Das ist natürlich nicht das, was ich will.“
Mehrere Faktoren könnten dabei eine Rolle spielen. „Vielleicht liegt es am Set-Format, vielleicht auch an der Auslosung. Es gibt so viele gute Spieler in der PDC. Bei der Weltmeisterschaft kann man sich keinen schlechten Tag leisten. Jeder will dort seine Leistung bringen. Sobald das Turnier beginnt, steigt die Herzfrequenz bei allen.“
Nach sieben WM-Teilnahmen stehen bislang fünf Siege zu Buche. Mit seinem aktuellen Status als Top-6-Spieler möchte Noppert diese Statistik nun deutlich ausbauen.
Starkes niederländisches Jahr
Mit der siebthöchsten Preisgeldsumme aller Spieler im Jahr 2025 zählt Noppert zu den erfolgreichsten Profis der Saison. Unter den Niederländern verdiente nur Europameister
Gian van Veen mehr. Gemeinsam erreichten beide im Sommer das Halbfinale des World Cup of Darts.
Auch die Breite des niederländischen Darts überzeugt. Jermaine Wattimena und Wessel Nijman liefern ebenfalls starke Resultate. „Wir sind alle eng beieinander“, erklärt Noppert. „In den Niederlanden gibt es im Moment sehr viel Talent.“
Über sein Verhältnis zu van Veen spricht er offen: „Gian und ich sind gute Freunde. Bei Turnieren trainieren wir zusammen und das Verhältnis zwischen uns ist ausgezeichnet. Natürlich kämpft jeder um seinen Platz bei der Weltmeisterschaft im nächsten Jahr. Für die Niederlande zu spielen ist schön, aber ich spiele hauptsächlich, um in der Rangliste aufzusteigen.“
Schwierige erste Runde gegen Landsmann
Zum WM-Auftakt wartet mit
Jurjen van der Velde direkt ein bekannter Gegner. Der 23-jährige Landsmann feierte zuletzt starke Bühnenauftritte und erreichte bei seinem ersten Grand-Slam-Auftritt auf Anhieb die K.-o.-Phase.
Noppert begegnet dem Duell mit dem jungen Herausforderer gelassen. Sein Selbstvertrauen wirkt gefestigt, ohne in Überheblichkeit umzuschlagen. „Vielleicht könnte dieses Jahr mein Jahr werden, denn mein Selbstvertrauen ist gut“, sagt er.
„Meine Leistungen bei den Fernsehturnieren waren in diesem Jahr sehr gut. Ich habe viele Halbfinals erreicht. Wenn ich bei der Weltmeisterschaft ein paar Runden gewinne, kann ich in der Rangliste wieder ein Stück nach oben rücken. Vielleicht bringt mir das sogar einen Platz in der Premier League ein.“
In London steht für Noppert viel auf dem Spiel. Ein starker WM-Lauf hätte nicht nur sportlich, sondern auch finanziell große Bedeutung. „Es würde alles bedeuten, endlich eine gute Weltmeisterschaft zu spielen“, sagt er. „Auch was das Preisgeld angeht, könnte es dein Leben ziemlich verändern.“
Trotz aller Ambitionen bleibt der Friese realistisch. „Ich bin nicht jemand, der sagt, dass er den Titel gewinnen wird. Aber in meinem Kopf denke ich, dass es möglich ist.“