Michael van Gerwen steht vor einem Endspiel: Nur ein Gesamtsieg am letzten Abend der
Premier League Darts in Sheffield würde dem Niederländer noch das Ticket für die Play-offs sichern. Es ist eine gewaltige Hürde – vor allem, weil Mighty Mike seit Wochen seiner Bestform hinterherläuft. Die Konkurrenz um Luke Littler, Luke Humphries und Gerwyn Price ist bereits für die Finalrunde in der O2-Arena qualifiziert. Um den letzten freien Platz duelliert sich van Gerwen mit
Nathan Aspinall, der mit einem Sieg im direkten Viertelfinal-Duell alles klarmachen könnte.
„Natürlich muss ich Gas geben, aber es wird sehr, sehr schwer. Das weiß ich selbst“, erklärte der 36-Jährige gegenüber De Telegraaf. Der Druck ist spürbar – ebenso wie van Gerwens eigene Zweifel: „Ob ich überhaupt zuversichtlich bin? Man ist immer zuversichtlich, aber man muss darüber hinaus realistisch sein, hm. Sich allem stellen. Daraus kann man wieder Kraft schöpfen, um sich aufzuraffen und weiterzumachen.“
In den vergangenen Wochen machte van Gerwen immer wieder einen frustrierten Eindruck auf der Bühne. „Es dauert mir einfach zu lange“, sagt er. „In der Premier League Darts hat man nicht die Zeit, Dinge schnell zu ändern. Das macht es sehr schwierig und sehr hart. Dann ist alles ein großer Kampf. Denn man weiß, wozu man fähig ist. Genau das ist unglaublich frustrierend.“
Michael van Gerwen und Nathan Aspinall treffen am letzten Spieltag im Viertelfinale aufeinander
Seine aktuelle Form beschreibt der sechsfache Premier-League-Champion mit einem Bild, das vielen Fans bekannt vorkommen dürfte: „Hin und wieder habe ich ganz gute Legs, dann zwei gute Würfe – und dann werfe ich zwei Puddingwürfe hinterher. Da denkt man: góh... Es wäre einfach, wenn man dann wüsste, woran es liegt.“
Trotzdem bleibt Hoffnung. Denn wie so oft in der Premier League entscheiden Kleinigkeiten – vor allem bei kurzen Matches über Best-of-11 Legs. „Der Grat zwischen Gewinnen und Verlieren ist sehr schmal. Diese Mauer kann am Donnerstagabend einfach auf einmal fallen“, so van Gerwen. Und abschließend, mit einem Hauch Selbstironie: „Ich genieße es immer sehr, wenn die Premier League beginnt – aber ich genieße es noch mehr, wenn sie zu Ende ist. Das liegt an mir selbst.“