Ein Interview des deutschen Amateur-Dartspielers
Jochen Graudenz mit dartsnews hat in den deutschen Medien für einiges Aufsehen gesorgt.
In dem Interview erklärte Graudenz, dass im Spitzendartsport 70 Prozent der Spieler Alkoholiker sind. Graudenz selbst besitzt keine PDC Tour Card, tritt aber auf der PDC Challenge Tour an. Dieser Circuit ist offen für Spieler, die an der Q-School teilgenommen, aber keine Tour Card gewonnen haben.
Die deutschen Top-Darter
Gabriel Clemens und
Martin Schindler wurden nicht namentlich erwähnt, aber indirekt wird auf diese beiden Spieler Bezug genommen, wenn Graudenz darauf hinweist, dass der Großteil der Tour alkoholisch ist.
Diese Aussagen haben bei den Managern von Clemens und Schindler zu Missverständnissen geführt. Das Management von Clemens spricht von einem "angeblichen Profispieler, der noch nicht an einem Profi-Turnier teilgenommen hat, bei dem Gabriel gespielt hat". Graudenz sei daher nicht in der Lage, "über Turnierbedingungen zu urteilen oder über alle Spieler zu verallgemeinern".
Schindlers Management hat eine ähnliche Antwort gegeben. "Graudenz ist kein Darts-Profi. Er hat keine Tour Card und nimmt daher nicht an den Turnieren teil, an denen mein Klient teilnimmt". Auch die Süddeutsche Zeitung hat Graudenz um eine Stellungnahme gebeten, aber er war für weitere Kommentare nicht zu erreichen.
Auch die PDC hat noch nicht auf die Aussagen des deutschen Amateur-Dartspielers reagiert. Im Übrigen scheint Graudenz eine Sanktion durch den Disziplinarausschuss zu befürchten. In der Vergangenheit wurden Geldstrafen gegen Spieler verhängt, die sich in Interviews über Alkoholkonsum geäußert hatten. So hatte Klaasen rund um die Darts WM 2016 erklärt, dass Alkohol eigentlich auf der Dopingliste stehen müsste und dass nur zwei oder drei Dartspieler aus den damaligen Top-32 der Weltrangliste einen Alkoholtest bestehen würden. Die Darts Regulation Authority (DRA) hat ihn damals dafür bestraft.