Martin
Schindler wurde am 16. August 1996 in Strausberg geboren. Seit 2014 spielt er
Darts im Profibereich. Bis 2015 gehörte er der BDO an, wechselte dann aber zur PDC,
in der er seitdem spielt.
In seinen
Anfangszeiten nahm er an mehreren PDC European Tour-Turnieren teil, ebenso wie
an der European Darts Trophy 2015 und den Dutch Masters des gleichen Jahres.
Bei beiden Events scheiterte der Deutsche bereits in der ersten Runde.
Im Folgejahr
konnte er sich für die PDC Youth Championship qualifizieren, wo er bis ins
Achtelfinale kam. Wohl angespornt von dieser Leistung, meldete sich Schindler
für die Q-School 2017 an, bei der er sich am letzten Spieltag die Tour Card
holte. Diese berechtigte ihn, zusammen mit
Max Hopp, in dessen Schatten sich
The Wall als deutsche Nummer Zwei entwickeln konnte, beim World Cup of Darts
2017 anzutreten. Gemeinsam schafften sie es bis ins Viertelfinale, wo sie sich Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld, die für die Niederlnade antraten, geschlagen geben mussten.
WM-Debüt
Die World Darts
Championship 2018 war die erste Darts Weltmeisterschaft, bei der Schindler antrat. Doch gleich in
der ersten Runde, in der er auf Simon Whitlock traf, schied er mit einem
Ergebnis von 1-3 aus.
Die
Teilnahmen an den UK Open, dem World Cup of Darts und der PDC World Youth
Championship folgten in diesem Jahr. Bei letzterem Event schaffte der
Strausberger es bis ins Finale, wurde da jedoch nur Runner up.
Dieses war nun der vorerst letzte Erfolg Schindlers für die Dauer von zwei Jahren. Er
fiel nach und nach immer weiter in der
Order of Merit ab, bis er sich Ende 2020 auf dem 65. Platz der Order of Merit wiederfand und infolge dessen seine PDC Tour Card
verlor. Ein harter Schlag für Schindler war, dass er zeitgleich auch Sponsor
und Ausrüster verlor. Dieser Rückschlag demotivierte The Wall jedoch
nicht. Ganz im Gegenteil: Er spielte Anfang 2021 erneut die Q-School und schaffte
es, sich auf diesem Weg die Tour Card für das laufende und das kommende Jahr
erneut zu sichern. Es hatte den Anschein, dass der Tour Card-Verlust das war,
was Schindler wachrüttelte. Er fand neue Sponsoren und Ausrüster, begann die
Bühne, auf der er sich bis dahin seinen Aussagen nach nie wirklich wohl gefühlt hatte, zu lieben. Er
änderte seinen Walk-on-Song und läuft seitdem bei den European Tour-Turnieren
mit Rammstein auf.
Martin Schindler genießt nun seine Walk-ons auf der PDC European Tour
Neustart Schindler mit Vollgas
Nach einem
Jahr befand Schindler sich bereits auf dem 67. Platz der Order of Merit, im
März 2022 war er in den Top 64 anzufinden Im November desselben Jahres stürmte er
erstmalig in seiner Karriere die Top 32, um das Jahr auf Platz 29
anzuschließen.
Bei der PDC
Darts Weltmeisterschaft 2023 trat The Wall nun das erste Mal als gesetzter
Spieler an, startete nun also in der zweiten Runde. Hier gewann er zum ersten
Mal ein Match bei der WM, indem er Martin Lukeman mit 3-1 in Sätzen aus dem
Turnier nahm. In der dritten Runde traf Schindler auf Michael Smith. Diesem
unterlag er nach einem harten Match knapp mit 3-4.
Mit dem
Erreichen des Viertelfinales bei den UK Open stellt The Wall einen neuen
deutschen Rekord auf. Bislang hatte es noch keinen Deutschen gegeben, der bei
diesem Turnier so weit gekommen ist. Zudem ist es für Schindler das erste
Viertelfinale bei einem Major, das er erreicht. Hier jedoch unterlag er Andrew
Gilding mit 10-4.
Ein weiteres
Stück deutsche Dartsgeschichte schrieb Schindler beim World Grand Prix 2023.
Mit Siegen über Raymond van Barneveld (2-1) und Stephen Bunting (3-2) spielte
er sich als erster Deutsche in das Viertelfinale dieses Turniers. Hier war
jedoch für The Wall Ende der Fahnenstange. Gerwyn Price war für den Deutschen
mit 3-0 einfach eine Nummer zu groß.
Nachdem
Schindler bereits bei der Q-School ein 9-Darter geglückt ist, schaffte er es
bei der Players Championship 10 im Jahr 2023, seinen ersten Neuner bei einem
Ranglistenturnier zu werfen. Dieses machte sich für Schindler natürlich auch in
der Order of Merit bemerkbar. Er schloss das Jahr auf Platz 26 ab und lag nun
dicht hinter der deutschen Nummer Eins
Gabriel Clemens.
Erster Ranglisten-Titel
Einen großen
Meilenstein setzte der Strausberger bei den
International Darts Open 2024, als
er im Finale dieses European Tour-Turniers Gerwyn Price mit 8-5 bezwang und
sich hierdurch seinen ersten PDC Ranglisten-Titel holte. Damit war er der
dritte Deutsche nach Max Hopp und Ricardo Pietreczko, der ein
Ranglisten-Turnier der PDC hat gewinnen können.
Mit diesem
Sieg begann für Schindler eine weitere Ära. Seitdem ist er, der bis dahin immer
im Schatten von Max Hopp und später Gabriel Clemens stand, die deutsche Nummer
Eins. Aktuell hat Schindler mit 322.000 Pfund einen Vorsprung von 6.500 Pfund
gegenüber Clemens und steht auf Platz 23 der Order of Merit.Zudem steht er in der Pro Tour Order of Merit auf dem 13. Platz und kann sich aufgrund dessen auf seine Teilnahme am World Matchplay 2024 freuen.
Ob The Wall in der
Lage sein wird, mit der durch seinen Titel-Gewinn entstandenen Aufmerksamkeit umzugehen, wird
sich zeigen. Allerdings hat der Strausberger, der im Dezember 2022 Vater
geworden ist, seit seinem Neubeginn bei der PDC gezeigt, dass er so manche
Hürde nehmen kann und in der Lage ist, erfolgreich an sich zu arbeiten.